Drei, zwei, eins, Go!
Das fette "GO!" blinkt saftig Grün, der Wagen wird vom Hubschrauber ausgeklinkt, landet sanft auf einer Rampe und donnert mit Vollgas in die erste Kurve. Dort legt man ihn per Analogstick in den Drift oder besser: übers Digikreuz. Die Steuerung ist ja pixelpräzise, minimales Antippen bewirkt feinste Kurskorrekturen: So bewegt man gute Arcade-Racer und Trackmania gehört zu den besten! Das war schon immer so und wird mit dem "Turbo" im Schlepptau, also erstmals auf PC, Playstation 4 und Xbox One, nur noch besser.
Mit diesem perfekten, millimetergenauen Werkzeug schiebt man das Fahrzeug bei halsbrecherischen Geschwindigkeiten durch enge Kurven, in Mehrfach-Loopings und nach unscheinbaren Rampen in absurd weite Sprünge. Am Ende zählt die Zeit: Medaillen schalten weitere Herausforderungen frei, Ranglisten locken Nimmersatte.
Im Stadion trifft der Minimalismus eines fiktiven Formel-Sports...
Ein halbdurchsichtiges Replay der eigenen Bestzeit, der Goldmedaille oder eines Kumpels aus der Freundesliste rast immer mit. Irgendwann ist man Platz vier der Welt und will trotzdem mehr. Ein Knopfdruck und schon hängt man wieder am Helikopter...
Three, two, one, Go!
Ähnlich wie
Trackmania United vereint Turbo (hat mit dem gleichnamigen
DS-Titel nicht viel gemein) vier Umgebungen, in denen es jeweils einzigartige Streckenteile und Fahrzeuge gibt. So besticht jeder Schauplatz mit individuellen Eigenheiten. Im Stadion ist es die Reinheit einer Art "Formel Minimalismus", gemischt mit den Sandpisten einer
Dirt-Track-Serie. In Valley rast man off-road durchs Gelände, in Lagoon "klebt" man nach zweieinhalbfachem Looping kopfüber an der Decke und der Flitzer im Canyon driftet wie ein
Ridge-Racer.
PC-Spieler kennen die meisten Umgebungen natürlich schon; aus
Trackmania 2: Canyon, Trackmania 2: Stadium und Trackmania 2: Valley. Auch die 200 Herausforderungen wirken vertraut: Mir kamen viele Abschnitte der ersten Strecken jedenfalls bekannt vor. Wie viele Kurse aus den Trackmania-2-Pendants übernommen wurden, darauf werde
... auf die dreckigen Drifts einer Dirt-Track-Serie.
ich beim Vergleich mit dem fertigen Spiel schauen. Dass Turbo zu einem großen Teil vorhandenes Material aufbereitet, ist aber unverkennbar. Und in meinen Augen ist das auch eine Stärke. Denn dieses Trackmania wirkt ausgewachsen. In gewisser Weise ist es nach United endlich der komplette zweite Teil.
Tri, Dwa, Odin, Go!
Es ist ja nicht nur die Vielfalt an Umgebungen und Strecken oder der enorme Sog der Suche nach Bestzeiten. Es ist auch das Erstellen eigener Herausforderungen und Turniere, das Basteln komplett eigener Rennstrecken (in drei Schwierigkeitsgraden, damit sich Anfänger nicht in komplexen Konstruktionen verlieren) sowie das Lackieren und Bekleben der eigenen Boliden. Es ist wie immer...