Vorschau:
Verrat unter Brüdern
Wie schon das einfallsreiche Drachen-Rollenspiel The I of the Dragon ist auch Besieger in einer Fantasy-Welt angesiedelt, in der zwei verfeindete Völker, Wikinger und Kimmerier, gegeneinander streiten: Die Abwesenheit seines Bruders nutzte der durchtriebene Kimmerier Koran zum Staatsstreich, um sein friedliebendes Volk in einen blutigen Konflikt mit den Wikingern zu treiben. Ihr werdet wahlweise als wuchtiger Nordmann Barmalay ins Feld ziehen, um den Aggressoren zu trotzen, oder aber für den einstigen König Korin, um dessen Krone wieder zu erlangen; eine dritte Kampagne steht noch aus. Koran muss sich auf jeden Fall warm anziehen, schließlich bekommt er es mit beiden Widersachern zu tun.
Typisches Gameplay
Spielerisch wird Besieger altbekannte Echtzeit-Strategie im Stil von WarCraft 3 mit einigen neuen Elementen bieten. Dabei soll das Hauptaugenmerk weniger im Bereich des Rohstoffabbaus als vielmehr beim Kampf liegen, bei dem ihr auch wie bei Stronghold große Festungen belagern oder verteidigen könnt. __NEWCOL__Ihr werdet 40 unterschiedliche Gebäude errichten können, von denen sich manche auch ausbauen lassen: Wandelt ihr beispielsweise ein Wohnhaus in einer höheren Stufe um, erhaltet ihr von ganz alleine neue Arbeiter hinzu. Bestimmte Bauten, die wie das Sägewerk einer der drei Rohstoffe (Holz, Stein und Erz) verarbeiten, müssen erst mit Handwerkern bestückt werden.
Interessante Einheiten
Kasernen könnt ihr natürlich auch errichten. Die Aushebung neuer Truppen gestaltet sich realistisch allerdings auch ein bisschen kompliziert, da ihr dafür erst normale Arbeiter in die Kaserne schicken müsst, wo sie bewaffnet werden. Jedes der mittelalterlichen Völker verfügt über an die 15 Einheiten, zu denen auch Belagerungsmaschinen und sogar seltsame anmutende Luftschiffe gehören.
Die Wikinger setzen auf ihre schwere Infanterie, während die Kimmerier, die eher an zentraleuropäische Ritter erinnern, auch über eine schnelle Reiterei verfügen. Eure Truppen besitzen sechs vorgegebene Formationen, sie gewinnen an Erfahrung und ihr sollt sie wohl auch in die nächste Schlacht mitnehmen können.
Design der Missionen
Den insgesamt zwölf Missionen liegt ein recht simples, aber zugleich gelungenes Design zugrunde, von dessen motivierendem Balancing sogar große Spiele etwas lernen könnten: Da die Aufträge machbar und auch nicht zu einfach sind, bereitet es schon bei der Presse-Demo Spaß, mit einer Hand voll Streiter durch die Lande zu ziehen und Keulen schwingende Oger samt ihrer kärglichen Behausung zu plätten. In der Kombination mit Speerwerfern und Heilerinnen entsteht eine schlagkräftige Truppe, mit der ihr auch größere Ansammlungen des Feindes aggressiv angehen könnt. Die englische Sprachausgabe könnte allerdings etwas lauter sein, damit ihr nicht gänzlich auf die Untertitel angewiesen seid.
Komplette 3D-Darstellung
Besieger spielt sich besser, als es aussieht: Obwohl das Echtzeit-Strategiespiel über eine 3D-Grafik verfügt, die die mythische Umgebung detailliert abbildet, handelt es sich doch nicht mehr um den letzten Stand der Technik. Gerade die fantasievollen Figuren, Pflanzen und Einheiten wirken aus der Nahansicht recht grob texturiert und eckig. Einen Gutteil seiner actionreichen Atmosphäre bezieht das Strategiespiel daraus, dass es ein ziemlich weitreichendes Schadensmodell geben wird.__NEWCOL__Wie bei The I of the Dragon sollt ihr fast alles kaputt machen dürfen. Auch die Tag- und Nachtwechsel und die sich ändernden Wetterverhältnisse tragen zur Stimmung bei.
Für ein wenig Kinoatmosphäre sollen Zwischensequenzen in Spielgrafik sorgen, die immer wieder die Kämpfe auflockern und die Missionen erzählerisch vorantreiben. Verschiedene Kameraperspektiven stehen euch zur Auswahl, die die Übersicht fördern.
Spiel mit Freunden
Da das Belagern und Verteidigen der dicken Mauern nicht nur gegen die KI Spaß verspricht, wird Besieger auch den unvermeidlichen Multiplayer umfassen, der mit verschiedenen teils bekannten Modi aufwartet. Im eher taktischen Belagerungs-Modus stehen sich zwei Kontrahenten samt Burg gegenüber.
Beim Deathmatch- und Capture the Artifact-Modus werden gar bis zu neun Fürsten gegeneinander kämpfen. Im Taktik-Modus dürft ihr gar keine Einheiten bauen und müsst den Feind mit dem besiegen, was ihr zur Verfügung habt. Ob diese Modi nur das Übliche bieten, muss sich anhand der Vollversion zeigen.
Ausblick
WarCraft meets Stronghold – so könnte man kurz Besieger charakterisieren. Trotz seines weitgehend dem Mainstream verhafteten Aufbauteils verfügt das Echtzeit-Strategiespiel auch über manch einfallsreiche Ansätze. Neugierig machen vor allem die mittelalterlichen Schlachten, die Dinge wie heldenhafte Einzelaktionen, taktisches Vorgehen und stimmungsvolle Belagerungen versprechen. Anhand der Demo war aber noch nicht abzusehen, inwiefern die Story in den Spielverlauf integriert sein wird und welche Rolle sie überhaupt einnimmt. Optisch hinterlässt das Spiel trotz der angestaubten 3D-Engine insgesamt einen guten ersten Eindruck. Wir dürfen also auf ein atmosphärisches Strategiespiel neugierig sein, das hoffentlich noch manche Überraschung bereithält.
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