NHL 200401.09.2003, Jörg Luibl
NHL 2004

Vorschau:

Harte Männer, enthusiastische Fans, rasante Action - das ist Eishockey. Und EA bemüht sich Jahr für Jahr, den unvergleichlichen Nervenkitzel der beliebten Puckhatz einzufangen. Im zwölften Anlauf verspricht das komplett neue Entwicklerteam von Black Box nicht weniger als das "intensivste Eishockeyspiel aller Zeiten". Wir haben uns voller Vorfreude die Kufen umgeschnallt und verraten Euch in der Preview, obNHL 2004 (ab 23,90€ bei kaufen) das Zeug dazu hat!

Neues Spielgefühl?

Die Arena ist gefüllt, das Publikum ist heiß und die Chicago Blackhawks warten auf den Spielstart. Also kommen wir gleich zur Sache: Wie fühlt sich NHL 2004 an? Und was hat sich spielerisch gegenüber dem Vorgänger getan?

Schon nach wenigen Spielminuten zeigt sich EAs zwölfter Anlauf erfrischend lebendig: Das Eis spritzt partikelfroh, die Banden krachen cross und die Pfosten hallen metallisch bei jedem Treffer - man fühlt sich sofort mittendrin.

Aufgrund der verbesserten Bewegungsabläufe, die das Straucheln, Stürzen und Drehen sehr viel natürlicher wirken lassen, ist die Atmosphäre dichter als letztes Jahr. Insgesamt spielt sich NHL 2004 intuitiver, abwechslungsreicher, aber auch einen Tick schwerer als der Vorgänger.

Denn vor allem das Passen will neu gelernt sein: All zu schnelles Puckzuspiel ist nicht so einfach und zu Beginn jagen sehr viele Pässe ins Leere - man fühlt sich fast an die Lernphase aus der Fußball-Simulation Pro Evolution Soccer erinnert.

__NEWCOL__Stanley Cup im Visier!

Zur Auswahl stehen 30 NHL- und 20 National-Teams, hinzu kommen erstmals 39 Teams aus den deutschen, schwedischen und finnischen Profiligen. Insgesamt warten fünf Spielmodi auf Euch, darunter finden sich neben schnellen Matches die Saison, internationale Turniere, die Playoffs und die komplexe Dynasty-Karriere. Hinter dieser verbirgt sich ein komplettes Team-Management, das Euch alle Fäden für künftige Erfolge an die Hand gibt.

Satte 20 Jahre habt Ihr Zeit, Eure in Spielen verdienten Punkte in einen kleinen Verein mit wenig berauschenden Spielern zu investieren. Von der Ausrüstung über das Training bis hin zum Marketing habt Ihr alles in der Hand, so dass Langzeitmotivation auch für Einzelspieler garantiert ist.

Ziels ist es, irgendwann den ruhmreichen Stanley Cup zu gewinnen. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, der viele kluge Entscheidungen verlangt: Was nehmt Ihr für den Eintritt? Wollt Ihr lieber Eure medizinische Abteilung modernisieren oder das Stadion ausbauen? Vertraut Ihr Euren Scouts und verpflichtet Talente, oder kauft Ihr gestandene Profis? Und wie gestaltet Ihr das Training?

Bodycheck-Olympiade

Wenn es einen optischen und spielerischen Fetisch gibt, dem die Entwickler besonders viel Aufmerksamkeit geschenkt haben, dann sind es dieses Jahr die Bodychecks. Erstens haben sie an Wichtigkeit gewonnen, denn sie sorgen für Terror und Verunsicherung unter den Angreifern, und zweitens wurden sie optisch endlich wieder abwechslungsreicher und besser in Szene gesetzt.

Zwar vermisse ich immer noch die knackigen Zwischensequenzen aus NHL 2002, die jeden Ganzkörper-Bandenkuss in einer Frontalaufnahme zelebrierten, aber der Vollkontakt macht wieder richtig Spaß.

Und wenn es Euch zu bunt wird, könnt Ihr Euren Frust in einer zünftigen Schlägerei rauslassen. Auch hier gibt es einige Überraschungen, denn erstens geht es dank neuer Griffe nicht mehr nur um wildes Knopfgehämmere, und zweitens kann endlich auch der Goalie mit einbezogen werden, wenn es eine Massenkeilerei gibt.

__NEWCOL__KInderkrankheiten

Die KI hinterlässt trotz lobenswerter Stärken noch gemischte Gefühle: Auch wenn man beobachten kann, dass Stürmer endlich klug in den freien Raum jagen oder Verteidiger Räume und Schusspositionen decken, sorgen manche Situationen für Kopfschütteln.

Sehr viele Tore lassen sich durch wildes Nachsetzen und Stochern vor dem Tor erzielen. Klar ist das im Eishockey nichts Besonderes, aber für meinen Geschmack führte das wilde Gestochere etwas zu oft zum Erfolg.

Viel ärgerlicher sind die Aussetzer der Torhüter bei Befreiungsschlägen: Da gleitet der Puck überschaubar über das ganze Spielfeld und der Goalie macht die Beine breit, um das Hartgummi wenige Sekunden später aus dem Netz zu fischen - laut EA wird das bis zur Testfassung noch behoben.

Ausblick


Wer von NHL 2003 ein wenig enttäuscht war, darf aufatmen: Dieses Jahr fühlt sich die Action auf dem Eis lebendiger, packender und authentischer an. Vor allem die Feinarbeit in Sachen Bewegungsabläufe, Stadionakustik und Steuerung sorgen schon nach wenigen Sekunden für Mittendringefühl. Und als Sahnehäubchen dürfen die europäischen Top-Teams sowie der komplexe Managerteil herhalten. Wenn bis zur Testfassung noch an der KI gefeilt wird, steht der Top-Wertung nichts mehr im Wege!

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