World of Warships17.03.2015, Eike Cramer
World of Warships

Vorschau: Auf Kampfstation!

Nach Panzern und Flugzeugen wagt sich Wargaming jetzt mit Free-to-Play auf hohe See. Mit World of Warships geht der dritte Ableger der Kriegsaction in die geschlossene Beta. Wir haben erste Gefechte mit den Stahlkolossen ausgefochten. Wie spannend sind die Schlachten zwischen Zerstörern, Kreuzern und Co.?

Groß gegen wirklich groß

Kriegsschiffe haben ein anderes Format als Panzer oder Flugzeuge. Die schwimmenden Artillerieplattformen des 20. Jahrhunderts waren mit riesigen Geschützen ausgestattet deren Reichweite deutlich jenseits der 20-Kilometer-Marke liegt. Torpedowerfer, Flugabwehrbatterien, Maschinengewehre und Kurzstrecken-Artillerie machten die waffenstarrenden Stahlkolosse zu beeindruckenden sowie vielseitigen Kriegsmaschinen. Namen wie Hood, Bismarck, Yamato oder Iowa sind bis heute Inbegriff der gnadenlosen Kriegsführung zur See.

Aufgrund der Größe seiner Protagonisten ist World of Warships derzeit auch der langsamste Ableger des Mehrspieler-Krieges aus dem Hause Wargaming. Zwar beschleunigen und „bremsen“ die Stahlkolosse hier deutlich schneller als in der Realität und auch das Manövrieren fällt deutlich leichter aber ein 270 Meter langes Schlachtschiff der Yamato-Klasse bei 20 Knoten in eine enge Wende zu zwingen, um einem Torpedoschwarm auszuweichen, ist aber auch auf der virtuellen See nicht ohne Weiteres möglich. Auch die Kampfreichweite ist

Feuer frei: Wenn die Kriegsschiffe Breitseiten abfeuern, steigt ordentlich Rauch auf.
deutlich höher als in World of Tanks: Erste Salven der großen Geschütze können bis auf 13 Kilometer ausgetauscht werden und heftige Schäden anrichten.

Derzeit gibt es Zerstörer, Kreuzer, Schlachtschiffe sowie Flugzeugträger. Jede der Schiffsklassen hat entsprechende Aufgaben: Während die agilen Zerstörer vor allem darauf aus sind, große Pötte mit Torpedos zu versenken, geben die Kreuzer den Dickschiffen Geleitschutz und haben das Ziel, feindliche Zerstörer und Kreuzer abzufangen, bevor sie den schwerfälligen, aber überaus wertvollen Trägern und Schlachtschiffen zu nahe kommen. Letztere sind vor allem durch ihre massive Panzerung und die riesigen Geschütze nützlich, während Flugzeugträger gleich mehrere Staffeln aus Jägern, Bombern sowie Torpedoflugzeugen transportieren, um den Feind aus der Luft zu vernichten.

Vereinfachtes Kommando

Wie von der Kriegs-Action des Wargaming-Universums gewohnt, ist das Kommando über ein Schlachtschiff sehr

Die Wasserdarstellung in den actionreichen Seeschlachten ist äußerst gelungen.
einfach. Das Manövrieren geht dank simpler Aufteilung von Fahrt und Ruder (viertel, halb, dreiviertel, voll) sowie einer komfortablen Autopilot-Funktion gut von der Hand. Auch das Ausrichten von Geschützen und Torpedorohren funktioniert wie gewohnt über einen Schwenk mit der Maus. Dann muss zwar noch die Fahrt des Feindes eingerechnet und der Winkel des Geschützes bestimmt werden, man hat sich aber schnell eingeschossen.

Zudem muss man sich keine Sorgen um die Sekundärgeschütze oder Ausrichtung der Flaks machen: Beide Untergruppen eröffnen automatisch das Feuer. Gerade bei der Sekundärartillerie ist das schade: Warum kann ich nicht manuell eine vernichtende Breitseite aus allen Rohren befehlen, sondern bin auf eine automatische (und oftmals eher mittelprächtige) Feuerleitung meiner kleinen Geschütze angewiesen?

Taktische Träger und vielfältige Treffer

Spannend wird es, wenn man das Kommando über einen der Flugzeugträger führt. Hier übernehme ich auf einer taktischen Übersicht die Kontrolle über mehrere Geschwader aus Jägern und Bombern. Ich kann rudimentäre Befehle wie „Geleitschutz“, „Gebiet bewachen“ oder „Angriff“ geben, um die Schiffe des Feindes aus der Luft abzufangen oder seine Bomber mit meinen Jägerstaffeln auszuschalten. So wird man zudem zum Quasi-Kommandanten seines Teams, da man dank des Überblicks aus der Vogelperspektive den eigenen Teamkameraden sinnvolle Hinweise im Gefecht geben kann.

Flugzeuträger befehligen Bomber- und Jägerschwadronen auf einer taktischen Übersichtskarte.
Cool sind auch die vielfältigen Schadensarten: Sekundär- und Primärbewaffnung kann genauso in Stücke geschossen werden, wie die Flaks – zudem ist es möglich, dass das Schiff zu brennen beginnt oder Antrieb- und Ruderanlage ausgeschaltet werden. Besonders ärgerlich ist ein direkter Wirkungstreffer in die Zitadelle, denn hier liegen Kommandobrücke und Feuerleitstände. Ein gut gezieltes Projektil kann das Gefecht schneller beenden als einem lieb ist – auch wenn es alles andere als einfach ist, den schwachen Punkt in der Mitte des gepanzerten Aufbaus zu treffen.

Ausblick

World of Warships bietet die gewohnt gute Kombination aus realistischem Kriegsgerät und Arcade-Gefechten, die auch schon die Kämpfe von World of Tanks zu Spielerzahl-Rekorden führte. Die Gefechte sind zugänglich, bieten aber dank der großen Kampfentfernung sowie abwechslungsreicher Schiffsklassen ordentlich taktisches Potential. Allerdings ist es schade, dass das Geschützmanagement und das Manövrieren so stark vereinfacht wurden und man oftmals nur die großen Hauptgeschütze selbst bedienen darf. Dank des typischen Free-to-Play-Modells von Wargaming motivieren die Schlachten zwischen Zerstörern, Kreuzern und Co. aber ähnlich stark wie ihre Pendants zu Lande und in der Luft. Ach, und habe ich erwähnt, wie unglaublich gut das Wasser aussieht?

Einschätzung: gut

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