Vorschau: Krater (Rollenspiel)

von Jens Bischoff



Entwickler:
Publisher: Lace Mamba
Release:
12.06.2012
Erhältlich: Digital (Steam)
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ab 13,49€
Spielinfo Bilder Videos
Auf in die Schlacht

Während man sich über die Weltkarte gemächlich in Cursorform von Schauplatz zu Schauplatz bewegt und Zufallskämpfe bestreitet, erkundet man Siedlungen und Dungeons aus klassischer Draufsicht. Die Kämpfe laufen dabei in Echtzeit ab. Die Heldengruppe setzt sich bei Feindkontakt automatisch zur Wehr, während man selbst den Einsatz spezieller Fertigkeiten dirigiert. Die Möglichkeiten sind allerdings überschaubar, da jeder Charakter lediglich zwei klassenspezifische Sonderaktionen beherrscht.

Siedlungen und Dungeons erkundet man aus klassischer Draufsicht.
Siedlungen und Dungeons erkundet man aus klassischer Draufsicht.
Der robuste Bruiser zieht in klassischer Tank-Manier die Aufmerksamkeit mehrerer Gegner auf sich, während der Slayer einzelnen Zielen großen Schaden zufügt. Der Medikus übernimmt hingegen das Heilen, während der Regulator Gegner magisch schwächt. Bei einer maximalen Gruppengröße von drei Kombattanten muss man also lediglich den Einsatz von bis zu sechs Fertigkeiten koordinieren, bevorzugte Ziele wählen sowie notfalls zum Rückzug blasen.

Trotzdem kann es aufgrund des flotten Kampftempos samt kurzer Reaktivierungszeiten schnell hektisch werden. Vor allem wenn unerwartet starke oder zahlreiche Widersacher auf den Plan treten. Was einen genau hinter der nächsten Ecke erwartet, ist aufgrund des traditionellen Fog of War-Schleiers nie ganz sicher, auch wenn man bei behutsamem Vortasten gefährliche Situationen meist rechtzeitig erkennen kann. Selbst die Zufallsbegegnungen auf der Landkarte werden in kleinen vernebelten Draufsichtarealen, in denen mehrere Feindgruppen lauern, ausgefochten.

Reise ins Ungewisse

Während sich die Party automatisch zur Wehr setzt, koordiniert man den Einsatz klassenspezifischer Fertigkeiten.
Während sich die Party automatisch zur Wehr setzt, koordiniert man den Einsatz klassenspezifischer Fertigkeiten.
Besiegte Gegner können anschließend oft ausgenommen und die Umgebung nach Schätzen abgegrast werden. Bei der Orientierung hilft eine jederzeit vergrößerbare Automap, die alle Entdeckungen fleißig mitzeichnet und auch diverse Auftragsziele markiert. Die meisten Quests bestanden bisher aber leider nur aus öden Jagd- und Sammelaufgaben. Auch Hauptgeschichte und Charakterdesign mangelt es bisher noch an Tiefe und Prägnanz. Allerdings konnte man hier auch noch nicht allzu weit vordringen. Selbst zur Veröffentlichung Mitte Juni soll erst ein Drittel der Spielwelt frei zugänglich sein. Der Rest soll in zwei großen, neue Fraktionen einführenden sowie mehreren kleinen DLC-Happen nachgereicht werden.

Das größte Fragezeichen steht allerdings hinter dem bisher noch komplett unter Verschluss gehaltenem kooperativen Online-Modus. Dieser soll zwar fließend in den Einzelspielermodus übergehen, so dass man jederzeit hin und her wechseln könne, bezüglich Teambildung, Aufgabenwahl oder Beuteverteilung ist aber noch vieles unklar. Später soll der Mehrspielermodus sogar mit PvP-Elementen erweitert werden, doch auch hier mangelt es noch an konkreten Details.
 

AUSBLICK



Für Fans klassischer Action-Rollenspiele aus der Vogelperspektive könnte Krater ein echter Geheimtipp werden. Das für ein postapokalyptisches Szenario ungewohnt idyllische Landschaftsbild, das in hartem Kontrast zu den Gasmasken tragenden Einwohner steht, wirkt frisch und unverbraucht. Party-Management und Crafting-System versprechen bereits vielschichtige Beschäftigung. Storyinszenierung und Questdesign konnten bisher allerdings noch nicht so recht überzeugen und auch die Charakterbindung dürfte aufgrund stetig wechselnder Besetzungen eher schwer fallen. Für ambitionierte Beutejäger könnte aber dennoch eine positive Überraschung ins Haus stehen - vor allem, wenn die noch nicht zugängliche Mehrspielerkomponente überzeugt.

Ersteindruck: befriedigend
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Kommentare

Cat Toaster schrieb am
Ich find´s großartig!
Für den Preis ein echter Knüller.

Deine YoutubeVideos bitte nicht in den Berichten promoten, danke.
Scorcher24
arillo schrieb am
Ich bin ein großer Fan von Fallout 1 und 2...und frage mich, wo du zwischen den Spielen, nach dem was hier geschildert wurde, auch nur die geringste Gemeinsamkeit siehst. Außer dass auf der Packung "postapokalyptisches Rollenspiel" stehen wird. :?:
Klär mich mal bitte auf. Vielleicht hab ich was überlesen.
Das Stichwort aus dem Artikel, das ich hier nochmal aufgreife, ist "Charakterbindung".
Keine Ahnung wie das möglich sein soll. So wie es aussieht, kann man am Anfang nichtmal ein eigenes alter Ego kreieren, welches die Truppe anführt, sondern ist mit einem kleinen Team unterwegs, dessen Mitglieder quasi beliebig ausgetauscht werden können, wobei nur die Stats zählen...
Hört sich für mich jetzt alles nicht besonders toll an. Auch wohin die Devs damit wollen, scheinen die selbst nur sehr schwammig vor Augen zu haben.
Mein Eindruck ist jetzt nur: Dungeoncrawler aus der Vogelperspektive mit ungewöhnlichem Setting, austauschbaren Charakteren, Itemhatz, uninteressanten Quests und komischem Konzept der Entwickler.
Ich bin höchstgradig skeptisch.
johndoe1237916 schrieb am
Sehr schönes Spiel, dass mich von der Atmosphäre her doch sehr an Fallout erinnert, obwohl es sich doch anders spielt und der Stil natürlich ein anderer ist.
Wer also ein Fan der ersten beiden Fallout-Teile ist, sollte Krater unbedingt im Auge behalten.
Locha schrieb am
Sieht cool aus, muss das Spiel im Auge behalten :)
schockbock schrieb am
Heyhey, ein Isorollenspiel? Ein Partyrollenspiel? Ich oller BG-Fan fang ja fast an zu sabbern. Dazu noch ein Setting, das jede Menge Potential birgt. Vielleicht geht das Game ja wirklich in Binsen, aber diesen kreativen Ansatz sollte man im Auge behalten, denn da ist einiges an frischem Wind ins Genre zu holen. Dieser DLC-Kram klemmt mir allerdings quer im Hals. Nichts gegen downloadbare Addons (ist das Wort überhaupt noch trendy?), aber wenns dann soweit kommt, dass man zusätzlich zum Einkaufspreis noch blechen muss, um überhaupt erst das volle Hauptspiel (wieder so ein Wort...) zocken zu können, nimmt die Kiste schon kritische Ausmaße an. Wie auch immer- ich harre interessiert der Dinge, die da kommen.
schrieb am