Ein finsterer Winter
Hätte ein Aggressor im Jahr 2001 das Pockenvirus auf die USA losgelassen, wäre das Land ins Chaos gefallen. Das jedenfalls geht aus einer groß angelegten Simulation des Szenarios unter dem Namen Dark Winter hervor. Und genau auf diesem Szenario basiert The Division: Binnen weniger Tage nach Ausbruch einer Pocken-Epidemie sterben nicht nur Millionen von Menschen, auch die Infrastruktur bricht zusammen. Das Besorgen von Nahrungsmitteln wird so zur Herausforderung, Autos bleiben ohne Treibstoff liegen.
Es ist Winter in New York, genauer gesagt in Manhattan, dem Schauplatz des Spiels. Mal schneit es leise, mal verdeckt Nebel die Wolken, mal spiegeln sich Wolkenkratzer in eiskalten Pfützen: Das schwedische Studio Massive Entertainment (
World in Conflict) hat den mittleren Streifen der New Yorker Insel über weite Strecken akribisch nachgebaut und in die kalte Jahreszeit versetzt. Andere Umgebungen gibt es zunächst nicht – diese eine ist dem ersten Eindruck nach aber eine weitläufige, umfangreiche Kulisse, in der Shooter-Spezialisten viel Zeit verbringen können.
Immer online...
"Viel Zeit", weil The Division ähnlich wie
Far Cry oder
Grand Theft Auto 5 eine offene Welt mit vielen großen und kleinen Missionen ist. Alleine oder bis zu viert kann man sich ohne eine einzige Ladeunterbrechung frei bewegen. Man begegnet Mitgliedern meist feindlich gesonnener Fraktionen, nimmt an Außenposten Aufträge an und kommt den vom
Ob alleine oder im Team: Im Wesentlichen bleibt man in The Division trotz der ständigen Onlinenanbindung unter sich.
Hauptquartier zugewiesenen Aufgaben nach. Die namensgebende Division wurde immerhin ins Leben gerufen, um Ordnung wiederherzustellen und ein Mittel gegen die Epidemie zu finden.
Im Großteil der Spielwelt sind dabei nur die Mitglieder eines Trupps unterwegs; Einzelgänger erleben The Division also als Einzelspiel. Ubisoft will durch die ständige Onlineanbindung lediglich das Gefühl einer belebten Welt erzeugen und nur ein Sammelplatz am Hafen dient als Lobby, also zum Finden von Mitspielern. In der so genannten Dark Zone, einem vom Rest Manhattans abgegrenzten Gebiet nahe des Times Square, herrschen zudem Zustände wie in
DayZ. Dort gilt: Jeder darf gegen jeden kämpfen, auch gegen Mitglieder des eigenen Trupps. Dazu später mehr.
… stets alleine
Stets alleine ist man im Hauptquartier, denn selbst ein Team von vier Spielern darf die Basis zwar betreten und dort weiterhin miteinander kommunizieren, doch jedes Mitglied läuft stets durch seine eigene Version des Stützpunkts, weil die Gestaltung der Basis den eigenen Fortschritt widerspiegelt. Wer etwa viele Zivilisten gerettet oder andere Aufträge erledigt hat, sieht vielleicht ein Haus, in dem viele Menschen Unterschlupf finden, in dem musiziert wird oder das im Detail anders dekoriert ist. Neuankömmlinge finden eine sporadisch ausgestattete Basis vor.
In der Zentrale befinden sich außerdem Händler sowie drei wichtige Einrichtungen: die medizinische, die technologische und die einfach nur "Sicherheit" genannte und je weiter der Ausbau einer Abteilung fortschreitet, desto mehr aktive und passive Fähigkeiten stellt sie zur Verfügung. Jede Mission dient dabei der Entwicklung einer der drei Säulen. Die Wahl des Auftrags ist also der erste Schritt der Charakterentwicklung.