Star Trek Starfleet Command 311.11.2002, Paul Kautz
Star Trek Starfleet Command 3

Vorschau:

Ein bisschen Frieden - im Star Trek-Universum stets angestrebt, aber dennoch selten erreicht. Starfleet Command 3 beweist Euch, dass das Universum auch in der zweiten Enterprise-Generation noch immer ein gefährlicher Platz ist, in der Harmonie ein Fremdwort bleibt, so lange die Romulaner da ein Wörtchen mitzureden haben.

Spitzohr gegen Runzelstirn

Es könnte alles so schön sein: Föderation und Klingonen existieren in Frieden nebeneinander. Als Zeichen der Kooperation wird eine gewaltige Raumstation in der Nähe der neutralen Zone errichtet - die »Unity 1«. Neben der beeindruckenden Größe hat das Riesengebilde vor allem einen Vorteil: Es kann getarnte Schiffe über unglaubliche Entfernungen hinweg lokalisieren, was den bevorzugt im Geheimen operierenden Romulanern natürlich sofort sauer aufstößt. Eure <4PCODE cmd=DGFLink;name=Starfleet Command 3;id=2648>-Karriere beginnt somit auch gleich auf Seiten der Spitzohren, die Ihr Bestes geben, die Station möglichst gründlich zu sabotieren.

Die Kampagne ist das Herzstück des neuen taktischen Raumkampf-Simulators von Activision und den Entwicklern Taldren, die schon für die Vorgänger verantwortlich waren. Neben den Romulanern lenkt Ihr auch die Geschicke von Föderation und Klingonen - und zwar auf Wunsch in beliebiger Reihenfolge. Die Entwickler haben sich Mühe gegeben, auf der einen Seite die ungeheure Komplexität der Vorgänger beizubehalten, und andererseits Einsteigern das Leben nicht unnötig schwer zu machen. Deswegen gibt es ein vielfach untergliedertes Tutorial, in dem Ihr zuerst von Captain Picard und später von romulanischen bzw. klingonischen Offizieren in der nicht einfachen Steuerung eines Raumschiffes unterwiesen werdet.

__NEWCOL__Glänzendes Weltall

Das Menüsystem wurde zeitgemäß entschlackt, Kenner der Serie werden sich dennoch sofort zurechtfinden: Noch immer wählt Ihr auf einer Sternenkarte eine Mission (oder werdet automatisch transferiert), und befindet Euch kurz darauf auch schon in den unendlichen Weiten des Weltalls. Dort fällt sofort die runderneuerte Grafik auf: Dank neu geschriebener 3D-Engine ist das Universum nicht rabenschwarz, sondern voller volumetrischer Gasnebel, es gibt Sterne mit wabernder Korona, Planeten mit sichtbarer Atmosphäre, Asteroidenfelder, Raumstationen und vieles mehr. Leider gibt es nur eine (Verfolger-) Perspektive, aber aus der bekommt Ihr schöne Licht- und Partikeleffekte, ein detailliertes Schadensmodell, Spiegelungen und gelungene Raumschiffe zu sehen. Ein großer Teil des Bildschirms wird allerdings vom Menüsystem belegt, dessen Icon-Flut Actionspieler erst mal tief Luft holen lässt: Ihr habt Kontrolle über jede Station des Schiffes - egal ob Waffen, Energieverteilung, oder Traktorstrahl. Darüber hinaus ist jede Station mehrfach unterteilt, so könnt Ihr beispielsweise sehr präzise anordnen, in welcher Art und Weise ein Schiff verfolgt werden soll. All diese Dinge werden komplett mit der Maus gesteuert; auf Wunsch könnt Ihr auch zu Hotkeys greifen, was nach einiger Übungszeit schnell von der Hand geht.

Käpt´n, mein Käpt´n!

Als wichtigste Neuerung seid Ihr in Starfleet Command 3 nicht mehr auf fertige Schiffe angewiesen. Mit der Erfüllung von Missionen steigt Ihr im Rang auf und bekommt mehr Prestigepunkte. Die dürft Ihr im Raumdock gegen Schiffsbestandteile tauschen, und Euch so im Laufe des Spiels Euren eigenen Raumkreuzer basteln: Dabei habt Ihr die Wahl zwischen verschiedensten Hüllen, Antrieben, Waffen, Sensoren und Schilden. Wieder dazugekommen sind auch die aus dem ersten Teil bekannten Offiziere, die einen kleinen Rollenspielaspekt im Gepäck haben: Mit jeder erfolgreichen Mission verbessert sich Eure Crew, wodurch die Mannen schneller reagieren, verlässlicher handeln und kreativer zum Schaltpult greifen. Mit einer bewährten Mannschaft lassen sich unbekannte Sektoren leichter erkunden, Piraten jagen oder andere Schiffe beschützen. Darüber hinaus gibt es außerhalb des Handlungsstrangs viele Bonusmissionen, die Euch zusätzliche Prestigepunkte oder höhere Ränge einbringen.

Roter Alarm!

Starfleet Command 3 spielt zum Ende der zweiten Enterprise-Generation, so dass Ihr es mit vielen modernen Gesichtern und Rassen zu tun bekommt: Ferengi und Borg spielen eine wichtige Rolle, letztere sind im Multiplayermodus sogar steuerbar. Jede Rasse bringt natürlich bekannte Schiffe mit sich: Die Föderationsflotte besteht unter anderem aus Fliegern der Galaxy-, Sovereign- und Intrepid-Klasse, Klingonen reisen in Negh´var- oder Vor´cha-Kreuzern. Die Romulaner schließlich machen es sich beispielsweise in Warbirds bequem, während die Borg mit Ihren fliegenden Baustellen in Würfel-, Diamant- oder Kugelform immer wieder auf Assimilationskurs sind. __NEWCOL__

Dennoch kommt während der Missionen nur selten Hektik auf. Richtungen werden einfach per Klick in den dreidimensionalen Raum gemacht, und die Kämpfe sind anfangs lange nicht so dramatisch wie in den Serien: Jedes Schiff hat drei Alarmzustände, die sich anders auf Schilde und Waffen auswirken. Erst bei rotem Alarm werden Phaserbänke und Torpedos aktiviert, die nach jedem Schuss (abhängig von Schiffstyp und Erfahrung des Waffenoffiziers) eine Zeit lang zum Nachladen brauchen. Noch dazu könnt Ihr die beiden Waffengattungen entweder getrennt oder gemeinsam, und nur aus bestimmten Richtungen und Winkeln feuern.

Online-Multiversum

In der Hitze des Kampfes werden Energieschilde oder Schiffsbestandteile schon Mal lädiert. Aus diesem Grund habt Ihr stets eine Reparaturcrew an Bord, die einen begrenzten Fundus an Aufträgen entgegennimmt. Ihr solltet also stets abwägen, welches System durchhält, und welches unbedingt instandgesetzt werden muss. Zusätzlich dürft Ihr Energie vom Warpkern abzwacken, um die Schilde schneller wieder aufzuladen, oder das Aufladen Eurer Phaser etwas zu beschleunigen - das Energieverteilungssystem ist flexibel. Jeder Eurer Befehle wird von kerniger Sprachausgabe bestätigt, was in der englischen Version dank bekannter Sprecher (unter anderem Patrick Stewart) der Atmosphäre zugute kommt.

Mit dem Release Ende November sollte auch das »Dynaverse 3« genannte Online-System von Starfleet Command 3 fertig sein: Bis zu 128 Spieler dürfen über den Server sektorenweise Raumkämpfe führen, Allianzen bilden, Flotten führen und vieles mehr.

Ausblick


Starfleet Command 3 richtet sich wie die Vorgänger ganz klar an Trekkies, die lieber in Ruhe über die richtige Taktik nachdenken, als den Joystick zum Glühen zu bringen. Die komplexe Bedienung wurde im Vergleich zu den Vorgängern schon vereinfacht, verlangt aber dennoch dank Icon-Massen und verschachtelter Menüs nach aufmerksamer Einarbeitung. Die wird aber auch mit spannenden Missionen und guter Grafik belohnt, außerdem klingt das Dynaverse 3-Konzept sehr verlockend.

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