Tropico 2: Die Pirateninsel04.03.2003, Bodo Naser
Tropico 2: Die Pirateninsel

Vorschau:

Tropico 2: Die Pirateninsel (ab 4,55€ bei kaufen) ist der Nachfolger des erfolgreichen Diktatoren-Strategiespiels Tropico von Take 2. Dieses Mal dürft Ihr - wie der Titel schon verrät - nicht auf den Spuren von Fidel Castro und Co. wandeln, sondern wüste Freibeuter wie Blackbeard, Henry Morgan oder William Kidd spielen. Wir durften anhand der Beta-Demo erleben, wie unsere Kaperschiffe dick mit Gold beladen zurückkehrten - mehr dazu in der Preview!

Neues Spielprinzip

Tropico 2 soll nicht einfach nur eine Piratenausgabe des Vorgängers sein, sondern ein komplett neues Spiel. Wie Teil 1 spielt das neue Echtzeit-Strategiespiel zwar immer noch auf einer sonnenüberfluteten karibischen Insel, nur eben ein paar Jahrhunderte früher zur Zeit der Piraten.

Auch die übersichtliche Bedienung und das gewohnte Interface erinnern sogleich an die erfolgreiche Diktatoren-Simulation, obwohl der zweite Teil von einem ganz anderen Entwickler stammt. Spielerisch hat sich jedoch so viel verändert, dass auch erfahrene Strategen eine ganz neue Herausforderung erwartet.

Freibeuters Launen

Stellt Euch vor, Ihr seid nicht mehr wie im Vorgänger der Chef einer Militärjunta, sondern der oberste Boss eines kleinen Piraten-Nestes um 1700. Ihr müsst Eure wilden Gesellen mit Wein, Weib und Gesang bei Laune halten, mit dem Notwendigsten versorgen und die Raubzüge der Schiffe koordinieren.

__NEWCOL__In der Kampagne lernt Ihr von der Pike auf, den schmalen Grad zwischen Anarchie und Ordnung zu beschreiten, der Eure Seeräuber gerade so einsatzbereit hält. Aber Gnade Euch Gott, wenn Ihr es mit der öffentlichen Sicherheit übertreibt, dann meutert Eure Sippe und wird zur Gefahr. Der eine oder andere Lynchbaum kann also nicht schaden - er sorgt für den nötigen Schuss Chaos!

Leid der Gefangenen

Ganz anders sieht das naturgemäß die andere Bevölkerungsgruppe, die auf Eurem Eiland weilt: die Gefangenen. Das sind mehrheitlich ordnungsliebende Leute, die für Euch die Drecksarbeit erledigen, da die einäugigen Halunken zum gewöhnlichen Arbeiten nicht geschaffen sind.

Auch diese Arbeitssklaven müssen versorgt und vor allem davon abgehalten werden, die "Düse" zu machen, was am besten nach dem Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche erfolgt. Die Gefangenen erhalten etwas zu essen und einen Schlafplatz, aber auch einen Galgen, der sie von der Flucht abhält.

Ihr seid (nur) der Hafenmeister

Nachschub an Leuten und Gold für Eure leeren Kassen erhaltet Ihr, indem Ihr Eure verschiedenen Kaperschiffe in der Karibik kreuzen lasst. Die Betonung liegt dabei auf "lassen", denn selber hinausfahren wie einst bei "Pirates" dürft Ihr leider nicht!

In einem Schiffsmenü plant Ihr genau, wo jedes Schiff auf Raubzug gehen, welches Risiko die Mannschaft dabei eingehen und worauf sie sich konzentrieren soll. Habt Ihr Glück, kommen Eure Freibeuter nach einiger Zeit wohlbehalten mit Dukaten und Arbeitern zurück und gewinnen sogar noch an Erfahrung.

Aufbauarbeit

Neben diesen Kaperfahrten ist natürlich auch wieder die Errichtung von Gebäuden wichtig: An die 70 neue stehen Euch für die Infrastruktur zur Verfügung. Das Errichten der Bauten geht dieses Mal viel schneller als noch beim Vorgänger, bei dem die Bauarbeiter teils nervig lang brauchten.

__NEWCOL__Bestimmte einfache Gebäude wie Bauhof oder Holzfällerlager und die Straßen brauchen gar nicht mehr langwierig errichtet werden, sie werden einfach mit einem Klick in die Landschaft gestellt.

Bekannte 2D-Grafik

Die zweidimensionale Grafik von Tropico 2 erinnert mit ihrer isometrischen Perspektive stark an den Vorgänger. Obwohl gegenüber der Bananenrepublik-Sim deutlich verbessert, ist sie ganz sicher keine 2D-Schönheit und immer noch zu wenig detailliert. Sie erfüllt aber ihren Zweck und reicht für das anspruchsvolle Seeräuber-Strategiespiel allemal.

Dafür gibt es wieder mehrere Zoomstufen, die Euch näher an das Geschehen heranbringen. Auch eine nützliche Verfolgerfunktion, um etwa einzelne Gebäude im Auge zu behalten, wurde jetzt integriert.

Ausblick


Bleibt bei Tropico 2: Die Pirateninsel alles beim Alten? Ja und nein - der zweite Teil des Echtzeit-Strategiespiels erinnert rein äußerlich betrachtet sofort an den Vorgänger und ist auch ebenso komfortabel zu bedienen. Auch den teils witzigen Aufbauteil haben die neuen Entwickler ziemlich ähnlich gestaltet. Ansonsten ist das Spielprinzip um Piraten, Gefangene und Kaperschiffe aber völlig neu. Hauptkritikpunkt ist wohl, dass Ihr keine Schiffe selbst steuern dürft und so während der Kaperfahrten zum Abwarten verdonnert seid. Gerade die storybasierte Seeräuber-Kampagne dürfte aber dennoch nicht nur für Fans des ersten Teils interessant werden.

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.