Need for Speed: Underground15.10.2003, Paul Kautz
Need for Speed: Underground

Vorschau:

Röhrende Motoren in der Dunkelheit, Straßenschluchten zwischen von gigantischen Wolkenkratzern, dazu der Geruch von verbranntem Gummi- das ist die Welt der illegalen Asphaltrennen. Electronic Arts hat jetzt seine altehrwürdige Need for Speed-Serie entrümpelt und zeitgerecht aufpoliert. Wohin diese rasante Achterbahn führt, erfahrt Ihr in der Preview.

Die bunte Rennwelt

Die Zeit »normaler« Straßenautos scheint vorbei zu sein - sowohl im Film- als auch im Spielebusiness beherrschen dick aufgemotzte Sportwagen mit jaulenden Motoren und hochglanzpoliertem Lack die Szenerie. Vor kurzem hat Take 2 mit <4PCODE cmd=DGFLink;name=Midnight Club 2;id=4308> vorgemacht, wie man das aufregende »2 Fast 2 Furios«-Geschehen rund um illegale Straßenrennen spielerisch umsetzt - und Electronic Arts will mit Need for Speed Unterground zeigen, wie man es noch besser macht.

Ein deutlicher Ansatzpunkt ist vor allem die erheblich bessere Grafik: während Midnight Club 2 doch eher bieder-dunkel daherkam, ist die Welt von NFSU bunt - knallbunt. Auf den Straßen spiegelt sich die Umgebung genauso wie auf dem funkelnden Blechkleid Eurer hochdetaillierten Wagen. Tolle Lichteffekte lassen Lampen sanft glühen, Felgen gekonnt glänzen, und produzieren realistische Schatten; die abwechslungsreichen Straßenzüge sind dicht bebaut oder mit allerlei Grünzeug bepflanzt. Und das Wichtigste ist, dass das Spiel dabei noch rasend schnell ist - schon in unserer recht frühen Preview-Version gab es auf einem Mittelklasse-System kaum stockende Abschnitte oder Grafikfehler. Allerdings hat die ganze Pracht auch ihren Preis: sie sorgt dafür, dass die Strecken gelegentlich unübersichtlich werden, und man anfangs recht oft in kaum sichtbare Hindernisse kracht.__NEWCOL__

Außerdem haben es die Entwickler momentan noch etwas mit den Spiegelungen übertrieben - hier und da sieht es aus, als hätte es eher Alufolie statt Wasser geregnet.

Der kleine Auto-Bastelkasten

Das Herzstück von <4PCODE cmd=DGFLink;name=NFSU;id=4439> ist der namengebende Underground-Modus. In diesem durchlebt Ihr die klassische Karriere eines Straßenflitzers: Ihr beginnt mit einer durchschnittlich guten Kiste, die Ihr im Laufe der Zeit bis zur Unkenntlichkeit zertunen könnt. Das Prinzip ist dabei ganz einfach: Ihr sucht Euch auf einer Stadtkarte eine Herausforderung, und seht zu, dass Ihr sie gewinnt. Anschließend gibt es je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad unterschiedlich viel Geld, welches Ihr schlussendlich in hunderte Tuningteile investiert.

Das Aufmotzen funktioniert ähnlich wie bei dem PS2-Cel-Shading-Racer Auto Modellista: Ihr könnt Eurem Wagen in Echtzeit die schönsten Farben, Felgen, Spoiler oder Motorhauben verpassen und sogar Neonlichter unter die Chassis montieren. Darüber hinaus dürft Ihr natürlich auch am Motor schrauben, die Gewichtsverteilung beeinflussen und sogar Eure Scheiben umfärben - der klickbare Traum eines jeden Schraubfreaks.

Und so wird aus dem anfangs harmlosen VW Golf GTI, Peugeot 206 oder Mitsubishi Eclipse schon nach kurzer Zeit ein PS-strotzendes, straßenbreites Etwas mit mächtig Zunder unter der Haube. Falls es Euch nach einem schnellen Rennen gelüstet, habt Ihr natürlich auch die Möglichkeit eines Quick Race. Unter diesem Menüpunkt warten dann die freien Fahrten, aber auch spezielle Spielmodi wie »Lap Knockout« (nach jeder Runde fliegt der jeweils Letzte raus) oder »Drift«, wo Ihr durch möglichst spektakuläre Powerslides Punkte rafft.

Querfeldein in den Tunnel

Wie auch in Midnight Club 2 seid Ihr hier nicht auf einen vorgeschriebenen Weg fixiert. Zwar sind die hiesigen Abkürzungsmöglichkeiten nicht ganz so abgefahren wie beim Konkurrenzracer (Stichwort Einkaufszentrum), aber dennoch für das Schinden von Sekunden extrem wichtig.__NEWCOL__Natürlich müsst Ihr bei aller Bleifuß-Tendenz immer einen Blick auf den normalen Straßenverkehr werfen - wer vorwitzig in einen LKW rast, hat zwar mangels Schadensmodell keine Blessuren im Lack, dafür aber viel Zeit verloren. Sinnvoller ist da schon der schnelle Powerslide in eine Abzweigung, die über eine holprige Baustelle schneller zum Ziel führt. Solche Aktionen geben darüber hinaus auch wichtige Stilpunkte, die Ihr für besonders gelungene Manöver kassiert: gute Slides, nahes Vorbeifahren an anderen Fahrzeuge, große Sprünge und so weiter.

Wie es sich für ein rasantes Arcade-Rennspiel gehört, protzt auch der Soundtrack mit treibenden Drum´n Bass-Beats und heißen Hip-Hop-Rhythmen. Dazu gesellen sich jaulende Motoren sowie johlendes Rennpublikum. Als eines der ersten PC-Spiele ist Need for Speed Underground THX-zertifiziert, so dass Ihr bei nahezu perfektem Raumklang Eure Runden dreht.

Ausblick


Joi, das geht ab! Das geht mal richtig ab! NFS Underground ist gewissermaßen Midnight Club 2 in schöner, und durch den coolen Tuningteil auch komplexer. Besonders grafisch wird man von dem Titel sprichwörtlich kaum die Augen lassen können, eindrucksvollere Städte gab es bislang in keinem Rennspiel zu sehen. Dass bei der Arcade-Lastigkeit des Geschehens jeglicher Realitätsanspruch flöten geht, mag Rennspielpuristen aufstoßen - aber die zählen hier sowieso nicht zur Zielgruppe. Rasen, Rasen, Rasen, um viel mehr geht es hier nicht. Und so gesehen wartet hier ein verdammt vielversprechendes Spiel auf uns.

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