Red Faction 230.04.2003, Paul Kautz
Red Faction 2

Vorschau:

PS2-Proletarier dürfen sich schon seit einem halben Jahr mit dem zweiten Abenteuer um die rote Fraktion beschäftigen, PC-Genossen dürfen erst ab dem Juni mit der Waffe für Volk und Vaterland antreten. Ob sich die Wartezeit lohnt, und was Ihr für den angepeilten Verkaufspreis von 20 Euro erwarten dürft, erfahrt Ihr in unserer ausführlichen Preview.

Brüder zur Sonne, zur Freiheit

Wer in <4PCODE cmd=DGFLink;name=Red Faction 2;id=3586> logischerweise die Fortführung der doch recht offen gelassenen Mars-Story erhofft, wird gleich zu Beginn des Spiels eine herbe Enttäuschung erleben - bis auf den gemeinsamen Namen und der Red Faction selbst hat das Spiel mit dem Vorgänger nichts gemein. Vielmehr übernehmt Ihr hier den Part von »Alias«, einem jungen, nano-optimierten Soldaten. Diese Art von Soldaten sollten die Über-Armee des größenwahnsinnige Diktators Sopot werden. Doch er entschloss sich nach dem Ende des Projekts, dass diese Männer und Frauen weniger nützlich als gefährlich seien - und so steht Ihr auf einmal selbst auf der Abschussliste.

Ihr verbündet Euch mit der Red Faction, dem anderen Dorn in Sopots Auge, um der Bedrohung durch ihn ein für allemal Herr zu werden. Dazu dürft Ihr, wie in Teil 1, einen großen Teil der Umgebung in Schutt und Asche legen - der Geo-Mod-Engine sei Dank. Diese findet nun mehr Verwendung als noch im Vorgänger, wenn auch hauptsächlich, um Extras hinter dicken Betonmauern zu verstecken.

__NEWCOL__Ab ins U-Boot!

Wie schon bei <4PCODE cmd=DGFLink;name=Red Faction;id=1427> seid Ihr die meiste Zeit zu Fuß unterwegs, besteigt aber gelegentlich auch Fahr-, Tauch- und Flugzeuge - mal als Pilot, mal als Bordschütze. Besonders hervorzuheben ist hier ein Mech-ähnlicher Kampfanzug, in den Ihr nach Belieben ein- und aussteigen dürft, und der sich durch gewaltige Feuerkraft auszeichnet. Doch auch wenn Ihr auf Eure Beine angewiesen seid, habt Ihr im Laufe des Spiels ein beachtliches Waffenarsenal vorzuweisen: Pistolen, Uzis, verschiedenste Gewehre und MGs, Raketenwerfer oder eine Railgun - die meisten Knarren kennt man schon aus dem Vorgänger. Der Großteil der Wummen verfügt über einen sekundären Feuermodus, außerdem können kleine Waffe in beide Hände genommen und separat abgefeuert werden. Das ist praktisch, und sieht vor allem cool aus.

Praktisch ist auch, dass aufgesammelte Heilpäckchen nicht sofort benutzt, sondern gesammelt werden - bis zu drei dürft Ihr mit Euch herumtragen. Die deutsche Version von Red Faction 2 (ab 8,52€ bei kaufen) ist übrigens von Blut und herumliegenden Leichen befreit - getötete Gegner lösen sich nach kurzer Zeit auf.

PS2-Grafik auf dem PC

Nachdem ursprünglich gar keine PC-Version von Red Faction 2 geplant war (siehe hier ), ist die PC-Version eine reine Portierung der PS2-Variante, natürlich mit PC-spezifischen Anpassungen. Das ist an sich keine schlimme Sache, wirkt sich aber in erster Linie natürlich auf die Grafik aus. Und so bekommt Ihr hier niedrig aufgelöste Texturen, eckige Figuren, mäßige Animationen und wenig aufregende Grafikeffekte zu sehen - im Vergleich mit Perlen wie Unreal 2 sieht Red Faction 2 sehr alt aus. Und doch ist nicht alles verloren: die Unterwassereffekte im U-Boot sind eben so schön wie die Explosionen, und die zerstörbaren Wände und Gebäudeteile lassen viel Freiraum. Außerdem läuft das Spiel auch auf Mittelklasse-PCs sehr schnell - bis auf gelegentliche unerwartete Einbrüche der Framerate, was sich aber bis zum Release noch ändern kann.

Unverändert bleibt jedoch der Multiplayermodus - den gibt es nämlich wie angekündigt nicht. Ihr könnt lediglich Eure Runden gegen Bots drehen, was aber auf Dauer keine Herausforderung bietet, und natürlich kein Ersatz für menschliche Gegner ist. Allerdings habt Ihr hier vielerlei Einstellungs- und Auswahlmöglichkeiten: acht Spielmodi warten auf Erkundung, Ihr könnt eigene Bots anlegen und so weiter.__NEWCOL__

Nichtsdestotrotz schade, denn das Einzelspielererlebnis ist nach durchschnittlich acht Stunden schon vorbei.

Langeweile aus den Boxen

Wie schon auf der <4PCODE cmd=DGFLink;name=PS2;id=2832> dürft Ihr auch auf dem PC nicht frei speichern - das erledigt das Programm für Euch, nachdem Ihr einen Level beendet habt. Ihr dürft allerdings Euren Spielfortschritt sichern, was in erster Linie freigespielte Extras, gefundene Waffen etc. betrifft. Die Extras umfassen Filme, Cheats und eine umfangreiche Galerie mit Artworks und allerlei 3D-Modellen - neue Extras bekommt Ihr mit jedem geschafften Level und nach gewonnenen Bot-Matches.

Euer Abenteuer wird stets von sehr unauffälliger Musik und guten Soundeffekten begleitet. Dazu kommt noch die Sprachausgabe, die in der deutschen Version bis auf wenige Ausnahmen wie Sopot allerdings gründlich misslungen ist - die Stimmen wirken oft unpassend, sind überbetont oder schlicht langweilig. Schade, da sich vermutlich daran nichts mehr ändern wird.

Ausblick


Als Erstes würde ich wahnsinnig gerne wissen, was die Entwickler geritten hat, die coole Storyline des ersten Teil mit ihrem gnadenlos offenen Ende einfach so über Bord zu werfen, und durch eine albern-langweilige Nano-Soldaten-Litanei zu ersetzen - wollte man sich da eine Hintertür zu einem eventuellen dritten Teil offen lassen? Aber schön, Shooter ist Shooter, und Red Faction 2 ist zweifellos einer der besseren Vertreter dieser Gattung und bietet fette Action, viel Abwechslung und eines der imposantesten Waffenarsenale aller Zeiten. Nur eine gut an PC-Verhältnisse angepasste Umsetzung wird´s wohl nicht werden - grafisch ist das Spiel schon etwas enttäuschend, die deutsche Version bietet zudem sehr mäßige Sprachausgabe. Doch wem das egal ist, der darf sich schon jetzt auf den Juni freuen - die Befreiungsfront rückt näher..

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