Agenten aus dem Ausland
Es geht blutiger und verheerender zur Sache: Die neuen Schusswaffen sorgen für fatale Verluste.
Abgesehen davon, dass die ansehnliche Karte mehr Partikeleffekte von Nebel bis Rauch sowie markantere Gebirgszüge zeigt und es anstatt 65 jetzt 73 Provinzen gibt, fallen weitere inhaltliche Zusätze auf. Was macht das Rundauge in roter Uniform in meinem Land? Das ist ein britischer Agent, der mir mit seinem Wissen helfen kann – auch Franzosen und Amerikaner streifen umher, sobald man einen Militärhafen besitzt. Ob man für oder gegen den Kaiser ist, ist diesen Söldnern egal: Ihre Stationierung in einer Stadt senkt z.B. die Rekrutierungskosten der Truppen, sie können selbige ausbilden, Sabotage verüben, feindliche Armeen schikanieren oder andere Agenten töten. Hinzu kommen auch weitere japanische Agenten, darunter bekannte wie die Geisha, der Ninja (Shinobi) oder neue wie der Shinsengumi, den man gegen die Korruption einsetzen kann, sowie der Ishin Shishi, der für den Kaiser propagiert.
Auf dem Schlachtfeld erinnert dieses Shogun natürlich sofort an
Empire: Total War: Sobald es knallt und der Pulverdampf in die Luft steigt, regiert der ballistische Tod. In den ersten Gefechten hatte ich das Gefühl, dass er hier noch fataler wütet. Zwar kann man mit Speerkämpfern und Samurai immer noch effizient kämpfen, aber die neuen Projektile bringen eine ganz andere Dynamik ins Spiel. Vor allem auf mittlere und kurze Distanz sorgen sie für verheerenden Schaden: Wer mit der Kamera näher ranzoomt, wird vom
Der Technologiebaum ist erfreulich umfangreich - man kann sich zivil oder militärisch entwickeln.
zusammen geschossenen Pferd bis zum animierten Kopfschuss brachial ins Gemetzel gezogen – hier hat Creative Assembly gegenüber Empire nochmal zugelegt.
Die Macht der Marine
Während in Europa gezogene Geschütze an der Tagesordnung sind, gibt es in Japan zunächst noch wenig Artillerie. Doch mit dem westlichen Handel kommen auch Kanonen, vor allem aus Amerika und Großbritannien. Es gibt vier Belagerungseinheiten: Die Armstrong- oder die Parrott-Kanone haben z.B. eine Reichweite von 550 und feuern wahlweise mit Schrapnell – der Feind wird wie bei Splittergranaten von zig Metallkugeln getroffen. Wer noch verheerender auf mittlerer Distanz feuern will, kann ein Gatling-Maschinengewehr auffahren. Wer gegen Festungen feuert, setzt eher auf die hölzernen (!) Kanonen – hört sich fragil an, feuert auch nur ein paarmal, aber verursacht großen Schaden an Gebäuden. Neu ist übrigens, dass man sich in die Schulterperspektive der Artillerie zoomen kann, um Ziele direkt anzuvisieren.
Die Küsten haben an geostrategischer Relevanz gewonnen, denn die Marine kann aus der Distanz an Land feuern.
Schon in der ersten Mission kann man die neue Macht der Marine spüren: Wer mit seiner Flotte auf die Küste zusteuert, kann nicht nur einen Hafen mit seinen Bombenbooten unter Beschuss nehmen oder belagern. Auch feindliche Armeen an Land oder gar in einem Gefecht, lassen sich aus der Distanz ins Visier nehmen. Damit gewinnen Flotten als Unterstützung natürlich an Gewicht, zumal sie in dieser Zeit auch auf See an Feuerkraft gewonnen haben. Es gibt kleine Torpedo- und Kanonen-Boote, dazu mittlere Fregatten mit relativ wenig Artillerie sowie das schwere, von Eisenplatten geschützte Kriegsschiff in vier Klassen – die amerikanische „Ironclad“ erinnert mit ihren Geschütztürmen bereits an die Stahlkolosse des Ersten Weltkriegs. Auch die Häfen und Festungen der Samurai haben zugelegt: Man kann regelrechte Forts mit sternförmiger Architektur errichten, die von starken Mauern und schweren Kanonen bewacht werden. Auch klassische Burgen lassen sich mit feuernden Türmen aufrüsten.