Civilization: Beyond Earth12.06.2014, Mathias Oertel
Civilization: Beyond Earth

Vorschau: Eroberung jenseits der Erde

Civilization. Über fünf Teile und zahlreiche Add-Ons hat sich die rundenbasierte Strategie von Sid Meier zum Inbegriff des berühmt-berüchtigten "Nur-noch-einen-Zug"-Syndroms entwickelt. Viele kennen den Vorsatz, nur noch einen, vielleicht zwei, aber maximal nur noch drei Züge abzuwarten, bevor man aufhört - nur um dann Stunden später festzustellen, dass die Sonne bereits wieder aufgegangen ist.

Mit dem derzeit für Ende des Jahres vorgesehenen Civilization: Beyond Earth (ab 19,61€ bei kaufen) (CBE) dürfen sich Hobby-Staatsoberhäupter und Nachwuchs-Generäle ebenfalls wieder auf lange Nächte einstellen. Die Voraussetzungen sind dieses Mal allerdings etwas anders: Anstatt wieder eine Zivilisation von der Antike bis in die Gegenwart zu leiten, fängt Beyond Earth im Wesentlichen dort an, wo eine Siegbedingung der Civ-Serie aufhört: Bei der Eroberung des Weltalls. Das ist für Sid Meier zwar kein Neuland, da er 1999 für EA mit Alpha Centauri quasi dem Beyond-Civ-Prinzip nachging. Doch innerhalb der Civilization-Serie ist die Besiedlung eines anderen Planeten ein frisches Element.

Auf den ersten Blick hat sich abseits der futuristischen oder außerirdischen Einheiten nicht so viel seit Civilization 5 getan - es kommen dennoch einige frische Elemente zum Einsatz.
Der Kern bleibt natürlich größtenteils bestehen - auf den ersten Blick könnte man Beyond Earth für ein Texturenpack zu Civilization 5 halten. Man startet mit einem interstellaren Gegenstück des Siedlers und erforscht die Hexfelder des Planeten, gründet neue Siedlungen, baut Rohstoffe ab und entwickelt die technologisch bereits fortschrittliche Zivilisation weiter. Doch es gibt natürlich einige Änderungen, die die Spieltiefe und die Entscheidungsmöglichkeiten des Spielers erweitern sollen. So reagiert die außerirdische Fauna nicht zwangsläufig aggressiv, sondern es kann auch sein, dass man nach dem Motto „leben und leben lassen“ harmonisch koexistieren kann – oder sogar die Aliens nutzt, um sie auf die Feinde zu hetzen. Später soll man sogar riesige Aliens züchten können und sie in seine Armeen aufnehmen.

Ebenfalls neu ist die Orbitalansicht, in der man Satelliten platzieren und diese für militärische, wirtschaftliche oder wissenschaftliche Zwecke nutzen kann.

Bei der Benutzerführung vor allem hinsichtlich der Technologiebäume und Forschung muss man sich umgewöhnen: Mit dem so genannten "Tech-Web" kommt ein neues User Interface zum Einsatz, das allerdings auf den ersten Blick etwas überladen wirkt. Es wird weiterhin Diplomatie geben, wobei die verschiedenen Fraktionen mittlerweile gnadenlos modernere Ziele verfolgen. Nach gegenwärtigem Stand wird es fünf Siegbedingungen geben, von denen eine ("Domination") mehr oder weniger Civilization-Standard darstellt. Die anderen vier sind teilweise von der Fraktion abhängig, für die man den neuen Planeten besiedelt und können einen auch auffordern, wieder zur Erde zurückzukehren. Auch wenn viele Neuerungen erst auf den zweiten oder dritten Blick auffallen, dürfte kaum ein Zweifel aufkommen, dass Beyond Earth das Civilization-Universum angemessen erweitern wird und lange Nächte vorprogrammiert sind.

Einschätzung: Fit4Hit

Ausblick

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