Will Rock26.03.2003, Paul Kautz
Will Rock

Vorschau:

Was »Serious« Sam Stone kann, kann Will Rock (ab 17,50€ bei kaufen) schon lange! Spätestens seit Take 2s phänomenal erfolgreichem Simpel-Shooter sind wieder einfache Ballerfreuden gefragt. Ubi Soft springt mit Will Rock auf den trendreichen Zug auf - und der olle Willie schlägt sich dabei mehr als wacker. Details erfahrt Ihr in unserer aktualisierten Preview der deutschen Version.

We Will Rock you!

Entwickler Saber Interactive hat sich tatsächlich die Mühe gemacht, die beinharte Action in so etwas wie einen netten Storymantel zu hüllen: William Rockwell, Archäologie-Student, beteiligt sich an einer Mission in Griechenland. Der Fund einer antiken Grabstätte erweist sich allerdings als fataler Fehler, denn plötzlich wird das Team überfallen und sein Professor getötet. In blinder Wut schießt Will um sich und erwischt versehentlich die Prometheus-Statue, die prompt zu ihm spricht. Vom Feuerbringer wird William in der Zeit zurückversetzt, und muss für ihn das Übel der Welt an der Wurzel bekämpfen sowie seine Freundin aus den Händen einer fundamentalistischen Gruppe befreien.

Diese Story wird Euch anhand gut gezeichneter Comicbilder und viel deutschem Text vermittelt, spielt aber im Grunde wie schon beim seriösen Sam keine wirkliche Rolle. Denn genau wie beim großem Bruder dreht sich das ganze Spiel um Massen-Rabatz mit möglichst großkalibrigen Waffen.

__NEWCOL__Griechisches Ägypten

Die offensichtlichsten Parallelen zu Serious Sam finden sich natürlich bei der Grafik. Und so meint man vom ersten Moment an, sich in einem Sam-Add-On zu befinden: weitläufige Umgebungen mit hochdetaillierten Texturen beherbergen bombastische Bauten - hier allerdings in einem griechischen statt ägyptischen Szenario. Auch die Effekte wirken vertraut; Lensflares, fette Explosionen, schicke Wassereffekte und allerlei Partikelspielereien.

Doch im Gegensatz zu Serious Sam: The Second Encounter fehlt bislang die Abwechslung. Man läuft stets durch irgendwie ähnlich designte Gebiete, denen es vor allem an Büschen und Bäumen mangelt. Aber das kann sich ja bis zum Release genauso ändern wie die momentan recht happigen Hardwareanforderungen.

Rakete gegen Wurfaxt

Wenn man an Serious Sam denkt, kommen einem vor allem die abwechslungsarmen, aber in gehäufter Anzahl auftretenden Gegnerscharen in den Sinn. Und wie es sich für einen guten Ableger gehört, kämpft sich auch Will Rock durch immer gleiche, aber stets im Dutzend auftauchende Monsterhorden - die übrigens zu weiten Teilen auch frappierend an die Widersacher Sam Stones erinnern: statt Harpyien fliegen Euch Totenkopfadler entgegen, statt Riesenbullen rennen Zentauren auf Euch zu, statt kopfloser Kamikaze explodierende Ratten. Außerdem legt Ihr Euch mit nett animierten Skelettkriegern, Zyklopen, Bogenschützen und beißfreudigen Tigern an, die allesamt mit Bump Mapping versehen wurden, was dem Ganzen einen schicken plastischen Look verleiht.

Klar, dass Ihr Euch nicht mit Händen und Füßen verteidigen müsst: Schaufel, Pistole (die seit der letzen Preview-Fassung einer Generalüberholung unterzogen wurde und sich nun zeitgemäßer präsentiert), dickes MG, Scharfschützenarmbrust oder Raketenwerfer passen zwar nicht direkt zum antiken Griechenland, aber auf solcherlei Details sollte man bei dieser Art Spiel sowieso nicht achten.

__NEWCOL__Titanisch gut drauf

Eine Besonderheit von Will Rock sind die Titanenkräfte: Im Laufe des Spiels findet Ihr mehr und mehr Schätze, die Ihr an magischen Altären gegen besagte Kräfte tauschen könnt. Das beschert Euch beispielsweise mehr Kraft, Unverwundbarkeit oder eine praktische maxpaynige Zeitlupe. Jedes Extra lässt sich nur für kurze Zeit einsetzen, und ist nach Aktivierung nicht mehr abzubrechen - man sollte sich also genau überlegen, wann man die wertvollen Kräfte verbrät.

Dankbare Zielpersonen dieser Extras sind die alle paar Levels auftretenden Obermotze - etwas Extra-Kraft schadet nie, wenn man es beispielsweise mit einem gigantischen Zyklop zu tun bekommt. Oder man spart die Kraft für die ebenfalls aus Serious Sam bekannten Arena-Kämpfe, in denen Ihr es in einem geschlossenen Areal minutenlang mit immer stärkeren Gegner-Wellen zu tun bekommt.

Begleitet werdet Ihr von hektischer Musik, die sich dem Spielverlauf anpasst, und so den Puls stets oben zu halten versucht. Und natürlich dürfen auch die markigen und von kehliger Stimme vorgetragenen Sprüche im Stile von »I´m gonna roast ya!« oder »Nine lives my ass!« nicht fehlen - die wie auch die restliche Sprachausgabe im Spiel noch Englisch sind, aber zum Release noch eingedeutscht werden.

Ausblick


Wenn es einen Dreistester-Serious-Sam-Klon-Preis geben würde, stände Will Rock lächelnd und pokalschwenkend auf dem ersten Platz. Die Parallelen sind schon unheimlich, aber das muss ja nichts Schlechtes heißen - lieber gut geklaut, als schlecht selbst gemacht. Und das scheint ja auch zu klappen: Die Action ist heiß, die Grafik sehr gut und die Sprüche gewohnt lässig; ganz der große Bruder eben. Und wenn jetzt noch die Levels ein bisschen abwechslungsreicher werden und an der Spielbalance gefeilt wird, könnte sich klein Willie als durchaus kompetenter Konkurrent entpuppen. Den Willen zu rocken hat er jedenfalls.

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