E3-Vorschau: Lords of the Fallen (2014) (Rollenspiel)

von Michael Krosta



Lords of the Fallen (2014) (Rollenspiel) von CI Games / Koch Media
Lords of the Fallen (2014)
Release:
28.10.2014
28.10.2014
28.10.2014
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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Die Lords wollen der Fantasywelt ihre Energie aussaugen.
Die Lords wollen der Fantasywelt ihre Energie aussaugen.
Ganz in der Tradition von Dark Souls versuchen sich die deutschen Entwickler von Deck 13 mit Lords of the Fallen ebenfalls an einem Action-Rollenspiel, das dem Spieler in taktischen Kämpfen einiges abverlangen will. Drei Klassen stehen zur Auswahl: Der Krieger teilt zwar kräftig aus, ist aufgrund seines schweren Panzers aber eher behäbig unterwegs. Deutlich agiler ist man als Rogue, doch kann man zum einen weniger einstecken und zum anderen den Gegnern mit Attacken keinen so großen Schaden zufügen. Wer es ausgewogen mag, greift dagegen zum Kleriker, der einen guten Kompromiss aus Stärke sowie Beweglichkeit vereint und deshalb für Anfänger die erste Wahl darstellen sollte. Drei Klassen – das klingt zwar nicht gerade üppig, doch lassen sich Fähigkeitsbäume und Waffenausrüstungen untereinander mischen, so dass noch genügend Raum für individuelle Anpassungen an den eigenen Spielstil bleibt. Auf einen Charakter-Editor zur Erstellung eigener Figuren wird seltsamerweise verzichtet – einzig das Aussehen der Rüstung vom Helm bis zu den Stiefeln darf den eigenen Vorlieben angepasst werden.

Während der Kämpfe ist es wichtig, das Bewegungsmuster der Feinde genau zu studieren, um dann im richtigen Moment zuzuschlagen. Gar nicht so einfach, wie ich in der Präsentation sehen konnte, denn verfehlt man das ideale Timing nur minimal, geht der Angriff entweder ins Leere oder wird von Widersachern wie gut gepanzerten Rittern und den mächtigen Lords einfach abgewehrt. Die gezeigten Kämpfe wirkten allerdings sehr redundant und beschränkten sich meist auf eine rechtzeitige Ausweichrolle und den unmittelbar folgenden Angriff. Zwar verfügen die größeren Bosse über mehrere Stufen mit verschiedenen Angriffsmustern, doch als Spieler scheint man immer nach dem gleichen Prinzip vorgehen zu müssen, was auf Dauer schnell langweilig werden könnte.

Das richtige Timing ist bei den Angriffen entscheidend.
Das richtige Timing ist bei den Angriffen entscheidend.
Für die Fantasywelt, die sowohl Innen- als auch Außenareale bietet, hat Deck 13 mit der Fledge Engine ein eigenes technisches Gerüst entwickelt und zusätzlich mit Middleware kombiniert. Vergleicht man die Schauplätze jedoch mit Witcher 3 oder anderen Titeln für die nächste Konsolengeneration, hinkt Lords of the Fallen in technischer Hinsicht deutlich hinterher. Die Welt wirkt statisch, Animationen und Charaktermodelle erinnern eher an die aktuelle Generation. Immerhin wird man in zuvor besuchte Areale zurückkehren können, wobei die Schauplätze in diesem Fall wieder mit frischen Gegnern gespickt werden. Der Anreiz zur Erkundung soll vor allem durch geheime und versteckte Objekte entstehen, deren Standort man zwar bei genauem Hinsehen relativ ausmachen aber nicht so leicht erreichen kann. Viele Areale sind zunächst verschlossen und erfordern das Finden eines Schlüssels oder einen höheren Erfahrungslevel, um es mit starken Monstern aufzunehmen, die den Weg versperren. So öffnet sich die Welt erst in kleinen Schritten, bevor die ganz große Freiheit wartet. Außerdem wird es verschiedene Endsequenzen geben, da sich bestimmte Entscheidungen auf den Fortgang der Geschichte auswirken. Lords of the Fallen hinterlässt bisher einen soliden Eindruck, aber ob man es tatsächlich mit Konkurrenz vom Kaliber eines Dark Souls 2 aufnehmen kann, wage ich dennoch zu bezweifeln.
 


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Kommentare

LeKwas schrieb am
Alter Sack hat geschrieben:Natürlich ist das keine Entschuldigung aber man kann auch nicht zwingend ein Highbudgetprodukt erwarten nur weils in ähnlichen Genres wie andere Spiele agiert.
Nein, aber was ich stattdessen z.B. erwarten kann, wäre ein knackiger und zugleich fairer Schwierigkeitsgrad (was bei den meisten Multimillionendollarproduktionen wegen Zielgruppenmaximierung von vornherein rausfällt). Oder dass das Spiel einen nicht so bei der Hand nimmt wie Assassin's Creed und co. - wie gesagt, bringt Nachteile wie auch Vorzüge mit sich.
BTW: Die Vorschau hier ist - man beachte das Datum - sehr alt und damit keine sinnvolle Grundlage mehr für eine Diskussion, mittlerweile macht LotF (auch auf der Gamescom) einen weit besseren Eindruck.
Alter Sack schrieb am
LePie hat geschrieben:
Alter Sack hat geschrieben:Also ein Scheißspiel ... so lese ich das hier.
Hör bitte mit dem Verallgemeinern und über einen Kamm Scheren auf, abgesehen von Sephiroth urteilt niemand hier so hart über das Spiel.
Alter Sack hat geschrieben:Naja ... wenn man sich in der Vorschau an Witcher 3 und Dark Souls messen muss hat man nicht die besten Karten.
So war das nicht gemeint, ich wollte nur ausdrücken, dass ein niedriges Budget nicht automatisch als Generalentschuldigung herhalten kann. So etwas hat Nachteile, aber eben auch Vorzüge.
Ich meinte auch nicht die Forenbeiträge sondern die Vorschau selber.
Natürlich ist das keine Entschuldigung aber man kann auch nicht zwingend ein Highbudgetprodukt erwarten nur weils in ähnlichen Genres wie andere Spiele agiert.
LeKwas schrieb am
Alter Sack hat geschrieben:Also ein Scheißspiel ... so lese ich das hier.
Hör bitte mit dem Verallgemeinern und über einen Kamm Scheren auf, abgesehen von Sephiroth urteilt niemand hier so hart über das Spiel.
Alter Sack hat geschrieben:Naja ... wenn man sich in der Vorschau an Witcher 3 und Dark Souls messen muss hat man nicht die besten Karten.
So war das nicht gemeint, ich wollte nur ausdrücken, dass ein niedriges Budget nicht automatisch als Generalentschuldigung herhalten kann. So etwas hat Nachteile, aber eben auch Vorzüge.
Alter Sack schrieb am
Naja ... wenn man sich in der Vorschau an Witcher 3 und Dark Souls messen muss hat man nicht die besten Karten. Dann fehlt im Test nur noch das die Welt nicht so groß ist wie bei Skyrim, die Caracktere nicht so gut wie in TLoU und die Entscheidungen nicht wie in Heavy Rain. Also ein Scheißspiel ... so lese ich das hier.
Naja zum Glück mache ich mir meine eigenen Wertungen.
LeKwas schrieb am
Mirkinator hat geschrieben:etwas mehr Patriotismus bitte!
Vergiss es. Ich werde sicherlich kein Arcania, Risen 2 oder den aktuellen Müllabfuhrsimulator über den Klee loben, nur weil sie "Made in Germany" sind - zumal es sich hier um eine Koproduktion zwischen dem deutschen Entwickler Deck 13 und dem polnischen City Interactive handelt. LotF hat sich letztlich genauso zu beweisen, wie jedes andere Spiel auch.
Zumal ich so einen Blick auf die Dinge auch für ziemlich erbärmlich halte. Man sollte die heimischen Spieleentwickler anspornen, damit sie mit der internationalen Konkurrenz mithalten und den Entwicklerstandort Deutschland würdig vertreten, und nicht großzügig über alle Schwächen hinwegsehen. Hinterher kommen dann doch wieder Titel raus, die von der heimischen Jubelpresse abgefeiert werden, aber für die man sich vor den internationalen Kollegen doch eher schämt.
Mirkinator hat geschrieben:dass Deck13 vielleicht von den Kapazitäten her nicht so groß ist wie z.B. Ubisoft oder EA
Auch das ist völlig unerheblich, zumal bspw. From Software und CD Project RED ebenfalls keine allzu hohen Budgets zur Verfügung standen, und dennoch tolle Spiele herauskamen.
schrieb am