Kraft der Gemeinschaft
Im Team ist vieles einfacher. Durch das Engagement in Gilden verbessern sich sogar die Charakterwerte.
Wer gern in Gesellschaft spielt, freut sich neben Freundeslisten auch über eine Gildenfunktion. Wenn diese besonders gut gedeiht, kann man sich sogar diverse Vorzüge wie gemeinsame Lager- und Aufenthaltsräume oder Statusboni erspielen. Ähnliche Extras bietet aber auch die stufenweise Verbesserung des eigenen Accounts. Selbst das Handgepäck lässt sich Schritt für Schritt mit erhaltenen Taschen und Beuteln ausbauen. Wer gern auch mal bare Münze springen lässt, kann sich derlei Komfort auch schon früher leisten oder von anderen Hilfsmitteln wie Erfahrungsbeschleunigern häufiger profitieren.
Trotzdem geht die Charakterentwicklung mit der Zeit immer schleppender voran und man kommt nicht drum herum, immer wieder dieselben Gemäuer zu durchkämmen und Gegner zu plätten, bevor man stark genug für den nächsten Schauplatz ist. Die enorm schnelle Wiederentstehung getöteter Widersacher mag einem da entgegenkommen, kann bei normalen Erkundungen aber auch extrem nerven - vor allem, wenn man noch keine Karte vom aktuellen Gebiet besitzt.
Karten zählen jedoch zu den Dingen, die man auch über das spielinterne Auktionshaus oder persönliche Basare erwerben kann. Schade nur, dass man letztere lediglich während Spielpausen eröffnen kann. Eine gewöhnliche Tauschfunktion steht allerdings immer und überall zur Verfügung, ebenso wie verschiedene Möglichkeiten der Beuteverteilung bei Gruppeneinsätzen.
Hässliches Entlein
Technisch ist Wizardry Online kein Hingucker und auch die Story-Inszenierung kocht auf Sparflamme.
Technisch ist Wizardry Online leider alles andere als ein Hingucker: Spielwelt und Figuren mangelt es an Details und Eigenständigkeit, die meisten Effekte wirken billig, die Animationen oft hölzern und abgehackt. Mimik oder Sprachausgabe gibt es überhaupt keine - nicht einmal Lippenbewegungen bei storybasierten Dialogsequenzen. Des Weiteren trüben Pop-Ups und kontaktlos herum schwebende Ausrüstungsgegenstände die Stimmung. Auch die Kamera klebt selbst bei maximaler Entfernung noch ungemein dicht am Rücken.
Schön ist hingegen, dass man sich optional auch per Maus in Blickrichtung bewegen und dadurch in manchen Situationen andere Aktionen einfacher ausführen oder besser abstimmen kann. Wizardry-Veteranen freuen sich neben der ein oder anderen knackigeren Rätseleinlage sicher auch über Schlösser an Schatzkisten, die bei gescheiterten Knackversuchen gefährliche Fallen auslösen können, Fundobjekte, die erst identifiziert oder Ausrüstungsgegenstände, die regelmäßig repariert werden müssen.
Später kann man sich auch auf Effizienz steigernde, aber riskante Schmiede- oder Juwelierarbeiten einlassen oder mit Titeln jonglieren, die man für bestimmte Leistungen wie das erfolgreiche Abschließen von Aufträgen erhalten hat. Quests bekommt man sowohl von Dorfbewohnern und Dungeon-Besuchern als auch Mitarbeitern der Abenteurergilde, deren Aufträge sich im Gegensatz zu persönlichen Gesuchen und Story-Einsätzen meist beliebig oft wiederholen lassen.