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Kalter Krieg reloaded
Wer bei solchen militärtechnischen Fragen mit der Zunge schnalzt, wird sich in Naval War: Arctic Circle wohl fühlen. Wer aber nur Bahnhof versteht, braucht gar nicht weiterlesen. Denn das Spiel wendet sich an Leute, die sich für heutige Seeschlachten erwärmen können, wo gescannt wird, was das Radar hergibt, Flugzeugträger ihre Jets ausspeien und einem verschiedenste Raketen um die Ohren fliegen.
Der Krieg spielt im Jahr 2030, als die NATO und Russland mal wieder aneinander geraten. Die fiktiven, aber authentischen Kämpfe werden im Nordatlantik stattfinden, in der Nähe Schottlands etwa, vor der Küste Norwegens oder dem russischen Murmansk. Die Russen versuchen den Handel zu blockieren, was die NATO natürlich gar nicht gut findet. Es kommt zu ersten noch zaghaften Zusammenstößen, die irgendwann im echten Krieg münden.
Sowohl der Westen als die Russen werfen alles ins Gefecht, was sie in den Arsenalen haben. Waffentechnisch wird es nicht viel anders als heute sein, da die Macher davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren nicht mehr viel ins Militär investiert wird. Russland baut auf seine U-Boote, die NATO hingegen auf ihre Luftwaffe.
See- und Luftkämpfe für Tüftler
Innerhalb der in Echtzeit ablaufenden Missionen herrscht relativ große Freiheit, da man das Vorgehen selbst planen kann. Zwar ist die Zahl der Schiffe, Flugplätze und Flieger vorgegeben, aber wie man dann zum Sieg kommt, muss man selbst rausfinden, was den Hauptreiz ausmacht. Das Spiel wird zwar grobe Anweisungen geben, dass man etwa einen Hubscharuber losschicken soll, aber was der dann konkret suchen soll, bestimmt allein der Hobby-Admiral. Man weist den Helikopter z.B. an, Sonarbojen abzuwerfen, um U-Boote zu orten. Jedes Fahrzeug reagiert automatisch, wenn der Feind in Reichweite ist. So muss man sich nicht um jeden einzelnen Flieger kümmern. Man steuert vielmehr die zentralen Gefechte, wo man z.B. eine Fregatte versenken muss.
Intelligente Gegner
Oft dürfte erst der richtige Einsatz der Waffentechnik zum Sieg führen. Um ein Schiff zu versenken, braucht man eine Antischiffsrakete, die erst aufmunitioniert werden muss. Als Waffenmeister muss man immer genau darauf achten, was man losschickt, denn ein Jet, der nur für den Luftkampf bewaffnet ist, kann keine Seeziele beschießen. Man muss im Hangar eine Seeattacke befehlen, worauf entsprechend bewaffnet wird. Bei den U-Booten ist das Problem, dass man sie erst mal finden muss. Das passiert mittels ausgeklügelter Ortungstechnik, die gar nicht leicht zu verstehen ist. Es handelt sich um das gute Sonar, das allerdings hier in moderner Form seinen Ping von sich gibt. Ist der russische Pott gesichtet, geht meist alles ganz schnell.
Ausblick
Naval War: Arctic Circle verspricht spannende Seeschlachten. Die taktisch anspruchsvollen Gefechte im fiktiven Szenario sorgen für Abwechslung, weil man hier See- und Lufteinsätze im hohen Norden koordinieren muss. Hört sich zunächst nicht toll an und sieht auch nicht so aus, man ist jedoch von der ersten Minute an mittendrin im altbekannten Kampf NATO gegen Russen, wo man dieses Mal modernste Waffentechnik richtig einsetzen muss. So spielt man ein tödliches Katz- und Mausspiel um die berühmten russischen U-Boote, die der Westen versenken will, während die Russen hübsch auf Tauchkurs bleiben. Oder man liefert sich ein Luftgefecht über kilometerweite Entfernung, bei dem es darum geht, den Feind möglichst klug auszumanövrieren. Man darf zusätzlich gespannt sein, wie sich im Multiplayer spielen wird. Hobby-Admiräle dürfen sich auf nächsten Monat freuen!
Ersteindruck: gut
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