Vorschau: Space Pirate Trainer (Action)

von Dieter Schmidt



Space Pirate Trainer (Action) von I-Illusions
Ein Weltraumpirat auf dem Holodeck
Entwickler:
Publisher: I-Illusions
Release:
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Spielinfo Bilder Videos

Der Name Space Pirat Trainer ist eigentlich Programm: Man steht in diesem 15 Euro teuren Shooter auf einer Plattform und absolviert gegen fliegende Robotergegner eine Trainingseinheit. Was sich so lapidar anhört, entpuppt sich dennoch als einer der interessantesten Starttitel für HTC Vive.



Zielsichere Mechanik

Zunächst sollte man festhalten, dass der Shooter weder durch einen Szeneriewechsel noch durch großartige Gegnervariation glänzt. Hier kommt lediglich eine perfekte Trainingseinheit, die man wie Fruit Ninja beim Start der VR-Brillen einlegt, um dann etwas mit mehr Tiefe zu zocken. Highscore-Jäger werden sich dennoch ertappen, immer wieder auf den Restart-Knopf zu drücken, um als Weltraumpirat die um einen herum schwirrenden Roboter mit zwei Pistolen explodieren zu lassen. Diese tauchen in zwei Formen und in immer stärkeren Wellen auf. In der 15. Welle folgt ein Bosskampf. Da man naturgemäß mit dem binokularen Gesichtsfeld auch in der Peripherie Bewegungen in einem Winkel bis zu 180 Grad und in der Horizontalen bis zu 130 Grad in der Vertikalen wahrnehmen kann, man dabei aber nur etwa ein Drittel des gesamten Raumes erfassen kann, kündigen die Roboter ihre Schüsse mit einem Audiosignal an. In der Hitze des Gefechts hat man zumindest dank des Sounds eine Ahnung woher die Schüsse kommen. Obgleich man nur Kopfhörer trägt, funktioniert dieser simulierte Surround-Sound erstaunlich gut.

Im Angesicht der Bullet-Time

In Space Pirat Trainer hilft Dauerfeuer ohne präzises Zielen nichts.
In Space Pirat Trainer hilft Dauerfeuer ohne präzises Zielen nichts.
Dank einer implementierten Bullet-Time, die sich automatisch einschaltet, sobald sich Schüsse nähern, kann man den verlamgsamt heranrauschenden Projektilen entweder ausweichen oder die Schüsse durch Gegenfeuer egalisieren oder Schwert....indem man einfach den Oberkörper neigt. Natürlich könnte man auch zur Seite springen, was manchmal auch unausweichlich ist, um in der kleinen Box den Standort zu wechseln. Wer aber Space Pirat Trainer am Stück spielt, kommt auch aufgrund der Eigenwärme der Vive relativ schnell ins Schwitzen. Das Spiel  ist ähnlich schweißtreibend wie die Bewegungssteuerungsspiele der Generation zuvor. Andererseits habe ich auch liegend auf dem Boden den bislang coolsten Moment im VR erlebt: Zwei Schusslinien kreuzten sich, nahmen mich immer weiter in die Enge. Also beschloss ich mich auf den Boden zu werfen und ballerte die beiden Roboterkugeln mit zwei Salven ab, sprang beim nächsten Angriff sogleich auf und meisterte die Welle wie es Han Solo zu seinen besten Zeiten nicht besser hätte lösen können!

Eine Prise Taktik

Per Trackpad können unterschiedliche Schussarten ausgewählt und jederzeit mit einem Griff auf den Rücken ein Schild hervorgezogen werden, der die Projektile reflektiert. Die Frage bleibt: Soll ich mit beiden Pistolen lieber so schnell wie möglich die Roboter ausschalten oder strecke ich den Arm hinter mich, damit der Schild meinen Rücken schützt? Somit bietet das "Space Pirat"-Training zumindest an der Oberfläche taktische Tiefe. Zu welcher Welle man welche Schussart nutzt, ist ebenfalls von Belang. Wenn die Roboter in Formation fliegen, hat man mit dem Hitzestrahl bessere Chancen. Nutzt man hier klar ersichtliche Schussabfolgen, um der Nachjustierung auf die Sprünge zu helfen oder zielt man per Laser? Weiche ich aus oder setze ich den heranrauschenden Schüssen meine eigenen entgegen, wobei beide sich egalisieren und in Luft auflösen? Die Steuerung und Zielerfassung ist jedenfalls unheimlich präzise. Alles sitzt, alles fühlt sich real und richtig an. Bewegen sich die Roboter schneller, muss man dementsprechend vorhalten (Antizipation des Zielpunkts von Schuss und Gegner).

 

AUSBLICK



Sie blasen wieder zum Angriff. In Zeitlupe weiche ich locker den ersten Schüssen aus, sehe wie im Schneckentempo die Projektile an meinem Kopf vorbeizischen, zwei Schusssalven und eine Explosion später muss ich wegspringen, drehe mich um und merke, wie ich direkt in der Schusslinie stehe. Verdammt. Hätte ich doch bloß mein Schild genutzt! Also noch eine Runde starten - und dann noch eine. Und noch eine. Immer wieder motiviert mich die Jagd nach dem Highscore, immer wieder betrete ich die Plattform des quasi Space Invaders in VR. Und wie in guten alten Arcade-Zeiten taucht man voller Konzentration in die Welt ein – nur dass man hier springt, hinkniet oder sich auch mal auf dem Boden wälzt. Dennoch muss man dem Spiel vorhalten, dass in punkto Gegnervariation und Angriffstaktik noch viel Nachholbedarf existiert. Aber da es sich um eine Early-Access-Version handelt, dürfte sich diesbezüglich hoffentlich noch einiges tun.

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