Elixir19.12.2002, Bodo Naser
Elixir

Vorschau:

Mit Elixir (ab 6,50€ bei kaufen) präsentiert uns Dartmoor Anfang 2003 ein weiteres PC-Spiel aus dem fernen Südkorea. Wir konnten bereits jetzt eine englischsprachige Preview-Version des Rollenspiels à la Divine Divinity oder Diablo 2 unter die Lupe nehmen. Dass dabei vor allem die märchenhafte Story um einen kleinen Erlöser neugierig macht, erfahrt Ihr aus unserer Preview.

Die Wiederkehr Enlils

Das koreanische Rollenspiel Elixir erzählt die außergewöhnliche Geschichte eines kleinen Mädchens, das zur Erlöserfigur wird. Als Soldaten des Königs, die zuvor Elixirs Eltern umgebracht haben, auch das wundersame Kind töten wollen, offenbaren sich dessen magische Kräfte. Der junge Abenteurer Anias nimmt sich schließlich der Waise an, die im Laufe des Spiels immer größer wird, und flieht mit ihr aus dem Einflussbereich des aggressiven Herrschers.

Auf ihrer Flucht durch den Wald treffen sie zunächst auf den echsenartigen Ingolen-Krieger Ran, einen Freund Anias`, der ihnen in ihrer Not weiterhilft. Später stößt noch die magiebegabte Schützin Ayleen zur Gruppe. Es wird immer deutlicher, dass das Kind -wie prophezeit- noch eine bedeutsame Rolle spielen wird.

Spielerisches

Abgesehen von der interessanten Story, die übrigens in einem westlichen Ambiente spielt, zeigt sich Elixir kampfbetont wie vergleichbare Action-Rollenspiele (Divine Divinity, Diablo 2). In isometrischer Perspektive bewegt Ihr Euch mit einer vierköpfigen Party durch eine fremde Fantasy-Welt, die aus 52 großen Karten besteht und aufgrund der festen Auflösung von 800 x 600 gelinde gesagt gewöhnungsbedürftig aussieht.

__NEWCOL__Spielt Ihr weiter, entfaltet das unverwüstliche Spielprinzip jedoch einen ganz eigenen Charme, der Euch zum Weitermachen antreibt. Neben dem 80 Missionen umfassenden Einzelspieler-Modus soll das fertige Spiel auch einen Multiplayer-Modus umfassen.

Kämpfe

Kernstück des Spiels sind die teils anspruchsvollen Kämpfe gegen die unterschiedlichsten Gegner - von Wachsoldaten des Königs über Wölfe und Bären bis hin zu Skeletten und Zombies. Leider fällt sogleich negativ auf, dass die Steuerung unkomfortabel und ungenau ist, was dazu führt, dass es oft nicht einfach ist, seine kleine Party im Getümmel effektiv einzusetzen.

Zwar kann das Geschehen während der Kämpfe mit einer Pausen-Funktion angehalten werden. Es ist aber leider nicht möglich, der Party, wie etwa bei Baldur`s Gate, während der Pause Instruktionen zu erteilen. Strategisch interessant ist hingegen, dass Eure Helden in der Nähe des kleinen Kindes von dessen magischer Aura geschützt werden.

Magie und Erfahrung

Die Zauberei spielt in Elixir natürlich eine große Rolle, denn fast jeder Charakter verfügt über gewisse magische Kräfte. Im Gefecht gibt oft die überragende Magie des Kindes den Ausschlag zugunsten Eurer Helden. Die Magie ist in die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde aufgeteilt; darüber hinaus existieren auch noch Heilungszauber. All diese Zauber können mit steigender Erfahrung weiter erforscht und ausgebaut werden. Erfahrung erwirbt ein Held übrigens nur in dem Bereich, in dem er auch tatsächlich kämpft: Schießt er also beispielsweise mit seinem Bogen von hinten, so erhält er auch nur dafür Erfahrungspunkte.

Unschöne 2D-Grafik

Der Hauptkritikpunkt des Spiels ist wohl die wenig ansehnliche zweidimensionale Darstellung, die leider nicht einmal mit der ebenfalls angestaubten Grafik eines Diablo 2 mithalten kann. Von der dreidimensionalen, detaillierten Prachtoptik eines Dungeon Siege ist das natürlich Jahrhunderte entfernt, da sich nicht einmal die Auflösung verändern lässt. __NEWCOL__Auch die magischen Effekte sind arm an Details und nicht überzeugend dargestellt. In punkto Grafik sorgt Elixir also sicher nicht für freudige Überraschungen - höchstens bei denen, die noch einen Uralt-PC ihr Eigen nennen, auf dem es ohne Problleme laufen wird.

Komplett übersetzt

Wie schon beim Strategiespiel Dawn of Empire hat Dartmoor wieder angekündigt, das Spiel bis zum geplanten Release im Januar komplett zu lokalisieren. Da vor allem die teils langatmigen, englischen Dialoge viel zu lesen enthalten, ist das sicher sinnvoll. Bleibt zu hoffen, dass im Zuge der Lokalisierung dieses Mal auf professionellere Sprecher zurückgegriffen wird als noch bei Dawn of Empire. Auch die teils unpassende Musik sollte für europäische Ohren erträglicher gemacht werden, falls das in der Kürze der Zeit noch möglich ist.

Ausblick


Elixir stößt aufgrund der schwachen Optik und der recht gewöhnungsbedürftigen Steuerung zunächst eher ab. Aber es zählt ja auch das Innenleben: Hat man erst mal rausgefunden, wie der Hase läuft, wird das koreanische Action-Rollenspiel wesentlich interessanter. Das aus Diablo 2 & Co bekannte Aufstiegsprinzip verleitet einfach zum Weiterspielen. Auch die ungewöhnliche Geschichte sorgt für Motivation, denn es geht ausnahmsweise mal nicht darum, dass irgendein strahlender Überheld den bösesten aller Zauberer plätten muss. Wäre das Spiel von der Präsentation her ansprechender, würde ich mich schon jetzt in Vorfreude ergehen - so muss am Ende der Vorschau leider ein Rest von Skepsis bleiben!

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