Champions of Anteria16.08.2016, Dieter Schmidt

Vorschau: Kampftaktik mit fünf Elementen

Beim Vorbeischlendern auf dem Presse-Event im Vorfeld der gamescom konnte ich mir auf den ersten Blick den Gedanken „schon wieder ein actionreiches Strategiespiel mit dem Fokus auf Helden“ nicht verkneifen. Doch dann wurde per Druck auf die Leertaste die Zeit angehalten und jedem Helden die nächsten Aktionen zugewiesen. Ein Hauch von Baldur’s Gate wehte über den Bildschirm. Also habe ich sofort Platz genommen und mir das Spiel kurz vorstellen lassen. Und es hat sich gelohnt!

Unveränderbare Grundlage

Wie der Titel schon verrät, dreht sich alles um die Helden von Anteria, die sich jeweils den fünf Elementarkräften verschrieben haben (Feuer, Wasser, Natur, Blitz, Metall).  Und auch über den Gegnern schwebt das Symbol dieser Kräfte, so dass man statt dem gängigen Stein-Schere-Papier-Prinzip einen Kreis zeichnet, indem Natur Blitz schlägt, Blitz wiederum Wasser und Wasser Feuer usw. Vor jedem Auftrag ist sorgfältiges Planen angesagt: Die Helden verfügen über bis zu 13 Fähigkeiten, wovon nur vier in die Schlacht mitgenommen werden. Außerdem dürfen von den fünf Recken nur drei an einer Quest teilnehmen. Auch die Anzahl der Heiltränke und die Ausrüstung muss vorher festgelegt werden. Ist einmal die strategische Grundlage abgeschlossen, kann daran nichts mehr geändert werden. Stirbt ein Held, so ist er unweigerlich verloren – zumindest für diese Mission. Gehen die Heiltränke aus, wird man in den ausgetrockneten Wüsten, den dichten Wäldern, vereisten Schneefeldern oder dem Dschungel auch nichts finden, das die Lebenskräfte wieder zu wecken vermag.

Das Haushalten mit den Tränken

Die Tränke werden vor der Mission im Lager gebraut. Sind die Tränke leer, hat man keine Möglichkeit mehr, die Gesundheit aufzufüllen.
Jede Mission enthält auch Nebenziele. So wird der Spieler auf höheren Schwierigkeitsstufen ständig dazu angehalten, auf den Gesundheitszustand der Champions zu schauen und abzuschätzen, ob man direkt das Hauptziel verfolgen muss oder noch genügend Heiltränke besitzt, um eine weitere Nebenaufgabe anzugehen. Diese wiederum lockt mit wichtigen Ressourcen, die man benötigt, um für die Helden eine Infrastruktur zu bauen: Im Dorf versorgt eine ausgebaute Schmiede die Helden mit besseren Waffen. Oder die Alchemistin braut wichtige Tränke zusammen. Wenn man Ressource X für den Ausbau Y benötigt, so wird man unter Umständen auch  bestimmte Missionen auswählen, die eben diese Ressource versprechen. Auf der Weltkarte kann man stets entscheiden, ob man ein neues Gebiet einnimmt oder einen Landstrich verteidigt. Und sollte man bei der Eroberung sterben, kann es sein, dass die Missionsziele sich im nächsten Anlauf verändern. Mit dieser Variabilität wollen die Entwickler den Spielverlauf spannend halten. Auf der anderen Seite könnten „prozedural generierte Missionen“ auch genau das Gegenteil beinhalten: langweilige Aufgaben, die eben nicht der Spannung einer durchdesignten festen Geschichte folgen.

Pausieren und Planen

In den Kämpfen kann man immer wieder pausieren.
Champions of Anteria (ab 5,62€ bei kaufen) ist durch und durch ein PC-Titel, dessen strategisches Herz in den Pausen der Kämpfe pocht. Da man laut BlueByte schon auf normaler Stufe öfters das Zeitliche segnet, wird man zwangsweise immer wieder pausieren, abwägen und überlegen. Bis zu vier Aktionen kann man für jeden Helden einplanen. Hier müssen Helden mit Fernangriffen immer wieder neu platziert, Champions mit anfälligen Elementarkräften aus der Schusslinie gezogen, Zauber koordiniert und Angriffe sorgfältig geplant werden. Gerade in den Bosskämpfen, die in unterschiedliche Kampfphasen unterteilt sind, wird man von der Leertaste Gebrauch machen.

Ausblick

Das Gezeigte sieht schön aus und hat mein Interesse geweckt: Helden mit fünf Elementarkräften, die jeweils einen Bonus gegen eine andere Elementarkraft besitzen, Tränke und Ausrüstung, die man vor jeder Mission festlegen muss und Umgebungen, die dann in letzter Konsequenz keine Möglichkeit geben, die Gesundheit wieder aufzufüllen.  Das alles wird mit dem Herzstück kombiniert: pausierbare Kämpfe, in denen man jedem Helden bis zu vier Aktionen zuweisen kann. Je schwieriger und anspruchsvoller das Spiel sein wird, desto eher wird man komplexere Strategien verinnerlichen und den Titel ab dem 30. August genießen können. Das Rohgerüst als Präsentation hat mir jedenfalls gut gefallen.

Einschätzung: gut

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