Game Tycoon18.08.2003, Mathias Oertel
Game Tycoon

Vorschau:

Der momentane Fortsetzungsbrei in der Spielewelt hängt Euch zum Hals raus? Ihr meint, verschiedene Softwarekonzerne nutzen ihre Macht aus, nur um halbgare Durchschnittsware an den Mann oder die Frau zu bringen? Ihr glaubt, Ihr könnt es besser? Dann beweist es mit der im September erscheinenden Wirtschafts-Simulation Game Tycoon (ab 2,21€ bei kaufen). Anhand einer Vorabversion konnten wir einen Blick auf die "Spieleantwort" der diversen Tycoons dieser Welt werfen und erzählen Euch in der Preview, was Ihr von dem Spiele-Manager erwarten könnt.

Bekanntes Spielprinzip

Wie bei allen Tycoon-Spielen geht es auch in Game Tycoon einzig und allein nur um das Geldscheffeln. Doch wo andere Wirtschaftsmagnaten die abgefahrensten Achterbahnen aufstellen und andere wiederum ganze Zoos eröffnen, macht Ihr Euch die Spielewelt untertan und versucht, die Kultklassiker der Spielegeschichte zu produzieren.

Dass zwei andere Unternehmen mit Euch um den Platz an der Sonne kämpfen, bringt zusätzlichen Schwung in die Sache.

Zurück in die Achtziger Jahre

Da in der vorliegenden Fassung die Missionen noch nicht integriert waren, konzentrieren wir uns auf das Endlosspiel, das Anfang der 80er Jahre beginnt. Und so schwer, wie es scheint, ist die Produktion eines Spieles gar nicht. Ihr könnt wahlweise eine Engine einkaufen oder selbst entwickeln lassen, was sich aber als ziemlich kostspielig erweisen kann.

Ebenfalls optional ist der Einkauf einer namhaften Lizenz, die die Verkäufe gewaltig ankurbeln kann. Dann noch schnell ein paar Grafiker, Programmierer und Komponisten engagiert und schon kann die Entwicklung losgehen.

Und bereits nach kurzer Zeit ist das Projekt fertig und kann in die Produktion gehen. Hier wartet schon die nächste Entscheidung auf Euch. Bietet Ihr eines der ungeliebten Faltblätter als Handbuch oder informiert Ihr die Spieler in vielfarbigen Heften über die Steuerung und den Inhalt des Spieles? Oder möchtet Ihr die Fans vielleicht mit Gimmicks wie Aufklebern und T-Shirts zum Kauf Eures Produktes bewegen? Möglichkeiten sind genügend da.

Allerdings solltet Ihr auch auf die Bewertung durch Fachmagazine achten. Denn produziert Ihr quasi "Schrott am Stück", kann es sein, dass Euch schnell die Kunden abhauen und die Spiele der Konkurrenz kaufen.

Um dem entgegenzuwirken habt Ihr zahlreiche Möglichkeiten in petto. So könnt Ihr beispielsweise eine Agentur beauftragen, das Image Eurer Firma zu verbessern oder gar eine Sabotageaktion gegen die Konkurrenz in Auftrag geben.

Einfache Steuerung

Die Steuerung ist dabei erstaunlich einfach gehalten. Mit nur wenigen Klicks erreicht Ihr alle Bildschirme und könnt problemlos alle Befehle erteilen.

Dabei fällt allerdings auf, dass die Präsentation trotz netten Comic-Flairs staubtrocken bleibt. Vor allem im Gegensatz zu Tycoon-Spiele wie Casino Inc., RollerCoaster Tycoon und Zoo Tycoon wirken die übersichtlich gestalteten Bildschirme wie eine animierte Tabellenkalkulation, wodurch sich das Spiel ein wenig des Charmes beraubt.

Gleichzeitig sollte man aber auch bedenken, dass die Grafiken in der vorliegenden Fassung noch nicht vollständig integriert und häufig mit Platzhalterobjekten ersetzt wurden.

Auch der Zusammenhang zwischen den Fähigkeiten der Entwickler und dem Endprodukt sowie vom fertigen Spiel und den Verkaufszahlen ist derzeit noch nicht ganz klar und gibt einem wenig Rückschlüsse, wo man ansetzen kann, um den nächsten Flop zu verhindern.

Die zufällig eingestreuten Ereignisse wie Krankheiten der Mitarbeiter sollen das Spiel abwechslungsreicher gestalten, haben aber derzeit scheinbar wenig Auswirkungen auf den Spielverlauf - außer der Verschiebung des Produktes um ein paar Tage tut sich noch nicht viel.

Um dem Verschleiß der eigenen Spielfigur entgegen zu wirken, habt Ihr die Möglichkeit, in Eurer Wohnung zu entspannen. Ein Feature, das im Ansatz zwar auch recht nett scheint, in der gegenwärtigen Fassung jedoch noch nicht umfangreich genug integriert war, um sagen zu können, inwieweit dadurch das Gameplay erfrischende Änderungen erfährt.

Ausblick


Auf den ersten Blick entpuppt sich Game Tycoon als unkomplizierte Alternative zu den bekannten Tycoon-Größen. Auf den zweiten Blick jedoch bangt man um die Langzeitmotivation. Denn ohne eine klare Aufschlüsselung der Zusammenhänge hat man kaum die Möglichkeit, entscheidende Fehler in der Spieleproduktion zu vermeiden. Das kann man zwar durch Erfahrungswerte einigermaßen in den Griff kriegen, doch vor allem im Endlosspiel besteht die Gefahr eines eintönigen Spielverlaufes - was auch durch die nicht unbedingt üppige Grafik kaum gefördert wird. Allerdings muss man dazu sagen, dass viele Features in der vorliegenden Fassung noch nicht integriert waren. Doch vielleicht erwarten uns im Endprodukt ja noch einige Überraschungen. Zumindest der Missionsmodus dürfte einiges retten.

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