Joint Operations09.02.2004, Paul Kautz
Joint Operations

Vorschau:

Mehrspieler-Shooter sind populärer denn je – Battlefield 1942 hat vorgemacht, wie man Dutzende Waffennarren auf einem Spielfeld beschäftigt hält; jetzt sprießen Nachfolger und Trittbrettfahrer wie amerikanische Soldaten aus irakischem Sand. Neben Star Wars: Battlefront und Battlefield Vietnam ragt besonders Novalogics Joint Operations (ab 15,00€ bei kaufen) aus der Masse hervor. Welche Qualitäten das Game zeigt, erfahrt ihr aus der Preview.

Action auf den Inseln

Während Star Wars: Battlefront vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxie spielt, und auch Battlefield Vietnam das Geschehen in die nähere Vergangenheit verfrachtet, übernehmt ihr in Joint Operations die Rolle eines jungen Marines im Jahre 2006. Zu dieser Zeit kämpfen alliierte Streitkräfte im indonesischen Dschungel gegen ansässige Splittergruppen. Wer mehr darüber wissen will, widmet sich dem neun Missionen umfassenden Singleplayermodus, der, obwohl in einen Story-Rahmen gepackt, doch nur dem Kennenlernen des Spielprinzips dient. Denn die eigentliche Action findet auch hier via LAN oder Internet statt, wo bis zu 64 Kämpfer in mehreren Spielmodi gegeneinander antreten dürfen: Neben bekannten Varianten wie Deathmatch oder King of the Hill verspricht Novalogic auch »einige Überraschungen«, zu denen man sich allerdings noch nicht näher äußern wollte.

Die meisten Vehikel bieten mehreren Spielern Platz, teilweise könnt ihr sogar noch ein paar Fahrzeuge mitnehmen.

Wie gehabt wählt ihr vor Missionsbeginn aus sechs Klassen, jede mit spezifischen Vor- und Nachteilen. Ihr könnt auch noch an eurem Aussehen feilen, und aus einem reichhaltigen Waffensortiment wählen, bevor es in die Schlacht geht. Dort dreht sich im Hauptspielmodus natürlich alles um das Besetzen und Halten von Checkpunkten.

Ihr bekämpft euch auf insgesamt 26 Karten; wem das nicht genug ist, der greift zum beiliegenden Editor und pinselt sich im Handumdrehen seine Trauminsel.

Ich geh gleich in die Luft: Vom einfach zu steuernden Helikopter aus habt ihr eine hervorragende Übersicht.

Endlich Gas geben!

Was bei den Black Hawk Down-Spielen schmerzlich vermisst wurde, ist in Joint Operations Hauptaugenmerk: die Fahr- bzw. Flugzeuge. Und um frühere Schmerzen zu kompensieren, haben die Entwickler auch gleich geklotzt: Euch erwarten um die 30 Vehikel zu Wasser, zu Lande und in der Luft! Kleine und große Helikopter, Amphibienfahrzeuge, Hovercrafts, Schnell-, Schlauch- und Segelboote sowie natürlich Jeeps, Humvees und dicke Truppentransporter. Fast alle Transportmöglichkeiten bieten Platz für mehrere Personen, die dickeren Kaliber natürlich auch mit Waffenstationen, so dass einige Kämpfer für eine störungsfreie Fahrt sorgen können, während sich die anderen faul lümmelnd zum Ziel kutschieren lassen. Die Steuerung ist auf höchste Zugänglichkeit geeicht, so dass ihr, anders als beispielsweise bei Desert Combat, kein stundenlanges Einarbeiten mehr braucht, um einen Helikopter sicher in der Luft zu halten.

 

Falls ihr doch lieber zu Fuß unterwegs seid, solltet ihr euch auf recht lange Wanderschaften einstellen: Das Kartensortiment reicht vom überschaubaren 2 km²-Eiland bis zum gigantischen 50 km²-Dschungel, bei dem schon der Überflug via Helikopter Minuten dauert. Um euch bessere Übersicht zu verschaffen, oder gerissene Fallen zu schaffen, könnt ihr auch auf Bäume klettern und gut getarnt ahnungslose Fußgänger ins Visier nehmen. Das dazu benötigte Waffenkontingent offenbart dem erfahrenen BHD-Recken keine Überraschungen: Vom Messer über MGs bis zum Scharfschützengewehr ist alles dabei, was für Verwirrung in den gegnerischen Linien sorgt.

Der dichte Dschungel bietet hervorragende Versteckmöglichkeiten; ihr könnt sogar auf Bäume klettern.

Rosa Wolken über´m Regenwald

Zwar hat Joint Operations nichts mit dem Black Hawk Down-Universum zu tun, basiert aber auf einer leicht erweiterten 3D-Engine, die Ähnlichkeiten zu dem Vorgänger-Spiel nicht von der Hand weisen kann. Euch erwarten dicht bewaldete Dschungel, viel Wasser mit realistisch glitzernder Oberfläche, vielerlei Grafikeffekte und etwas verwaschene Texturen im Innern von Fahrzeugen. __NEWCOL__

Neu ist der Tagesverlauf in beschleunigter Echtzeit: 15 Minuten Spiel entsprechen vier Stunden in der echten Welt, so dass ihr in einer langen Partie vom Sonnenaufgang über Mittagsglut und Abenddämmerung bis in die tiefblaue Nacht spielen könnt – natürlich inklusive wandernder Schatten. Das, die schiere Größe der Karten und die damit verbundene enorme Sichtweite sorgt für gehobene Hardware-Anforderungen, die nach momentanem Stand etwas über den von Battlefield 1942 liegen – aber bis zum Entwicklungsende im Mai ist noch reichlich Optimierungszeit.

Der Tag vergeht in beschleunigter Echtzeit - die Schatten passen sich realistisch der aktuellen Sonnenlage an.

Ein besonders cooles Feature hat sich Novalogic für Spielhosts einfallen lassen: Ihr habt vor Beginn etliche Möglichkeiten, das Aussehen des Spiels zu beeinflussen. Neben der Tageszeit könnt ihr auch Dinge wie Wolkenhöhe, Nebeldichte, Wasserfarbe oder Wasserpegel einstellen. Euch steht es sogar frei, die Durchsichtigkeit der Seen zu verstellen, um beispielsweise tauchende Spieler schneller ausmachen zu können.

Ausblick

Joint Operations wird mit harter Konkurrenz zu kämpfen haben: Battlefield Vietnam erscheint ein ganzes Stück vorher und sieht sehr viel versprechend aus. Dennoch würde ich mich im Zweifelsfall für den indonesischen Dschungel entscheiden – alleine schon wegen des gigantischen Fuhrparks, und vor allem der simplen Steuerung desselben. Außerdem versucht sich Novalogic an einem brauchbaren Singleplayer-Part, bei dem ich die Hoffnung nicht aufgebe, dass die KI-Kollegen nicht auf demselben »Intelligenz«-Level  kämpfen, wie ihre bisherigen Black Hawk Down-Pendants. Aber lassen wir uns einfach überraschen, welcher Multiplayer-Shooter letztendlich das Rennen macht – je mehr Mitbewerber, desto besser für den Spieler.

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