Vorschau: Interplanetare Kriegsführung
Der große Schrottplatz
Ähnlich wie bei den Vorbildern finden große Schlachten zwischen mechanisierten Armeen auf riesigen Schlachtfeldern statt. Im Zentrum steht der Commander, das Gehirn der Operation - geht er verloren, ist auch die Partie vorbei. Zu Seite stehen ihm Panzer, Bots, Flugzeuge, Schiffe und Orbitalkanonen, die die Hauptlast der Gefechte tragen. Genau: Orbitalgeschütze! Die Schlachten spielen sich nämlich auf Planeten ab, deren Umlaufbahnen auch von Aufklärungssatelliten, Jägern sowie Transportern genutzt werden können. Entsprechend weit kann stufenlos herausgezoomt werden, was durchaus beeindruckt.
Interplanetarer Krieg
Im neuen Einzelspieler-Modus kommt zu der taktischen noch eine strategische Form der Kriegsführung hinzu: Auf einer großen Galaxiskarte ziehe ich mit meinem Commander von System zu System, initiiere Kämpfe, entdecke neue Technologien oder erhalte neue Slots für meine Technologie-Bibliothek. Diese ist nämlich im Vergleich zu den
Dummerweise haben die Computergegner diese Beschränkung nicht: In den bisherigen Gefechten waren die Feinde immer in der Lage alle Technologien einzusetzen, was ein ziemlich unfaires Kräfteverhältnis zur Folge hatte. So konnte ich z.B. gegen eine Armada aus Schlachtschiffen wenig ausrichten, da mir weder Flugzeuge noch Schiffe zur Verfügung standen. Zudem werden Schlachten spätestens in dem Moment zu einem Kampf mit Stöcken gegen Laser, wenn der Feind die dritte Technologiestufe erreicht, aber ich keine Möglichkeit habe mitzuhalten. Das ist unheimlich frustrierend.
Zudem ist schade, dass mit der intergalaktischen Eroberung momentan noch recht stiefmütterlich umgegangen wird. Es gibt keine Ressourcen-Boni, keine Starteinheiten, keine Versorgungslinien oder Einflussgebiete. Stattdessen ziehe ich einsam von Stern zu Stern, kämpfe oder forsche. Hier fehlt es (noch) an Umfang!
Tankrush me, baby!
Im Gefecht geht es um Masse statt Klasse. Da mir mit den anfänglichen Technologien nur vier Fahrzeuge zur Verfügung stehen ist die Strategie zu Beginn immer recht ähnlich: stabile Ressourcenversorgung aufbauen, Produktionsstätten errichten und diese, während man den Perimeter befestigt, dauerhaft Panzer, Flammenwerfer und Mobile Luftabwehr ausspucken lassen. Die Mischung ist wichtig, da nur die fahrbaren Raketenwerfer Flugzeuge abwehren können und Flammenwerfer Basisgebäude in wenigen Feuerstößen einäschern können.
Ansonsten gilt: mehr zählt mehr. Die Einheiten haben keine Spezialfähigkeiten, Formationen können nicht ausgewählt werden und auch die Taktik spielt eine eher untergeordnete Rolle. Der gute alte Tankrush ist zu Beginn der intergalaktischen Eroberung unheimlich effektiv. Da den Computergegnern nämlich viel bessere Technologien zur
Das ist schade, denn die KI macht in den Gefechten einen ordentlichen Job – sie breitet sich schnell aus, errichtet planetenweite Basen, greift immer wieder gezielt Schwachstellen in meiner Verteidigung an und kontert mit den jeweils passenden Einheiten. Insbesondere die wahnwitzig schnelle Ausbreitung der Feindbasen fordert und wird zur einen oder anderen Überraschung führen.
Technische Mankos
Auch auf der technischen Seiten hat Planetary Annihilation nach wie vor mit Problemen zu kämpfen. So geraten die
Außerdem hakt die Wegfindung der eigenen Einheiten zu oft. Gerade in den Basen schießen Panzer und Flammenwerfer meist auf bereits zerstörte Gebäude, sind nicht in der Lage ihren Feuerwinkel selbst zu verändern und verhaken sich in engen Gängen, was zum Verlust ganzer Verbände führen kann und oft Babysitting erfordert. Bei 100-200 Einheiten pro Kontrollgruppe eine kleinteilige Angelegenheit!
Ausblick
Nach wie vor steckt in Planetary Annihilation eine Menge Potential. Die riesigen Schlachten, die sich über ganze Sonnensysteme erstrecken und dabei auf alle Waffengattungen zurückgreifen, machen eine Menge Laune – nicht zuletzt, weil sich auch die KI ordentlich schlägt und ein gutes Training für den Mehrspieler-Modus bietet. Allerdings muss Uber am Krieg um die Galaxie dringend weiter feilen: Es fehlt sowohl an Umfang sowie Motivation als auch an Balance. Zu übermächtig sind die gegnerischen Alleskönner und zu wenig Belohnungen erhalte ich für das Einnehmen feindlicher Sonnensysteme. Auch die Wegfindung der eigenen Einheiten sollte dringend verbessert werden. Nicht zuletzt ist auch die Performance immer noch nicht auf einem durchweg stabilen Niveau, auch wenn man die grausamen Ruckelorgien der Beta mittlerweile hinter sich gelassen hat. Trotz der Mankos hinterlassen die fordernden Gefecht aber einen knapp guten Eindruck.
Einschätzung: gut
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