Das Geheimnis der Nautilus12.03.2002, Bodo Naser
Das Geheimnis der Nautilus

Vorschau:

Eines ist ganz gewiss: Der französische Publisher Cryo gibt nicht auf! Mit schöner Regelmäßigkeit produziert er mit Hilfe von kleinen Entwicklern eines seiner berühmt-berüchtigten Grafik-Adventures, die aufgrund von zu wenig spielerischer Tiefe prompt bei Kritik und breitem Publikum durchfallen. Glücklich sind darüber eigentlich nur die wenigen Fans von Cryo, die es ja geben soll...na denn, auf ein Neues: Modern Games hat uns eine Presse-Demo zu Cryo`s neuem Werk Das Geheimnis der Nautilus (ab 9,99€ bei kaufen) geschickt. Auch dieses Mystery-Adventure haben wir natürlich schon mal für Euch angetestet. Mehr dazu in unserer Preview.

Auf Jules Vernes Spuren

Cryo`s neuester Streich Das Geheimnis der Nautilus ist inspiriert vom Abenteuer-Roman 20.000 Meilen unter dem Meer von Jules Verne. Der französische Schriftsteller, der von 1828 bis 1905 lebte, gilt heutzutage gemeinhin als "Erfinder" des modernen Science-Fiction-Genres. Immer wieder beschrieb er in seinen über 100 Romanen technische Apparate und Erfindungen, die seiner Zeit weit voraus schienen. In 20.000 Meilen unter dem Meer ist es das futuristische U-Boot Nautilus mit seinem Kapitän Nemo, das Tauchfahrten in zur damaligen Zeit noch unerforschte Tiefen unternahm. Eben diese Nautilus entdecken in Cryo`s neuem Mystery-Adventure Forscher unserer Tage. Ohne Erlaubnis dringt ein junger Entdecker in das Wrack auf dem Meeresgrund vor. Er muss leider feststellen, dass er dort nicht alleine ist. Irgendeine künstliche Intelligenz soll ihn wohl davon abhalten, die Geheimnisse der Nautilus zu erkunden...

Gameplay

Sorgte noch vor kurzem Cryo`s Jerusalem - Die Heilige Stadt aufgrund seiner historische Genauigkeit für verhaltenen Jubel, so findet Ihr bei Das Geheimnis der Nautilus leider nur die übliche und öde Adventure-Einheitskost. Von innovativem Gameplay keine Spur: Cryotypisch lenkt Ihr Euren Helden in 1st-Person-Sicht durch die mehr oder minder detaillierten Hintergrundbilder, die Ihr um 360 Grad frei schwenken dürft. Dabei sammelt Ihr fleißig Gegenstände ein, die Ihr in richtiger Reihenfolge andernorts dann wieder verwenden müsst. Ein sich verändernder Mauszeiger zeigt Euch Aktions-Möglichkeiten an. Ganz zeitgemäß hilft Euch ein Handheld-Computer, den Überblick nicht zu verlieren. Neben den Game-Optionen findet sich dort auch Euer Tagebuch und die gesammelten Hinweise.

Bisweilen müsst Ihr Hebel finden und benutzen, um im Spiel weiter zu kommen. So mussten wir in der Presse-Demo versuchen, aus einer Druck-Kammer zu entkommen. Dann gibt es natürlich noch die unvermeidlichen, anspruchsvollen Logik-Rätseleien, die Cryo-Fans in Verzückung versetzen und die Rätsel-Muffel sicherlich binnen Sekunden zur Weißglut bringen. Alles irgendwie schon mal da gewesen und wahrlich nicht neu! Trotz der gelungenen viktorianischen Atmosphäre, die alles erstrahlt, gibt es - anders als bei Jerusalem - hier keine weiter führenden Informationen, etwa zu Jules Verne, seinen Werken und seiner Epoche. Einen Lerneffekt besitzt das Ganze daher nicht.

Grafik/Sound

Die Grafik ist gewohnt schön. Diesmal wirken die Hintergründe aber etwas zu dunkel. Vielleicht ist das ja auch Absicht und soll die schummrige, grüne Stimmung der Tiefsee wiederspiegeln. Das ganze Boot ist heruntergekommen, die einstige Pracht der viktorianischen Szenerie lässt sich nur noch erahnen. Gut sehen auch die animierten Zwischensequenzen aus, welche die Handlung in der Vollversion voran treiben werden. In punkto Musik haben wir bisher nur soviel vernehmen dürfen: Die Musik klingt irgendwie nach sprudelndem Wasser und ein wenig wie antike Harfen-Klänge mit eingebauten Computer-Effekten. In der englischen Sprachausgabe der Presse-Demo ist leider deutlich ein französischer Akzent heraus zu hören.

Ausblick

Nach dem Testen der Presse-Demo zu Das Geheimnis der Nautilus ist bereits sicher, dass sich mit diesem Cryo-Titel sicher nichts ändern wird. Das Spiel nach Jules Verne ist ein geradezu typischer Vertreter seiner Genres mit den üblichen recht knackigen Kombinations-Rätseln. Fans französischer Mystery-Adventures und Nemo-Freunde werden sich darauf freuen - dem Rest ist es eh egal. Daher sollten wir uns auch nicht zu sehr über die wieder kehrenden Werke von Cryo und Konsorten aufregen, es ändert sich ja eh nix! Und doch geben wir insgeheim die Hoffnung nicht auf, dass irgendwann mal ein richtig tolles Adventure von Cryo erscheint...

Release: 15.03.2002

Version: englische Presse-Demo

Entwickler: Cryo

Publisher: Modern Games

Ausblick

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