Die Grundidee bleibt

Wer auf bahnbrechende Neuerungen bei Sim City 4 hofft, wird sicher enttäuscht werden. Alle denkbaren Bereiche der Städteplanung sind wieder mit dabei: Wie schon seit dem ersten Teil legt man Zonen fest (Wohngebiete, Gewerbegebiete und Industriezonen), sorgt für Strom und Wasser und Verkehrswege. Einrichtungen für Polizei, Feuerwehr, Krankenhaus, Bildungswesen und Freizeitvergnügen müssen wir auch beschaffen und mit etwas Glück wächst bald eine kleine Gemeinde.

Leider ist in der derzeitigen Fassung der Schwierigkeitsgrad noch sehr hoch. Oder die endgültige Balance für das Verhalten der Bewohner ist noch nicht gefunden. Erst nach vielen Versuchen gelingt es, eine gerade so überlebende Stadt zu schaffen. Hier muss noch einiges getan werden, denn sonst könnte Sim City 4 schnell zu einem Spiel mit hitverdächtigem Frustfaktor mutieren.

Vernetzung ist alles

Nein, Ihr seid nicht auch noch für DSL-Anschlüsse bei Sim City 4 zuständig, aber im Spiel sind viel mehr Dinge miteinander verbunden, als es bisher der Fall war. Die Berater geben Euch immer wieder Tipps und im Text werden Schlüsselworte als Hyperlinks dargestellt. Sie verweisen entweder direkt auf Statistiken oder bestimmte Bereiche der Stadt, auf die sich der Berater gerade bezieht. Diese Hilfestellung erspart dem gestressten Städteplaner die mühsame Suche nach Krisenherden.

__NEWCOL__Überhaupt wurde die Informationsflut bei Sim City 4 (Kriminalitätsrate, Feuergefahr, Verkehrs- und Umweltbelastung usw.) zwar nicht reduziert, dafür aber in übersichtliche Bahnen gelenkt. Durch die Aufteilung stehen alle Informationen zur Verfügung, die für einen Bürgermeister interessant sein könnten. Eine Funktion, auf die Maxis sehr viel Wert legt, sind die individuellen Sims. Man darf in Sim City 4 einige Bewohner seiner Stadt bestimmten Häusern zuweisen. Diese Sims lassen Ihre Bewunderung oder Wut über die Lage der Stadt verlauten und können so helfen, Probleme oder Fehler in der eigenen Planung zu finden.

Am Anfang war die Ebene

Zuerst kannte man bei Sim City nur ein Gebiet, in dem man seine Stadt errichten durfte. Dann kamen im zweiten und dritten Teil die Nachstädte dazu, mit denen man aber nur Verträge abschließen konnte. Nun geht Maxis einen Schritt weiter und präsentiert dem Spieler eine große Landschaft, die in viele mehr oder weniger große Abschnitte unterteilt ist - leider immer nach dem gleichen Muster. In jedem dieser Abschnitte kann eine Stadt errichtet werden.

Doch zuvor sollte es erstmal eine Landschaft geben, denn wenn man nicht eine der fünf bereits existierenden Regionen nimmt, ist sie entweder eine Wasserfläche oder eine flache Ebene. Hier muss Maxis noch einen Zufallsgenerator einbauen oder deutlich mehr vorgefertigte Regionen bereitstellen. Es macht zwar Spaß sich eine komplette eigene Landschaft zu erschaffen, aber es dauert recht lange und ist mit häufigen Ladeunterbrechungen nach einiger Zeit einfach nervig.

Mehr als nur eine Stadt

Immer wieder wurde ein Mehrspielermodus für Sim City gefordert und in der heutigen Zeit konnte sich Maxis dem Ruf nicht mehr entziehen. Leider war ein Anspielen dieses Modus noch nicht möglich. Die Idee besteht darin, dass in den einzelnen Abschnitten jeweils eine Stadt oder ein Stadtteil existiert, der von unterschiedlichen Spielern verwaltet wird. Man kann die Daten dann austauschen und importieren.

Ebenso darf man seine Stadt erweitern: Ist ein Abschnitt in der Landkarte voll, darf man auf dem nächsten weiter bauen. Voraussetzung ist, dass man dazu Verbindungen wie Straßen und Gleise geschaffen hat, damit die Sims von einem Teil in den anderen gelangen können. Mit dieser Hilfe steht einer gigantischen Metropole nichts mehr im Weg.

Details über Details

Die größte Veränderungen hat Sim City 4 aber im Bereich der Grafik und der Detailfülle erhalten. Nicht nur, dass die Landschaften und Häuser wirklich gut und abwechslungsreich aussehen, vor allem die Kleinigkeiten sind es, die bei Sim City 4 begeistern.

Unterschiedlichste Autos, Laster und Busse fahren über die Straßen und in der Nacht sieht man die Scheinwerfer strahlen. In Hinterhöfen und Gärten von Häusern stapelt sich mal ein Müllberg, die Bewohner veranstalten ein Picknick oder es ist eine Kreidezeichnung samt Polizeiabsperrband zu erkennen.__NEWCOL__

Kinder, die im Park spielen und von Schulbussen abgeholt werden gehören ebenso dazu wie Spaziergänger und Passanten beim Einkaufen. In den leider seltenen Momenten der Ruhe als Bürgermeister und Stadtplaner ist es eine Freude, seinen Sims beim Leben (oder Überleben ?) zuzusehen. Wären sie nicht so zerstörerisch, könnte man sich über Vulkane, Stürme und andere Katastrophen richtig freuen.

Die Sims leben

Die Faszination von Sim City war schon immer, ein funktionierendes und profitables Netzwerk aus Wirtschaft, Wohnraum und Umwelt zu schaffen. Dabei dürfen die Einwohner nicht zu kurz kommen und ihre Zufriedenheit ist das Maß für den Erfolg. Außerdem brachten sie das Geld ein, mit dem man dann seine Stadt ausbauen kann.

Im vierten Teil der Serie spielen noch mehr Faktoren eine Rolle für den Aufstieg oder Fall einer Stadt. So legen die Sims noch mehr Wert auf die Nähe von Gewerbeflächen, damit sie es nicht ewig weit zum nächsten Supermarkt haben. Weite Transportwege hingegen sind natürlich nicht gut für die Industrie und man sollte hier schnell Abhilfe schaffen. Insgesamt hat man noch mehr als bei den ersten drei Teilen das Gefühl, eine lebhafte Stadt mit lebendigen Einwohnern vor sich zu haben.