Vorschau: Shadows: Heretic Kingdoms (Rollenspiel)

von Mathias Oertel



Entwickler:
Publisher: bitComposer
Release:
13.11.2014
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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ab 6,99€
Spielinfo Bilder Videos
Doch so lange der Seelenfresser nicht das Zeitliche segnet, kann man an bestimmten Dimensionstoren, die auch als Teleport zu bestimmten Gebieten genutzt werden können, die Gesundheit aufladen oder Reanimationen durchführen. Zusammen mit dem im Vergleich zu Diablo 3 oder Torchlight 2 deutlich gemächlicheren Spiel- und Kampftempo, das sich auch in den längeren Abkühltimern der Spezialfähigkeiten bemerkbar macht, entwickelt Shadows eine ganz eigene, leicht gewöhnungsbedürftige Dynamik.

Schick und geruhsam

Alles ist einen Tick langsamer als man es aus vergleichbaren Titeln kennt. Wer nur das schnelle Klick-und-Weg-Vergnügen oder den nächsten Beute-Kick sucht, ist hier Fehl am Platze. Denn zum einen wird hier bislang vergleichsweise wenig fallengelassen oder in zerstörbaren Kisten oder Krügen versteckt. Die Stars sind die Figuren und nicht unbedingt das, was sie mit sich führen - obwohl eine adäquate Ausrüstung weiterhin einer der Grundpfeiler des Erfolges ist. Und zum anderen nutzt Shadows den Wechsel zwischen den Dimensionen für Rätsel. Hier sind Abgründe, die nur der Devourer überwinden kann, dort Schalter, die nur von den Puppen genutzt werden können - Wechselwirkungen müssen herausgefunden werden.
Das Kampfsystem orientiert sich an üblichen Hack-&-Slay-Standards.
Das Kampfsystem orientiert sich an üblichen Hack-&-Slay-Standards.
Fallen stellen in den Dungeons eine weitere Gefahr dar, so dass man experimentieren kann, ob es vielleicht sinnvoll ist, in die Geisterwelt abzutauchen, um dort sicherer vorwärts zu kommen. Man kann nicht einfach vorpreschen und im Zweifelsfall ebenso schnell den Rückzug antreten. Taktisches Vortasten und sinnvoller Einsatz von Ausrüstung und Fähigkeiten sind gefragt.

Und das alles in einer ansehnlichen Kulisse. Allerdings könnte es nicht schaden, in den mit NPCs und Händlern bevölkerten Regionen mehr Bewegung einzusetzen, um z.B. ein lebendigeres Stadtbild zu schaffen. Mit den statischen Positionen der Figuren erinnert alles an die Anfangszeit der Hack&Slays - für mich ein Stück zu konservativ. Bei den Hintergründen geht man erfreulicherweise einen moderneren Weg: Palmen wiegen sich im Wind, Stoffe ebenso, Flammen werden vielfältig animiert und sorgen beim dynamischen Tag-Nacht-Wechsel für eine ganz besondere Stimmung. Allerdings gibt es auch noch Tearing-Probleme, die selbst die aktivierte V-Sync nicht in den Griff bekommt. Doch da der Release erst für Ende des Jahres vorgesehen ist, hat Games Farm noch ausreichend Zeit, um visuelle Optimierungen einzubringen.
 

AUSBLICK



Shadows versucht gar nicht erst, das Hack-and-Slay-Rad neu zu erfinden. Und das ist gut so. Denn stattdessen konzentriert es sich darauf, das Konzept von actionlastigen Kämpfen in isometrischer Perspektive mit der eigenen Vision in Einklang zu bringen. Diese verfolgt ein gemächlicheres Spieltempo sowie taktischere Auseinandersetzungen und setzt weniger auf ausufernde Beuteberge, wie man sie aus Diablo 3 oder Torchlight 2 kennt. Stattdessen nutzt man geschickt das Konzept des Dimensionswechsels mitsamt des Seelenverschlingers sowie seine wiedererweckten "Sklaven", um sowohl die Kämpfe aufzuwerten als auch umgebungsbezogene Rätsel zu integrieren. Viele Inhalte wie Schmiedekunst oder sämtliche spielbaren Figuren sind in der Early-Access-Version noch nicht enthalten. Ebenso fehlt ein Großteil der Sprachausgabe und hinsichtlich der Kulisse läuft nicht alles rund. Doch bis zum vorgesehenen Release Ende des Jahres ist noch genug Zeit. Viel wichtiger ist: Das Grundkonzept funktioniert und gibt Hoffnung, dass es ein Hack&Slay schaffen könnte, auch ohne Beuteflut erfolgreich zu sein. Ich bin gespannt!

Einschätzung: gut
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Kommentare

Wolfenblut schrieb am
Das sich jemandem, der so stumpf ist Diablo 3 langfristig toll zu finden, der Sinn weiterer Hack&Slay-Spiele nicht erschließt wundert mich persönlich wenig.
Nunja, schauen wir mal was das hier wird.
Sacred 3 wird ja wie es aussieht leider genauso ein "Sacred" wie Dragon Age 2 ein "Dragon Age" war, nämlich überhaupt nicht.
nawarI schrieb am
The Flower Maiden hat geschrieben:
VonBraun hat geschrieben:Genau wichtig is nur das man mit unnützen Items zugeschissen wird, wer braucht da schon gutes Gameplay.
Und wer braucht Diablo 3 oder Torchlight 2, wenn man Diablo 2 oder Diablo The Hell hat.
Geschissen wird nicht aufs Gameplay, aber was gibt es denn schöneres als das looten nach dem bestmöglichsten Gegenstand.
Wenn man davon jedoch überschüttet wird ist die Motivation auch dahin...
Aber alles Geschmackssache :P
Niemand sagt, dass Looten schlecht ist, aber nicht jedem gefällts. :wink:
Der Ansatz der Entwickler ist ja genau der, Leute anzusprechen, die eben weniger Wert auf Items und mehr Wert auf Story und Rätsel legen. Und wirklich jeder Fan wird mir zustimmen, dass Story keine Stärke von D3 ist, was aber bei dessen Gameplay auch völlig ok ist.
Die Jagt nach besseren Gegenständen ist für mich persönlich leider kein Motivationsfaktor - daher bin ich für solche Alternativen immer dankbar.
The Flower Maiden schrieb am
VonBraun hat geschrieben:Genau wichtig is nur das man mit unnützen Items zugeschissen wird, wer braucht da schon gutes Gameplay.
Und wer braucht Diablo 3 oder Torchlight 2, wenn man Diablo 2 oder Diablo The Hell hat.
Geschissen wird nicht aufs Gameplay, aber was gibt es denn schöneres als das looten nach dem bestmöglichsten Gegenstand.
Wenn man davon jedoch überschüttet wird ist die Motivation auch dahin...
Aber alles Geschmackssache :P
JudgeMeByMyJumper schrieb am
Wozu haben Spiele im Allgemeinen überhaupt soviel Beute? Was soll das? Ich wil ab und an mal ein besseres Item finden bzw. von nem Boss erbeuten, aber nicht überall ständig was finden. Daher ist es das erste Hack'n Slay was für mich halbwegs interessant erscheint. Von daher gebe ich meinem Vorposter absolut recht.
VonBraun schrieb am
Genau wichtig is nur das man mit unnützen Items zugeschissen wird, wer braucht da schon gutes Gameplay.
Und wer braucht Diablo 3 oder Torchlight 2, wenn man Diablo 2 oder Diablo The Hell hat.
schrieb am