Z: Steel Soldiers15.05.2001, Bodo Naser
Z: Steel Soldiers

Vorschau:

Viele der eingeschworenen Hobby-Taktiker werden sich noch voller Erfurcht an den kampfeswütigen General Zod aus dem Echtzeit-Klassiker Z von 1996 erinnern. Nun erscheint demnächst dessen 3D-Nachfolger Z Steel Soldiers und wieder kommt man nur mit der richtigen Taktik zum Erfolg.

Viele der eingeschworenen Hobby-Taktiker werden sich noch voller Erfurcht an den kampfeswütigen General Zod aus dem Echtzeit-Klassiker Z von 1996 erinnern. Er war sozusagen die Metall gewordene Kampfansage an Spiele wie Dune 2 oder Command & Conquer, bei denen eine ausgefeilte Taktik meistens außen vor blieb und stattdessen auf Bau-Orgien und Massenkampf gesetzt wurde. Im Gegensatz dazu vertraute Z damals auf das gewiefte Erobern von Sektoren, die dem PC-Feldherrn Produktionsvorteile brachten und so zum Sieg führten. Nun erscheint demnächst dessen 3D-Nachfolger Z Steel Soldiers und wieder kommt man nur mit der richtigen Taktik zum Erfolg.

Story

Die Echtzeit-Schlachten zwischen zwei verfeindeten Megakonzernen finden diesmal auf einem fernen Planeten namens Rigal statt. Dort ist nämlich unser Kriegstreiber Zod nach seiner Degradierung zum Captain gelandet und stiftet natürlich sofort wieder Unfrieden. Eigentlich herrscht ja Frieden zwischen den Parteien, aber das interessiert Zodseit eh und je reichlich wenig...

Gameplay

Eines voraus: Das Entwickler-Team der Bitmap Brothers setzt, wie schon beim Vorgänger, wieder ganz auf das Erobern von Sektoren. Und das ist auch gut so, denn so entsteht bei Z Steel Soldiers eine Dynamik im Spielablauf, die im meist langweiligen Echtzeit-Einheitsbrei ihresgleichen sucht. Schnell kommt man als Spieler ganz schön ins Schwitzen. Ruhepausen sucht man hier vergebens - zu wichtig ist es, sich schon frühzeitig im Spiel Vorteile zu sichern und die Sektoren schnell zu besetzen. Der nächste Gegenangriff lässt oft nicht lange auf sich warten, denn der Besitz der Sektoren bringt die Herstellung von Droiden - es soll allein neun Typen davon geben - und Fahrzeugen mittels Produktions-Credits deutlich voran. Es entwickelt sich bald ein spannendes Hin und Her der eingesetzten Truppenteile. Die gelungene KI agiert sehr aggressiv und steht dem menschlichen Spieler in punkto Hinterhältigkeit und Eroberungsdrang in fast nichts nach.

Eine Vielzahl von verschiedenen Gerätschaften lässt sich für den Einsatz am Boden und in der Luft produzieren (vom einfachen Roboter bis hin zum waffenstarrenden Kampf-Helikopter) - sogar zu Wasser gibt es Streitkräfte. Der taktisch kluge und gut kombinierte Einsatz der Waffen bringt zumeist eher den Sieg als ein hirnloser Sturmangriff der Massen. Einheiten können natürlich auch repariert werden, um so kostbare Ressourcen zu sparen. Nicht vernachlässigt werden sollte weiter der Bau von neuen Gebäuden: Produktionshallen und Befestigungen (z.B. Bunker, Geschütztürme), die helfen sollen, die mühsam errungene Herrschaft über einen der Sektoren zu zementieren.

Die lieblos gestalteten Bedienelemente lassen hingegen keine echte Freude aufkommen, denn sie sind auch vom Bedienungskomfort her kein Gewinn. Zu umständlich erscheint etwa das Scrolling über die 3D-Landschaft oder das ansonsten simple Drehen der Übersichtskarte. Da müssen die Bitmap Brothers wohl noch etwas nachsitzen, um das Interface bis zum bevorstehenden Erscheinen der Vollversion zu verbessern. Die Entwicklerfirma verspricht außerdem einen spannenden Multiplayer-Modus, bei dem bis zu acht menschliche Spieler im Internet oder über lokales Netzwerk zocken können.

Grafik

Leider scheint auch die Grafik von Z2 Steel Soldiers kein Highlight zu werden - eher schon das genaue Gegenteil! Selbst bei höchster Auflösung kommt die 3D-Grafik, besonders bei den Einheiten, pixelig und äußerst unschön daher. Insbesondere die Landschaften hätten grafisch teils nicht trostloser gestaltet werden können - gänzlich grau in grau ist beispielsweise die Wüste, ohne Liebe fürs Detail. Auch die Darstellung der Einheiten und selbst die Schrift innerhalb des Spiels erinnern eher an die Grafik der alterwürdigen Zeiten des Vorgängers Z als an die modernen Zeiten (und Möglichkeiten) eines Geforce-3-Chip. Lediglich die schön explodierenden Einheiten lassen die Könnerschaft der Entwickler im Bezug auf die Grafik erahnen.

Sound

Dass trotz der üblen Grafik so etwas wie tolle Spielatmosphäre aufkommt, dafür sorgen auch die krachenden Explosionen von Fahrzeugen, die tödlich getroffen werden und die unaufdringliche Musik, die im Hintergrund läuft. Eher schon nervig erscheinen hingegen die lautstarken Kommandos, die unser Freund Zod in den Zwischensequenzen von sich gibt, zumindest in der getesteten US-Demoversion.

Ausblick

Z Steel Soldiers scheint kein Spiel für blutige Anfänger des Echtzeit-Strategie-Genres zu werden. Freunde und Kenner gepflegter, abwechslungsreicher Taktikschlachten und Fans des Vorgängers Z können allerdings einen Blick auf das Game riskieren. Jedoch sollten diese nicht zugleich Grafik- oder Bedienungsfetischisten sein, die Z Steel Soldiers sicher vergraulen dürfte, wenn sich bis zur deutschen Vollversion, die bald erscheinen soll, nichts an der gruseligen Grafik und dem Bedienkomfort ändert.

Release: Ende Juni 2001

Fassung: Demo-Version

Entwickler: Bitmap Brothers

Screenshots: Alle gibts hier !

Ausblick

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.