CSI: Crime Scene Investigation23.04.2003, Mathias Oertel
CSI: Crime Scene Investigation

Vorschau:

CSI: in Amerika ein absoluter TV-Quotenrenner mit Spinoff in Miami. Und in Deutschland ebenfalls ein Garant für spannende Unterhaltung. Aber sind die Ermittlungen in Las Vegas ein Stoff, auf den die Spieler abfahren können? Als Genre für die Software-Umsetzung haben die Entwickler von Radical Entertainment das fast schon tot geglaubte Point&Click-Adventure gewählt. Ein Versuch, der vor einigen Jahren mit X-Files schon einmal kapital in den Sand gesetzt wurde. Nachdem die Vorab-Version im Februar noch nicht komplett überzeugen konnte, sind wir mit einer neuen Fassung wieder in die verbrecherischen Abgründe von Las Vegas abgetaucht. Was wir dabei ermitteln konnten, haben wir in der neuen Preview zusammengefasst.

Tatort Las Vegas

Als neues Mitglied der CSI (Crime Scene Investigation), der Spurensicherung der Las Vegas Polizei seid Ihr tatkräftig mit dabei, die Polizei vor Ort mit der Spurensuche zu unterstützen und Fälle steigenden Schwierigkeitsgrades aufzuklären.

Dabei reicht das Spektrum von Mord über Brandstiftung bis hin zur Entführung Eures Chefs und fordert Euer ganzes kriminalistisches Können und Euren Spürsinn.

Klassisch

Spieltechnisch entpuppt sich CSI sehr schnell als ziemlich herkömmlicher Vertreter des Point&Click-Adventures. In einem 360-Grad-schwenkbaren Raum schiebt Ihr Euren Cursor umher, sucht nach Möglichkeiten, euch zu bewegen und somit möglicherweise den Zugriff auf neue Indizien zu bekommen und führt diese der übersichtlichen Akte zu, in der Ihr eine schnelle und komplette Übersicht über die gesammelten Beweise sowie Aussagen von Zeugen und Verdächtigen.

__NEWCOL__Abwechslung naht hier nur in Form von HighTech-Gadgets, die es Euch z.B. ermöglichen, Blutspuren sichtbar zu machen, Gase in der Luft aufzuspüren oder Fingerabdrücke an scheinbar unmöglichen Stellen sichtbar zu machen.

Diese gesammelten Indizien werden dann im Labor ausgewertet, woraufhin Ihr Verdächtige zum Verhör einladen könnt, um ihnen dann die entscheidenden Fragen zu stellen.

Habt Ihr das Verbrechen aufgeklärt, gibt es eine kurze Bewertung und dann geht es schon prompt zum nächsten Tatort.

Dass CSI trotzdem nicht in den Durchschnitts-Adventure-Abgrund abrutschen dürfte, liegt an der Atmosphäre und dem mit jedem Fall stetig steigenden Schwierigkeitsgrad.

Denn zum einen seid Ihr immer mit einem bekannten Mitglied des CSI-Teams auf Spurensuche, das Euch im Notfall auch mit Tipps unterstützt, zum anderen bekommt Ihr bei entscheidenden Entdeckungen nette Filmchen im Stil der Serie präsentiert, die einen möglichen Tathergang schildern.

Weiterhin sorgen die unterschiedlichen Anforderungen der Aufgaben nicht nur für eine stetig steigende Forderung Eures Kombinationsvermögens, sondern verlangen von Euch auch ein wenig kriminellen Spürsinn und Intuition.

Doch letzten Endes reicht es leider aus, mit dem Cursor penibel jeden Millimeter abzufahren, im Zweifel jedes zur Verfügung stehende Gadget auszuprobieren und im Labor schließlich auch die abgefahrenste Kombination auszuprobieren, um den Täter dingfest zu machen.

Und damit haben wir ein Problem, dass auch schon das ähnlich gelagerte X-Files-Spiel plagte, das vor einigen Jahren auf den Markt kam: Es wird zu eintönig. Und das hat sich auch in der vorliegenden neuen Fassung nicht geändert. Zudem hat man sich ziemlich schnell durch die Fälle durchgearbeitet, so dass in keinem Fall die normale Spieldauer üblicher Point&Klick-Abenteuer erreicht werden dürfte.

__NEWCOL__Technisch sauber

Da man grafisch von Adventures meist sowieso keine Wunderwerke erwartet, werden Genre-Fans die biedere Grafik, die Euch CSI bietet, vermutlich stillschweigend in Kauf nehmen. Hin und wieder wird das nicht gerade üppige Geschehen zwar durch nette Effekte wie Zooms im Stil der Serie und kleine Filmeinspielungen aufgelockert, doch im Großen und Ganzen wird das Adventure keine grafischen Bäume ausreißen. Die Figuren an sich sind gut gelungen und sind im Rahmen der im Adventure üblichen Grafikspielereien passabel animiert. Leider ist der Wiedererkennungsgrad der Figuren hin und wieder nicht gerade sehr groß. Wieso man hier keine Fotos der Darsteller verwenden wollte, bleibt offen.

Was den Figuren in punkto Aussehen an Atmosphäre fehlt, dürfte die hervorragende Sprachausgabe in weiten Bereichen auffangen können. Für die Aufnahmen der umfangreichen Sprachsamples konnten die Schauspieler der Serie gewonnen werden, die dementsprechend für eine grandiose Authentizität sorgen.

Ausblick


IFür Fans der Serie kommt CSI genau richtig. Zwar im Kern nur ein "simples" Point&Click-Abenteuer, merkt man dem Spiel an, dass es -zumeist erfolgreich- versucht, den Geist der Serie zu erfassen. Atmosphärisch dicht und fordernd, dafür allerdings mit eher magerer Grafik ausgestattet und vermutlich im Endeffekt einfach zu kurz, wird sich aber zeigen müssen, ob CSI dafür sorgen kann, dass das durch Runaway wieder ins Gerede gekommene Genre weiter auf einer Welle des Erfolgs schwimmt.

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