Dead Island 217.08.2014, Marcel Kleffmann
Dead Island 2

Vorschau: Todlangweilige Zombieidylle?

Dead Island 2 (ab 19,00€ bei kaufen) ist das kleinste „Zombie-Onlinespiel der Welt“, so beschreiben es jedenfalls die Entwickler und sie sind stolz auf den übergangslosen Multiplayer-Modus, bei dem sich maximal acht Spieler in der verwahrlosten Hollywood-Vorstadtidylle tummeln können. Was die Spieler in der frei begehbaren Welt machen, ist ihnen überlassen: Zombies klatschen, Gegenstände sammeln, die Nachbarschaft erkunden, sich mit anderen Spielern auf Metzeltour begeben oder Events absolvieren. Man kann aber auch anderen Spielern aus dem Weg gehen und selbst machen, was man möchte. Wer jedoch auf eine Geschichte gespannt ist oder gar einen dedizierten Solo-Modus erwartet, ist bei Dead Island 2 an der falschen Adresse.

Zombies im Vorgarten

In der gamescom-Demoversion dürfen sich vier Spieler in einem (zu Demo-Zwecken) eng begrenzten Areal austoben. Ich bin als Berserker unterwegs und kann damit ordentlich starke Schläge austeilen sowie viel Schaden einstecken. Schnell ist mein Berserker hingegen nicht, aber das ist kein Problem, denn die meisten Zombies in den Vorgärten oder Hinterhöfen sind langsam und höchstens in großer Anzahl und mit einer Wand im Rücken eine Bedrohung. Sollte es trotzdem mal eng werden, hilft ein schneller Ausweichsprung, der stellenweise so stark ist, dass man jeglicher Gefahr in Sekundenschnelle ausweichen kann. Neben dem Berserker, der als Tank-Klasse fungiert, gibt es noch Hunter und Bishop sowie den Speeder. Letzterer ist eine Art Schurke, kann Zombies von hinten gezielt ausschalten, ist schneller unterwegs, hält dafür aber nicht so viel aus.

Technisch kann Dead Island 2 mit sehr detaillierten Zombie-Modellen und stellenweise richtig schön gestalteten Gebieten punkten. Zum Einsatz kommt die Unreal Engine 4.

Ansonsten geht es im Nahkampf richtig zur Sache: Mit schnellen (leichten) oder langsamen (harten) Schlägen werden den Zombies die Rübe oder andere verfaulte Körperteile einschlagen. Wenn ich Zombies wegtrete und diese dann hinfallen, lassen sich auch bequem Köpfe zertreten. Dabei spritzt das virtuelle Blut in Strömen und wenn man einem Gegner „mal den Kopf umdreht“, erstaunt immer wieder die Detailpracht der aufwändig gestalteten Untoten. Der Gewaltgrad ist erstaunlich hoch und da schon der Vorgänger indiziert wurde, dürfte es sehr schwer werden, dass Dead Island 2 in der Form in Deutschland erscheint.

Waffenmodifikation für Dummies

Gegen größere Ansammlungen von normalen langsamen Zombies (Walker), schnellen Vertretern (Runner), explodierenden Exemplaren und richtig voluminösen Brocken, die ordentlich Treffer wegstecken können, helfen motorisierte Nahkampfschnetzelmaschinen wie eine modifizierte Kreissäge. Solche Gerätschaften machen allerdings viel Krach, locken weitere Zombies an und verbrauchen Treibstoff. Treibstoff bekommt man praktischerweise an Tankstellen, wobei deren Vorrat limitiert ist.

Bisher steht fest, dass man in Los Angeles und San Francisco unterwegs sein darf. Das dritte Areal wollen die Entwickler demnächst bekannt geben.
 In der Spielwelt können noch weitere Materialen eingesammelt werden, zum Beispiel „Elektrizität“ aus Batterien oder „Feuer“ aus Gasflaschen und wenn ich eine bestimmte Menge eingesammelt habe, wird die aktuelle Waffe automatisch mit Elektrizität oder Feuer verstärkt, was ein ziemlich vereinfachtes und kaum nennenswertes Waffenmodifikationssystem darstellt. Ich kann nur hoffen, dass dies der frühen Alpha-Version des Spiels geschuldet und nicht wirklich final ist.

Eine mit Elektrizität aufgeladene Waffe lässt zum Beispiel einen Blitz auf andere Zombies überspringen und mit einer befeuerten Waffe kann z.B. ein Grasareal im Vorgarten in Brand gesetzt werden, wo sich das Feuer dann ausbreitet. Feuer hat somit einen Effekt auf Gras!

Kooperative Ansätze

Zwischendurch schaltete ich mal auf die Nagelpistole und erledigte einige Zombies aus der Entfernung, was noch einfacher ist als im Nahkampf. Etwas kniffeliger wurde es dann, als ein Event am Ende der Demo anstand: Wir Spieler mussten zu einem bestimmten Ort laufen und diesen mehrere Minuten lang verteidigen. Immer mehr Zombies erschienen und erst als mehrere dicke Exemplare auftauchten, die erstaunlich viele Treffer wegstecken konnten, wurde es ein bisschen hektischer. Alles andere war mit ein bisschen unkoordiniertem Teamwork locker niederzuschlagen. Ernstzunehmende Gefahr ging von den Gegnern nicht aus.

Schwer war es nicht und auch der Metzelspaß hielt sich bei Dead Islang 2 in Grenzen, denn wirklich viel zu tun oder zu erforschen gab es nicht, was hoffentlich auf dem begrenzten Umfang der gamescom-Demo zurückzuführen war …

Eindruck: befriedigend

Ausblick

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