Vorschau: Offworld Trading Company (Taktik & Strategie)

von Eike Cramer



Offworld Trading Company: Rohstoffe statt Knarren
Die Brutalität des freien Marktes
Entwickler:
Release:
28.04.2016
28.04.2016
Erhältlich: Digital (Steam, GOG)
Spielinfo Bilder Videos
Echtzeitstrategie ohne Krieg? Mit Offworld Trading Company wagt Civilization-4-Designer Soren Johnson mit seinem neuen Studio Mohawk Games das Experiment. Auf dem Mars geht es nicht um Panzer und Knarre, sondern um Warenproduktion und Aktienanteile. Wir haben in den ersten Partien versucht den Markt zu dominieren.

Kampf um die Ressourcen

In Offworld Trading Company geht es nicht darum, den Feind mit Panzern oder Raketen zu vernichten, sondern ihn aus dem hart umkämpften Ressourcen-Markt auf dem Mars zu verdrängen. Dabei gilt es, Rohstoffe abzubauen und zu Waren zu verarbeiten, die eigenen Ausgaben im Blick zu behalten und strategische Aktien-Anteile der Konkurrenten zu erwerben, um sie im richtigen Moment aus ihren Firmen zu verdrängen. Diese feindliche Übernahme ist das Spielziel jeder Partie – und erfordert bereits in der Alpha viel Planung und Übersicht.

Ähnlich wie bei einem Brettspiel ist die Karte in Sechsecke aufgeteilt, die sich in Lage und Rohstoffreichtum unterscheiden. Zu Beginn einer Partie habe ich die Wahl zwischen vier „Rassen“: Entscheide ich mich z.B. für ein
Reich aber arbeitslos: Die KI weiß bereits genau was sie tut.
Reich, aber arbeitslos: Die KI weiß genau, was sie tut.
Scavenger-Hauptquartier habe ich besseren Zugang zu den Sabotageaktionen des Schwarzmarktes; als Robotik-Organisation brauche ich keine Nahrung oder Wasser, dafür aber Computerteile, die umständlich herzustellen und meist sehr teuer sind.

Zu Rundenbeginn stehen mir zudem einige wenige Radar-Pings zur Verfügung, um Rohstoffquellen aufzudecken und meine Basis zu platzieren. Der Clou: Jeder Transport von Rohstoffen benötigt Treibstoff für die Gleiter – je länger der Weg, desto teurer der Transport. Schon früh muss ich mir also genau überlegen, wo ich mein Hauptquartier platziere, um schnell Geld zu verdienen und meine Waren nicht unnötig zu verteuern. Ebenfalls wichtig: Nebeneinander liegende Minen und Betriebe bekommen einen Bonus, so dass man sich schnell ganze Claims abstecken sollte.

Die Macht des freien Marktes

Um meine Konkurrenten auszustechen, muss ich zunächst meine Ausgaben minimieren. Fehlende Rohstoffe und Waren werden nämlich zum Marktpreis eingekauft – was beim hohen Verbrauch von Elektroteilen oder dem
Die Kulisse ist zweckmäßig aber ordentlich. Es kommt schnell Brettspiel-Flair auf.
Die Kulisse ist zweckmäßig, aber ordentlich. Es kommt schnell Brettspiel-Flair auf.
raren Treibstoff schnell meinen Schuldenstand hochtreibt, der u.a. Auswirkung auf meinen Aktienkurs hat. Letzteren muss ich aber hochhalten, um es meiner Konkurrenz so schwer wie möglich zu machen, Anteile meines Unternehmens zu erwerben. Ich muss also zügig beginnen, Überschüsse zu erwirtschaften, etwa indem ich viel Energie produziere oder die Stahlproduktion ankurbele, um genug Geld in der Portokasse zu haben.

Insgesamt gibt es 13 Rohstoffe und Waren, die ich nutzen kann, um die Kontrolle über den Markt zu gewinnen. Dabei gilt das eherne Gesetz von Angebot und Nachfrage: Produzieren alle Unternehmen das teure Material Stahl, kann es passieren, dass der Preis in die völlige Unrentabilität purzelt und im Gegenzug das eigentlich recht günstige Wasser plötzlich zu einer profitablen, weil raren Ware wird.

Kommentare

Armin schrieb am
Oh bitte, als ob es mehr als 5 solcher fast perfekter Wisims ueberhaupt gibt. Nauterlich ist Capitalism 2 und Patrizier komplexer, das heisst doch nicht, dass andere Spiele, die nicht all die Features bieten, keine Wisims sind. In dem Spiel geht es darum mehr Kohle als die anderen zu machen, also ist es eine Wisim. Ja auch minigames wie MadTV! die nur wenige Stunden dauern sind Wisims. Das hast DU wohl nicht richtig verinnerlicht. :lol:
Und hardcore ist es, weil es einen richtigen Angebot und Nachfrage Markt gibt, den alle Mitspieler beeinflussen koennen und es knallhart zur Sache geht,effizientes und kluges handeln ist gefragt, anders als bei den eher einfachen Wisims wie Capitalism und Patrizier, bei denen man eh immer gewinnt und nach 10% der Spielzeit zwangslaeufig unendlich Kohle hat!
So ein heftiges wirtschaften bist Du einfach nicht gewohnt, und deswegen machst Du das Spiel runter anstatt Dich selber zu verbessern! :mrgreen:
Isegrim74 schrieb am
Armin hat geschrieben:Was, das Spiel ist ne hardcore Wisim, allein der Supply and demand Markt ist was besonderes. Nur weil Du zu schlecht bist, ist das Spiel keine hektisches RTS. Es gibt nen Pause Knopf, damit selbst Grobmotoriker wie ich klarkommen. Und die knallharte KI ist aufeinmal was schlechtes?? Dafuer gibts doch Schwierigkeitsgade mit denen die HI cheaten kann. (immer diese cheatende HI, kann man die nicht mal verbessern?)
Hmmm, hardcore WiSim? Nochmal, das ist KEINE Wirtschaftssimulation ... und hardcore ist da einfach nur die wirklich hektische Spielweise - und da hilft auch keine Pause, da die KI mit einer enormen Geschwindigkeit agiert. Eine fordernde KI ist ok, aber DU hast das Prinzip einer WiSim nicht wirklich verinnerlicht. Für mich als WiSim-Spieler ist eine Hardcore Wisim, wo ich hunderte von Warenketten im Auge behalte und Optimierungen an Warenkreisläufen vornehme, in dem ich tabellarische Entwicklungen auswerte. Und dann eben aktiv in diese Entwicklungen und Wirtschaftskreisläufe eingreife. Das wirkt sich direkt auf meine Aktien aus, da diese bei einer solchen Geschäftsführung sehr schnell im Wert steigen oder bei einer schlechten Unternehmerschaft sinken. Ebenfalls sind Aktienmärkte in guten WiSims eher viel komplexer als in OTC. Des weiteren behalte ich die Expansion meines Geschäftes in neue Geschäftsbereiche im Auge. Ebenfalls überwache ich meine Konkurrenten direkt über Absatzzahlen und Gewinnauswertungen sowie den Aktienmarkt. Bin ich ein aggressiver Unternehmer versuche ich sogar die Kontrolle über meine Gegner zu bekommen, indem ich tatsächlich Aktien aufkaufe. Aber das ist ein bisschen mehr, als nur Geld in Aktienmärkte zu investieren. Ich muss Produkte erforschen und dann für diese neuen Produkte Absätze schaffen bzw. Bedürfnisse. Das kann man über gezieltes Marketing steuern, was aber horrende Summen verschlingt oder man versucht es über Qualität und Monopolstellungen zu steuern. Sozusagen "der Konkurrenz das Wasser abgraben"!...
Armin schrieb am
Was, das Spiel ist ne hardcore Wisim, allein der Supply and demand Markt ist was besonderes. Nur weil Du zu schlecht bist, ist das Spiel keine hektisches RTS. Es gibt nen Pause Knopf, damit selbst Grobmotoriker wie ich klarkommen. Und die knallharte KI ist aufeinmal was schlechtes?? Dafuer gibts doch Schwierigkeitsgade mit denen die HI cheaten kann. (immer diese cheatende HI, kann man die nicht mal verbessern?)
Guffi McGuffinstein schrieb am
Isegrim74 hat geschrieben:Also mit dem Wort "Wirtschaftssimulation" wäre ich hier sehr vorsichtig, denn ich bin, von diesen Worten geblendet, diesem Spiel auf dem Leim gegangen.
Kann ich so unterschreiben. Mit einer WiSim hat das Spiel nicht wirklich was zu tun. Das ist hektische RTS ohne Ballern und einer knallharten KI mit der es nach dem 10. Anlauf irgendwann keinen Spaß mehr macht, da sie grundsätzlich schneller ist als man selbst. Für jemanden wie mich, der gerne nach und nach sein "Imperium" aufbaut ist das Spiel leider ein Griff ins Klo gewesen. :|
devzero schrieb am
Das Spiel erinnert mich an Oil Imperium, vom C64 oder Amiga. Spielt es sich ähnlich?
schrieb am