Rainbow Six 3: Raven Shield29.01.2003, Paul Kautz
Rainbow Six 3: Raven Shield

Vorschau:

Nicht mal mehr zwei Monate, dann geht Tom Clancys Rainbow Six-Reihe am PC in die dritte Runde. Zeit für uns, Euch anhand einer pressfrischen Preview-Version ein letztes Update zukommen zu lassen, bevor Ihr erneut in den Krieg gegen den internationalen Terrorismus zieht.

Der übliche Clancy

Raven Shield ist der dritte Teil in Red Storm Entertainments altehrwürdiger Rainbow Six-Reihe, die auf den Romanen des Firmenchefs und Oberpatrioten Tom Clancy beruhen. Und auch dieses Mal beruht die Story auf einem Werk des Meistertippers, wenngleich sie nicht das Highlight des Spiels darstellt: Terroristen bedrohen die Welt, unsere Spezialeinheit soll dem Tun einen Riegel vorschieben.

Gleich vorneweg: <4PCODE cmd=DGFLink;name=Raven Shield;id=2570> wird kein komplett neues Spiel, sondern eher eine konsequente Weiterentwicklung der Reihe, unter Ausmerzung von möglichst vielen Störfaktoren der Vorgänger - die Entwickler haben das Feedback der Fans sehr ernst genommen.

Immer mit der Ruhe

Waren die Vorgänger noch sehr taktisch angehaucht, wird Entwickler Ubi Soft Montreal dieses Mal ein größeres Herz für Actionspieler zeigen. Das bedeutet in erster Linie, dass man sich den umfangreichen Planungsmodus ersparen und direkt in die Missionen springen kann.__NEWCOL__

Dennoch wird Raven Shield kein »realistisches Counterstrike« - koordiniertes Teamplay und vorsichtiges Heranschleichen an die Ziele stehen immer noch im Vordergrund. Ballerfreudige Rambos werden schnell feststellen, dass die KI ausgesprochen scharf schießt, und dass bereits ein kritischer Treffer das Ende des Einsatzes bedeuten kann.

Knobelfreudige Kommandanten bekommen mit dem Planungsmodus natürlich wieder ein mächtiges Werkzeug in die Hand, mit dem sich jeder Einsatz akribisch genau planen lässt. Ihr dürft nicht nur Wegpunkte für jedes einzelne der maximal neun Teammitglieder festlegen, sondern z. B. auch Wartezonen definieren, in denen die KI-Kameraden ausharren und auf ein Signal Eurerseits warten.

Ein eingeblendetes Fenster zeigt Euch in Spielgrafik die angelegte Route und gibt Euch somit bestmögliche Übersicht - alles in allem nicht ganz einfach zu beherrschen, aber für Taktiker das Paradies auf Erden.

Tasten-Overkill

Die Bedienung war schon in den vorangegangenen Spielen nicht einfach, und auch dieses Mal ist die Tastatur vollgepackt - sogar noch mehr als gewohnt. Das liegt daran, dass Ihr neuerdings drei (statt zwei) Haltungen einnehmen könnt: stehen, kriechen, robben. Außerdem dürft Ihr bei gedrückter Strg-Taste mittels der Maus Eure Position frei und flüssig verändern - sehr gute Idee! Dazu zählt auch die Möglichkeit, Türen nicht mehr nur ganz, sondern schrittweise zu öffnen, was ungeahnte taktische Möglichkeiten mit sich bringt: »Tür leicht auf, Granate rein, Tür zu« ist nur eine davon. All das und noch viel mehr lernt Ihr in einem langen und gut geführten Tutorial. Nach diesem habt Ihr auch Eure Kameraden im Griff, und könnt Ihnen Positionsanweisungen oder per Aktionsmenü auch kompliziertere Aktionen wie »Tür stürmen, Blendgranate rein!« geben.

Habt Ihr die Kontrolle im Griff, warten entweder die Kampagne oder freie Missionen auf Euch. Bei Letzteren dürft Ihr in Euch vier Spielmodi auf bereits freigespielten Karten austoben: »Practice« lässt Euch die Mission genau wie in der Kampagne nachspielen. In »Lone Wolf« kämpft Ihr Euch allein durch maximal 35 Gegner, und in den anderen beiden Spielvarianten befreit Ihr Geiseln oder macht einfach Jagd auf Terroristen. Drei Schwierigkeitsgrade bieten sowohl Einsteigern als auch abgebrühten Kämpfern eine adäquate Herausforderung.

__NEWCOL__Clevere Begleitung

Die Kampagne führt Euch 15 Missionen lang von London über Rio de Janeiro und die Schweizer Alpen bis nach Argentinien. Ihr agiert hauptsächlich in und um Gebäude, müsst aber auch so manchen Frischluft-Auftrag erledigen. Das beinhaltet die Rettung von Geiseln, Jagd auf Terroristen, Entschärfen von Bomben und so weiter.

Vor jeder Mission dürft Ihr wie gesagt den Einsatz durchplanen, was natürlich auch die Wahl und Bewaffnung Eurer Kameraden angeht: Ihr werdet von maximal acht Gefährten begleitet, aufgeteilt in drei Teams. Die hören auf Eure Anweisungen, kämpfen geschickt und bewegen sich vorsichtig durch die Szenarien. Falls sie doch mal zickig sein sollten, dürft Ihr auch die Kontrolle über jeden einzelnen KI-Kollegen übernehmen.

Das Waffenarsenal von Raven Shield ist realistischer und umfangreicher als in den meisten erhältlichen Spielen: mehrere Dutzend Gewehre, MGs, Schrotflinten, Scharfschützengewehre, Pistolen und dergleichen können ausgewählt werden; dazu kommen noch mannigfaltige Granaten und Extras wie Herzschlagsensoren, Sprengstoff oder Schalldämpfer.

Jede Kanone hat standardmäßig einen Mini-Zoom, Gewehre mit Zoomobjektiv natürlich umso mehr. Manche Kaliber verfügen sogar über Hitzesensoren, so dass Ihr durch Wände sehen könnt. Ballistik und Schussverhalten sollen absolut naturgetreu umgesetzt sein, lediglich der Rückstoß wurde zugunsten einer besseren Spielbarkeit etwas zurückgeschraubt.

Blendwerk

Die Grafik basiert auf der neuesten Unreal-Technologie, sieht aber auf den ersten Blick nicht danach aus. Die Entwickler bemühen sich, möglichst detaillierte und real aussehende Umgebungen zu kreieren, statt Effekthascherei zu betreiben. So schleicht Ihr genauso durch düstere Fabrikanlagen und schummrige Kühlhäuser wie durch prachtvolle Villen, Bankhäuser oder Flughäfen.

Dennoch kommen Effektfreunde auf ihre Kosten, ganz besonders die Blendgranate hat schon jetzt einen bleibenden Eindruck hinterlassen: Steht man etwas zu nahe an der Explosion, wird das Bild heller und verzerrt, ein Unschärfe-Effekt vernebelt Euch die Sicht, außerdem habt Ihr ein lautes Fiepsen im Ohr, welches die restlichen Geräusche kurzzeitig dämpft - tausend Mal realistischer als z.B. bei Counterstrike, wo nur der Bildschirm kurz hell wird. Sobald das Gehör wieder funktioniert, kommen die unheimlich wirklichkeitsnahen Soundeffekte und besonders die hektische Sprachausgabe gut zur Geltung.__NEWCOL__

Die Musik klingt etwas übertrieben dramatisch, aber das war in dieser Art Spiel schon immer so, und gehört vermutlich auch dazu.

Gemeinsam in die Schlacht

Habt Ihr genug von der gute Gegner-KI im Solo-Spiel, könnt Ihr Euch auf den stark erweiterten Multiplayerpart stürzen - Counterstrike stand da sehr offensichtlich Pate: Falls Ihr es bevorzugt, gegeneinander anzutreten, dürft Ihr das mit maximal 16 Mann im Deathmatch und Team Deathmatch auch gerne tun. Doch der eigentliche Reiz liegt wie so oft im kooperativen Spiel, das hier voll unterstützt wird: entweder jagt Ihr gemeinsam Terroristen oder rettet Geiseln.

Bis zum Release im Mai lohnt sich daher ein erneuter Blick auf die seit letztem Jahr erhältliche Multiplayerdemo .

Ausblick


Raven Shield wird ein Knaller! Actionreicher denn je, mit aufregenden Missionen, cleveren Kameraden und jeder Menge Handlungsfreiheit. Sehr gut finde ich, dass ich frei entscheiden darf, ob ich mir die Bürde der Planung aufhalse, oder lieber gleich zum Halali blase - dadurch haben hier auch Actionfüchse Spaß. Klar, Grafikfetischisten dürften nicht glücklich werden, aber das war in der Rainbow Six-Reihe noch nie anders. Das Spiel hat ganz andere Qualitäten, und davon sehr viele.

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