Nützliche Talente
Aufgrund der oft vorhandenen friedlichen Lösungswege gibt es im umfangreichen Fähigkeitenbaum viele Talente, die abseits der Gefechte genutzt werden können – und sollten. So können z.B. alleine drei verschiedene Gesprächstalente („Hard Ass“, „Kiss Ass“ und „Smart Ass“) erlernt werden und es gibt Elektronik-, Computer- und Waffeschmiede-Fähigkeiten. Auch das Entschärfen von Fallen, Schlösserknacken, Feldmedizin oder Chirurgie sind erlernbar.
Gekämpft wird rundenweise, dazu kann ein Gitternetz eingeblendet werden.
Schon in den ersten paar Schauplätzen war ich froh, dass meine Party dank überlegter Zusammenstellung zumindest einen Teil dieser zwei Dutzend Fähigkeiten abdecken konnte. So konnte ich verschlossene Türen dank „Brute Force“ aufbrechen, Fallen entschärfen, Computer hacken und Raider überlisten. Zwar sind die Waffenfähigkeiten zwingend notwendig. Wer sich aber ausschließlich auf pure Gewalt verlässt, endet auch dank des ordentlichen Schwierigkeitsgrades schnell als Skelett in der Wüste.
Kampfgruppe Echo
Gerate ich in ein Gefecht mit Raidern oder den fies mutierten Pflanzen und Insekten von Ag-Center, wechselt die in
Einöde: Auf der Welkarte zieht man von Ort zu Ort, trifft auf Raider und füllt an Oasen seine Wasservorräte auf.
Echtzeit ablaufende Darstellung in eine an X-Com: Enemy Unknown erinnernde, rundenbasierte Kampfansicht. Ich kann die Aktionspunkte meiner Kämpfer nutzen, um Deckung zu suchen oder Feinde mit Nah- und Fernkampfwaffen zu beharken. Schön: Aufgesparte Punkte können in der nächsten Runde verwendet werden. Auch Skills wie Hacken oder Tierfreund können von den Figuren eingesetzt werden, um Viecher und Roboter auf meine Seite zu ziehen.
Zudem gibt es Zufallsereignisse, die vom Gruppenmitglied abhängig sind. So verliert Angela schnell die Kontrolle über ihr Temperament und agiert selbständig. Zudem können sich Waffen verklemmen. Außerdem muss auf Freundbeschuss geachtet werden – fehlgegangene Schüsse können eine echte Gefahr für meine Gruppe darstellen, was eine genaue Übersicht über die Positionierung meiner Recken erfordert.
Technische Schwächen
Obwohl das Kampfsystem durchaus an Fallout 2 erinnert, kann ich leider (noch) nicht gegen mehr Aktionspunkte auf Körperteile meiner Feinde zielen. Besonders wirkungsvolle Kopfschüsse sind daher genauso wenig möglich, wie gezieltes Verstümmeln von Roboter-Waffenarmen. Auch hinlegen können sich die Ranger nicht, einzig das Hinknien
Die Kulisse ist dank ordentlicher Beleuchtung stimmig, gerade die Charaktermodelle sind aber recht veraltet.
bietet verbesserte Zielgenauigkeit auf offenem Feld, was den ersten Gefechten weniger taktischen Tiefgang verleiht als z.B. in Jagged Alliance 2.
Die Kulisse kann nicht ganz überzeugen. Zwar ist das Gesamtbild dank vieler Details wie wehendem Sand und ordentlicher Beleuchtung stimmig. Im Detail sorgen aber die kantigen Modelle, grobe Animationen und etwas schwammige Oberflächen für leichte Ernüchterung. Besonders die Charaktere wirken teilweise wie aus der Frühphase des vergangenen Jahrzehnts. Old-School-Ansatz hin oder her: Im Vergleich mit der prächtigen Landschaft von Divinity: Original Sin oder den Effekten aus The Incredible Adventures of Van Helsing 2 wirkt Wasteland 2 altbacken.