Vorschau: Master of Orion (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Entwickler:
Release:
25.08.2016
Erhältlich: Digital (Steam, GOG), Einzelhandel
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Moderne Technologien und Weltraum-Stadtstaaten

Abgesehen davon, dass die Kolonisierung eines Planeten mit einer kleinen Zwischensequenz zur Veranschaulichung der Eigenschaften des Himmelskörpers gefeiert wird und errichtete Gebäude als 3D-Modelle auf dem Planeten im Verwaltungsbildschirm angezeigt werden, wird es einen Technologiebaum für alle Fraktionen geben. Der ungefähr 200 Forschungsmöglichkeiten umfassende Techtree ist abseits einiger Verzweigungen weitgehend linear. Aufbau und Vernetzung erinnern stark an Civilization 5. In dem Zusammenhang versicherte uns Wargaming, dass der Technologiebaum so umfangreich sein soll, dass man eine Auswahl treffen muss und nicht alles in einer Partie erforschen kann.

Die aus Civilization 5 bekannten Stadtstaaten haben ebenfalls ihren Weg ins Master-of-Orion-Universum gefunden.
Gerade im diplomatischen Bereich möchte Master of Orion mit vielen Optionen und ansprechender Inszenierung punkten.
Gerade im diplomatischen Bereich möchte Master of Orion mit vielen Optionen und ansprechender Inszenierung mehr bieten als die 4X-Konkurrenz.
So trifft man in manchen Sonnensystemen auf autarke Ein-Planet-Zivilisationen, die man ohne größere diplomatische Verhandlungen als Freunde gewinnen kann, in dem man z.B. kleine Quests löst oder ihre Wünsche erfüllt.

Apropos Diplomatie: In diesem Bereich möchte Master of Orion besonders punkten. So soll es bei den Verhandlungen mit den anderen großen Zivilisationen mehr als dreimal so viele Optionen wie bei Civilization 5 geben. Generell sind derzeit fünf Siegvarianten geplant: Dominanz (Punkte), Eroberung, Technologie, Wirtschaft und Diplomatie.

Die drei Fragezeichen: Kämpfe, Schiff-Editor und Multiplayer

Laut Wargaming versuchen die Entwickler die Komplexität der Vorgänger weitgehend beizubehalten, aber trotzdem das Spiel zu beschleunigen und es zugänglicher bzw. einfacher steuerbar zu machen. Ein zentrales Element dürften in diesem Kontext die taktischen Kämpfe mit den Raumschiffen und die Eroberungsschlachten rund um die Planeten sein, zu denen sich Wargaming noch nicht näher äußern wollte.
Der neue Technologiebaum steht allen Fraktionen zur Verfügung.
Der neue Technologiebaum erinnert ebenfalls an Civilization 5.
Ob die Gefechte in Echtzeit oder im Runden-Modus oder in einem Zwischending stattfinden werden, ist somit unklar. Fest steht bisher nur, dass sie schneller im Vergleich zu den ursprünglichen Spielen ablaufen sollen und es eine Option zum Überspringen bzw. zur automatischen Berechnung der taktischen Schlachten geben wird. Noch zurückgehalten werden ebenfalls Details zum Mehrspieler-Modus und zu dem Editor, mit dem man sich eigene Raumschiffe zusammenstellen kann.

Die 4X-Konkurrenz schläft nicht

Während Wargaming mit Master of Orion auf die bewährte 4X-Formel setzt und kleinere Modifikationen daran vornimmt, ist die anstehende Konkurrenz bei den Innovationen mutiger. Neben den Amplitude Studios, die bei Endless Space 2 die politische Dimension bei der Kontrolle des Reichs stärker in den Vordergrund stellen und man als Oberbefehlshaber eher die Strategie in den Kämpfen vorgibt als die Schlachten selbst zu schlagen, versucht sich gerade Paradox Interactive mit Stellaris an stärkeren Veränderungen der 4X-Formel. Die Entwickler von Europa Universalis und Crusader Kings wollen vielmehr den Aspekt der Erforschung des Universums hervorheben, die Technologien stärker an die erkundeten Elemente knüpfen und mit Geschichten bzw. Quests für Überraschungen sorgen, bevor es in der Endphase zu größeren Katastrophen kommen kann.
 

AUSBLICK



Als großer Fan von Master of Orion 2, in das ich während meiner Schulzeit viel zu viele Stunden investiert habe, kann ich nur sagen, dass der Neustart der Serie bei Wargaming unter einem guten Stern zu stehen scheint. Das, was ich auf der gamescom 2015 von dem 4X-Strategiespiel zu Gesicht bekam, wirkte durchdacht, sinnvoll ergänzt und vor allem ansprechend präsentiert. Wie sich die Komplexität und das Spieltempo letztendlich darstellen, ist in dem frühen Stadium nicht absehbar, obgleich mich vieles an "Civilization 5 im Weltraum" erinnert - gerade in Sachen Stadtstaaten, bei den diplomatischen Verhandlungen mit den Anführern sowie dem Techtree. Schlecht oder unpassend sind diese Parallelen jedenfalls nicht. Der Ersteindruck ist jedenfalls vielversprechend, aber es gibt noch einige Fragezeichen: beim Mehrspieler-Modus und vor allem beim Kampfsystem. Abgesehen davon, dass die Gefechte beschleunigt werden sollen, schweigt sich Wargaming über Runden-Duelle oder Echtzeit-Schlachten bisher aus. Ich bin bisher recht angetan von Master of Orion, obgleich die 4X-Konkurrenz mit Stellaris (Paradox) und Endless Space 2 (Amplitude Studios) noch mutigere Ansätze verfolgt.

Einschätzung: gut

Kommentare

shoofuSan schrieb am
Vaedian hat geschrieben:Und wo ist der Button zum Premiumraumschiffe kaufen?
Bitte lies doch mal den Artikel, bevor Du diesen kommentierst!
Aber hier das entsprechende Zitat daraus für dich:
Trotz der Erfolge mit World of Tanks und Co. soll Master of Orion ein klassisches 4X-Strategiespiel werden, das nichts mit Free-to-play und Co. am Hut haben soll.
Mir pers. ist es egal, welche Rassen aus den alten Teilen den Weg in die Neuauflage finden, solange das Gesamtpaket und die Inszenierung stimmen. Ich hoffe es wird schön komplex und nicht unnötig kompliziert. Es lässt mich hoffen, da der WG-Chef schneinbar ein alter MoO-Fan sein soll... :o
Simulacrum schrieb am
Vieles von dem, was hier geschildert wird, klingt stark nach Galactic Civilization 3. Für mich ist MoO ein Pflichtkauf, aber GC 3 habe ich ja bereits und wenn Paradox Interactive sein Stellaris heraus bringt, erwarte ich tatsächlich mal wieder frischen Wind im 4 X Genre. Ich bin sehr gespannt, wie das Spiel letztlich wird. :)
johndoe1775814 schrieb am
Geschmackssache. ;-)
Aber ehrlicherweise hätte ich schon wenigstens die 13 Rassen aus MoO2 erwartet. Aber ich lass mich einfach mal überraschen, wie dann der Test ausfällt wenn es dann mal in (ferner?) Zukunft getestet wird.
Marobod schrieb am
Mir gefielen die rassen im dritten teil auch sehr , schade daß die ncht alle dabei sind ...
neben den Klackon noch die tachidi, oder die Cynoids, die Wasserjungs Trilarian und Nommo oder die Gasriesenwesen Imsaeis und Eolani, Raas und Grendarl fehlen auch, schade eigentlich. Fuer mich war der dritte teil der beste und nicht wie oben beschrieben vergeigt...
Fallout01 schrieb am
Damals war die Technik auch noch nicht so weit, dafür sah MOO2 schon gut aus. Heute erwarte ich da nen bissel mehr .. schau dir doch den screenshot mit der Missile Base an .. sieht aus wie ein Gebäude von einen drittklassiken Freetoplay Smartphone Aufbauspiel aus. Da seh ich schwarz, das wird sicher murks. Machen se so nen coolen Trailer mit nen ordentlichen Schiff und dann seh ich solche Gebäude...
schrieb am