Splinter Cell12.09.2002, Marcel Kleffmann
Splinter Cell

Vorschau:

Auf der Games Convention in Leipzig sorgte die erste Demonstration der PC-Version von Splinter Cell (ab 1,25€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) für großes Aufsehen. Die zahlreichen spielerischen Möglichkeiten und nicht zuletzt die geniale Grafik bescherten dem Ubi Soft-Stand großen Andrang. Warum das Spiel einer der heißesten Stealth-Action-Titel des Jahres werden könnte, erfahrt Ihr in unserer ausführlichen Preview.

Ubi Soft Montreal arbeitet momentan unter Hochdruck am Taktik-Shooter Splinter Cell für PC und Xbox. Noch zu Beginn der Entwicklung spielte das gesamte Szenario nicht im Tom Clancy-Universum, doch nachdem die Geschichte immer konkretere Formen annahm, hat der äußerst erfolgreiche Schriftsteller sein "Okay" gegeben und nun gilt Splinter Cell offiziell als Tom Clancy-Spiel.

Story

Bei Splinter Cell übernehmt Ihr die Rolle des NSA-Agenten Sam Fisher. Als Mitglied des Third Echelon-Teams ist er mit solchem High-Tech-Equipment unterwegs, dass sogar James Bond neidisch wäre. Dabei stammen alle Waffen sowie die restliche Ausrüstung aus dem realen Repertoire des Geheimdienstes - bis auf die Wärmebildkamera, die sich allerdings gerade in Entwicklung befindet.

__NEWCOL__Die Geschichte versetzt Euch wenige Jahre in die Zukunft. In diesem fiktionalen Szenario erklärt ein winzig kleines und militärisch total unbedeutendes Land den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg. Sam Fisher wird kurz darauf in dieses Land geschickt. Er soll herausfinden, was diese Kriegsandrohung bedeutet und ob für die USA tatsächlich Gefahr besteht oder nicht. Agent Fisher ist selbstverständlich alleine unterwegs - falls er gefasst wird, wird die US-Regierung seinen Auftrag offiziell bestreiten.

Freiraum

Zu Beginn jeder der 14 Missionen werden in einem ausführlichen Briefing die Ziele des Einsatzes erläutert. Die Aufgaben gestalten sich dabei ziemlich abwechslungsreich und Spionage-typisch: Ihr sollt Dokumente stehlen, Euch in Computersysteme hacken, Geiseln befreien oder sonstige Informationen beschaffen. Dabei ist Euch vollkommen freigestellt, wie Ihr die Mission löst. So könnt Ihr möglichst lautlos und unbemerkt vorgehen oder entweder die gesamte militärische Palette an Knarren ausprobieren oder beides mit den athletischen Fähigkeiten des Agenten kombinieren.

Auf leisen Sohlen

Den Großteil der Missionen wird Sam Fisher in Ruhe und auf leisen Sohlen bestreiten. So hat er bestimmte Ausrüstung dabei, mit der er zum Beispiel unter einer Tür herschauen kann und so direkt weiß, was hinter der Tür vor sich geht. Mit dieser Methode können Wachen aufgespürt und ein genauer Zeitpunkt ausgemacht werden, wann der Raum womöglich leer steht. Geschicktes Spiel mit Licht und Schatten ist ebenfalls eine der Stärken des Gameplays und des Helden.

Denn Ihr könnt in jedem Raum das Licht auf "normale" Art und Weise oder durch Waffeneinwirkung deaktivieren und Euch folglich den dunklen Gebieten verstecken; die Gegner sehen Euch danach normalerweise nicht mehr. Ihr könnt die Gegner allerdings noch erspähen, wenn Ihr den leistungsfähigen Restlichtverstärker, das Nachtsichtgerät oder die Wärmebildkamera aktiviert. Also könnt Ihr zum Beispiel in einem Raum das Licht komplett ausschießen und kurz darauf den im Dunkeln tappenden Feind mit den entsprechenden Kameras lokalisieren und dann -wie auch immer- ruhig stellen. Wie sichtbar Ihr für den Gegner seid, verrät Euch eine äußerst praktische Anzeige, das "Stealth-Meter".

__NEWCOL__Um den Helden in der Dunkelheit nicht zu verlieren, seht Ihr eine kleine Lichtquelle bei Sam auf der Schulter - für die Gegner ist dieses Licht nicht sichtbar. Kleinere Rätsel, wie z.B. einen Netzhautscanner oder Fingerabdruck-Schalter zu überwinden, lockern den Spielverlauf weiter auf.

Athletische Fähigkeiten

Neben dem ganzen High-Tech-Schnick-Schnack kann Sam Fisher auf ein beachtliches Arsenal an körperlichen und athletischen Fähigkeiten zurückgreifen: Während sich das Entlanghangeln an Rohren noch unspektakulär darstellt, kann der gute Sam eine Art Spagat zwischen zwei Wänden machen: Mit den Beinen an den Seiten eines engen Räumen stützt sich der Superspion in bester Jean Claude van Damme-Manier ab und überrascht dann von oben. Weitere Aktionen, wie das beliebte Um-die-Ecke-Schauen, gehören ebenso zum Bewegungsrepertoire.

Leveldesign & Waffengewalt

Die Entwickler von UbiSoft Montreal lassen Euch die Wahl, wie im jeweiligen Level vorgegangen werden soll. Einen vorgegebenen Weg gibt es in der Regel schon, aber der Spieler kann entscheiden, wie dieser beschritten wird. Entweder Ihr schleicht Euch an das Ziel an, lauert ihm im Dunklen auf, lockt das Opfer an oder stürmt mit der Waffe los. Dabei beschränkt sich das Waffen-Arsenal auf 13 ausschließlich realistische Schießprügel inklusive der multifunktionalen FN2000 und einige Granaten.Gespeichert werden kann übrigens auch in der PC-Version an festgelegten Checkpoints, um so die Herausforderung zu wahren.

Intelligente Gegner

Besonders gelungen ist bei Splinter Cell die Intelligenz der Computergegner. Steht ein Gegner plötzlich allein in der Dunkelheit, wird er nervös und versucht zu fliehen. Sollte der Feind entkommen, verschanzt er sich oder schlägt Alarm. Des Weiteren gibt es fünf Geräusch-Level, die den Gegner aufmerksam machen und ihn dementsprechend reagieren lassen.

Während leise Geräusche kaum das Interesse der Wache auf sich ziehen, lassen laute Geräusche die Feinde hellhörig und sehr misstrauisch werden. Daher müsst Ihr genau aufpassen, wo und wie Ihr Euch bewegt. Die Gegner könnt Ihr sogar mit vorgehaltener Waffe vor Euch hertreiben und sie so zwingen, streng geheime Pläne oder den Zugang zu gesicherten Bereichen zu erlangen.

Solche Gegner können zudem als menschliche Schutzschilde missbraucht werden, hinter denen Sam Fisher geschickt in Deckung geht. Die meisten Fieslinge stellen das Feuer dann sofort ein.

__NEWCOL__Grafik

Das Spionagespiel basiert auf einer deutlich überarbeiteten Unreal 2-Engine. Laut dem Entwickler-Team wurde wirklich nur der Kern der Engine beibehalten und nahezu alles andere umgestrickt.

Vor allem das komplexe Schatten & Licht-System kann sich sehen lassen; auch der realistische Schattenwurf nahezu jeden Objektes ist wirklich umwerfend. Schatten der Gegner erscheinen auf Gardinen oder Vorhängen sogar in den passenden Größenverhältnissen, die von der Entfernung des Objektes zur Lichtquelle abhängen. Ansonsten machen sämtliche Texturen sowie das Leveldesign einen hervorragenden Eindruck, aber auch die realistischen Animationen der Protagonisten sind nicht zu verachten.

Ausblick

Splinter Cell sorgte auf der Games Convention für jede Menge Aufsehen und das zu Recht, denn das Taktik-Actionspiel mit Sam Fisher bezieht seinen Reiz aus dem gelungenen und realistischem Leveldesign sowie den zahlreichen Möglichkeiten der Interaktion. Das gesamte Szenario lebt von den High-Tech-Gimmicks und der ständig spannenden Frage, ob die Wachen einen schlussendlich entdeckt haben oder nicht. Egal ob Ihr in Stealth-Manier mit Licht & Schatten, den athletischen Fähigkeiten oder den Waffen spielt - das Spiel bietet immer neue Herausforderungen. Bekommen die Entwickler die Spielbalance einwandfrei hin, wird Splinter Cell eines der heißesten Spiele des Jahres.

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