Wurm zu sein bedarf es wenig..

Ein schöner Tag im Freien: saftig-grüne Wiesen, in der Luft zwitschern ein paar Vögel, das blaue Meer schwappt bedächtig an den Strand. Unterbrochen wird die Postkartenidylle lediglich durch pfeifende Raketen, die beim Aufschlag tiefe Krater in den bereits arg löchrigen Boden reißen, und hysterisch kreischende Fiepselstimmchen: »Geronimo!«, »Eat this!« und »Noooooo!« wechseln sich in schneller Folge ab, bis plötzlich Ruhe einkehrt - ein typisches Worms 3D (ab 24,99€ bei kaufen)-Match eben.

Team 17´s klassische Serie hat seit 1995 besonders in technischer Hinsicht allerlei Veränderungen erfahren, doch das genial-simple Spielprinzip bleibt auch in der Neuauflage unangetastet: noch immer werfen sich bis zu vier Teams rundenweise so lange verrückte Waffen an den Kopf, bis nur noch eine Wurmschaft stehen bleibt. Besonders in Sachen Waffen haben sich die Briten wieder einen Haufen Skurrilitäten einfallen lassen: Dynamit und Bazooka sind hinlänglich bekannt, wie wäre es also mit steuerbaren Explosiv-Schafen, Bananenbomben, Betoneseln, einer alten Frau, der heiligen Handgranate von Antiochia und dem ausgesprochen zynischen Stupser, der am Rand einer Klippe stehende Kontrahenten bodenlos schadenfreudig einen winzigen Schubs gibt? Leider wurden einige Waffen aus technischen und spielerischen Gründen gestrichen - so gibt es keinen Flammenwerfer, keine Minigun und leider auch keinen Feuerball mehr.

__NEWCOL__3D-Wurmkur

Wie so oft finden die erheblichsten Veränderungen optisch statt: anstelle platter 2D-Figuren und -Hintergründe spielt sich jetzt alles dreidimensional ab. Die Würmer sehen prinzipiell noch genau so aus wie in den Vorgängern: Mimik, Bewegungen, alles wirkt nach wie vor sehr cartoonig. Auch die Landschaften versuchen, das Flair der originalen Umgebungen beizubehalten, dabei aber natürlich die neu dazu gewonnene Dimension bestmöglich zu nutzen. So könnt Ihr nach wie vor den größten Teil der Voxel-Gegenden mit der entsprechenden Waffenmenge in ihre Bestandteile zerlegen. Schöne Wettereffekte wie Regen oder Schnee verlangen angepasste Spielstrategien, denn natürlich werden die Flugbahnen der Waffen von jeder Veränderung beeinflusst. Außerdem dürft Ihr jetzt unter mehreren Perspektiven wählen: von der fürs punktgenaue Zielen praktischen Ego-Ansicht bis zum Großaufnahmen-Schwenk, mit dem Ihr die ganze Landschaft im Blick habt.

Die Umgebungen sind vielfältig wie eh und je: tropische Gefilde wechseln sich mit Schneelandschaften ab, Ihr findet Euch auch in einem D-Day-ähnlichen Szenario oder in der Hölle wieder. Falls Euch die fertigen Karten nicht ausreichen, könnt Ihr den brandneuen Editor anwerfen und Euch aus einer Vielzahl von Parametern mehrere Milliarden Landschaftskombinationen erschaffen lassen - das sollte für den einen oder anderen wurmhaltigen Nachmittag ausreichen.

Fliegende Wirbellose

Natürlich ist Worms 3D wie auch die Vorgänger in erster Linie ein Multiplayerspiel. Entweder dürfen bis zu vier Wurmtreiber an einem PC nacheinander antreten, oder Ihr zockt über das Internet - inklusive Ligaspiel, Ladder-Games, Chaträumen und mehr. Ihr könnt unter vielen fertigen Spiele wählen, oder selbst welche anlegen. Dabei kommt Euch der neue »Wormpot« entgegen. Dieser einarmige Bandit stellt Euch auf Wunsch komplett Mehrspielerszenarien zufällig zusammen. Ihr könnt aber natürlich auch die Finger davon lassen, und selbst Hand an Spielzeit, Lebensenergie, benötigte Siege und vielerlei mehr Parameter legen. Beispielsweise könnt Ihr die Würmer von Anfang an vergiften oder stetig steigendes Wasser integrieren, um dem Spiel einen zusätzlichen Kick zu verleihen.

Solo-Würmer werden von Team17 bestmöglich bedient: neben einem Tutorial und der Möglichkeit eines schnellen Spiels gegen die variabel einstellbare KI verlangen vor allem die Kampagne und die so genannten »Challenges« nach Aufmerksamkeit. Die Kampagne zieht sich über 40 anspruchsvolle Missionen, in denen Ihr Euch unter anderem mit Außerirdischen anlegt und Eure Wumherde vor dem Ertrinken bewahren müsst.__NEWCOL__

Doch die größte Abwechslung bieten die Challenges: hier sollt Ihr unter anderem Bazooka-Herausforderungen bestehen oder mit dem Jetpack unter Zeitdruck Dinge einsammeln. Je nachdem wie gut Ihr bei einer solchen Aufgabe abschneidet, bekommt Ihr immer mehr Bonusmaterial freigeschaltet - weitere Missionen, Landschaftstypen oder Sprachsamples. Und falls Ihr etwas für Eure Bildung tun wollt, könnt Ihr einfach in der »Wormopedia« blättern, die Hintergrundinfos zu Würmern, Waffen und Spieltaktiken bietet.

Ich wollt´, ich wär´ ein Wurm!

Wie bereits erwähnt, wird sich an der eigentlich Spielmechanik nicht viel ändern: Ihr stellt Euer Team zusammen, gebt den Würmern Namen, bestimmt die Sprache und legt los. Pro Runde kriecht und hüpft Ihr durch die Landschaft, bestimmt Schusswinkel und -stärke, und hofft auf einen präzisen Treffer. Sobald die Lebensenergie eines Wurmes aufgebraucht ist, verschwindet er unter allerlei Gezeter vom Schlachtfeld, das zuletzt verbleibende Team gewinnt das Spiel. Als Neuerung in der sehr einfach gehaltenen Steuerung könnt Ihr jetzt die Sprungrichtung im Flug korrigieren