Vorschau:
Acht Feinde sollen es sein!
Kann Großbritannien seine Vormachtstellung im 19. Jahrhundert behalten oder rücken andere Mächte auf? Es liegt in eurer Hand |
Rise of Nations war gestern - jetzt ist man wer und will es bleiben! Die acht Großmächte, die man spielen kann, werden also keine aufstrebenden Kleinstaaten wie in Victoria 2 sein, sondern ausgewachsene Nationen. Eine wird natürlich Großbritannien heißen, die Ton angebende Macht im 19. Jahrhundert, das nach Queen Victoria viktorianisches Zeitalter benannt wurde. Hinzu gesellen sich das wieder imperiale Frankreich, das aufstrebende Deutschland, das vielsprachige Österreich-Ungarn, das vereinigte Italien, das zaristische Russland, die noch nicht lang unabhängigen Vereinigten Staaten und das auf dem Weg zur Moderne befindliche Japan.
Diese zeitgenössischen Mächte sind sich entweder spinnefeind wie Deutschland und Frankreich oder alliiert wie Italien und Frankreich, wobei sich der Bündnisse wie in der Politik ständig ändern dürften. Mit Hilfe der angekündigtren Diplomatie lassen sich jedenfalls verschiedene Abkommen schließen. Scheitern die Verhandlungen, gibt's Krieg wie im einzigen Szenario der Preview, wo Japan und Russland die Waffen kreuzen. Neben kriegerischen Auseinandersetzungen, die für Entwickler AGEOD typisch automatisch laufen werden, wird man sich auch friedlicher den Rang ablaufen können. Ziel wird es nämlich sein, so viel Ansehen wie möglich zu sammeln. So kann man auf ein kleineres Land Einfluss nehmen, um sein Prestige zu steigern.
Wettlauf ums Prestige
Kolonien versprechen Ruhm, Ehre und Profite. Länder wie USA oder Russland werden stattdessen einfach ihr Umland urbar machen. |
Alle werden schon einen funktionierenden Staat haben, der sich aber noch verbessern lässt. So lässt sich die Infrastruktur ausbauen, indem man eine Einsenbahn errichtet, wo eine fehlt. Allerdings ist das in den Industrieländern gar nicht mehr nötig, da z.B. England schon ein Schienennetz hat. In Russlands Osten oder im Wilden Westen sieht das freilich ganz anders aus. Zudem lassen sich auch Produktionsstätten wie Fabriken, Minen oder Kornfelder errichten, die Rohstoffe liefern oder verarbeiten. Dafür braucht man Kapital, wobei sogar zwischen privatem und staatlichem unterschieden wird. Um das aufzutreiben, wird man 70 virtuelle Jahre Zeit haben, denn das Spiel geht von 1850 bis 1920. Eine Runde wird 15 Tage dauern.
Nationale Besonderheiten
Der Eiffelturm dient zwar nur der Deko, aber die Nationen sollen sich deutlich unterscheiden, was Fortschritt, Handel oder Militär angeht. |
Freilich wird es auch bei Militär Unterschiede geben, was etwa die Einheitentypen angeht: Da treffen japanische Kavallerie, Linieninfanterie und Kanonen auf sibirische Schützen, die 1905 das schwer befestigte Port Arthur verteidigen. Die Liebe zum Detail geht bei AGEOD sogar soweit, dass man wieder jeden Versorgungswagen einzeln anklicken kann und natürlich auch ausheben kann, wenn man die nötigen Rohstoffe hat. Historische Admiräle führen riesige Flotten aus eisernen Schlachtschiffen und Zerstörern ins Gefecht, bei dem der Sieger ermittelt wird, indem wie wild gerechnet wird. Taktik wie Total War wird nicht direkt auf dem Schlachtfeld möglich sein.
Konflikt im eigenen Land
Separatisten wird es immer wieder geben, die ihren eigenen Staat aufmachen wollen. Da hilft nur Eindämmung durch Truppen, damit der Aufstand nicht wächst. |
Sonst kann es leicht zum Umsturz kommen, denn die Unruhen sind in drei Stufen eingeteilt - vom kleinen Aufstand bis zur staatsweiten Revolution. Einen separatistischen Aufstand bekämpft man am besten mit Gewalt, da sich die Aufständischen sonst auf Dauer lossagen. Ein weiteres Problem kann sein, dass der Aufstand weitere Landesteile ergreift, die auch zur gleichen ethnischen Gruppe gehören. Man muss alle Feinde eliminieren und die Hauptsstadt einnehmen, um den Aufstand zu beenden. Das geschieht mit Militär, das man in die aufständischen Provinzen verlegt. Es handelt sich also um nichts anderes als einen Bürgerkrieg, den man überleben muss.
Ausblick
Pride of Nations wird vermutlich das "Komplexitätsmonster", das sich schon jetzt andeutet. Wer ausufernde, rundenbasierte Strategiespiele mag, darf sich auf jede Menge Möglichkeiten freuen, die allerdings eine gewisse Einarbeitungszeit brauchen - das schlägt durchaus in dieselbe Kerbe wie Victoria 2 oder Rise of Prussia. Mit dem kleinen Unterschied, dass man dieses Mal weltweit agieren wird. Militärisch dürfte sich wenig ändern, da sowohl das Kleinklein der Armeeaufstellung als auch die automatisch laufenden Schlachten noch vorhanden sind. Der Seehandel mit den runden Zonen, in die man Frachter schicken muss, klingt interessant, muss aber noch seine Brauchbarkeit unter Beweis stellen. Allerdings läuft das Spiel bislang alles andere als rund, da es von ständigen Abstürze geplagt wird. Hier sollten die Macher also erst abhelfen, bevor sie noch mehr Neues einbauen. Dann wird's auch was mit der Welteroberung.
Ersteindruck: befriedigend
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