Vorschau: Northgard (Taktik & Strategie)

von Marcel Kleffmann



Entwickler:
Release:
2021
13.04.2021
13.04.2021
07.03.2018
03.10.2019
26.09.2019
04.10.2019
Erhältlich: Digital
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Frühe Expansion

Weil die Anzahl der Gebäudebauplätze pro Gebiet begrenzt ist, sollte man früh sein Reich ausdehnen. An das Startgebiet grenzende Regionen lassen sich, sobald sie ausgekundschaftet wurden, gegen Ressourcen kaufen und besiedeln - wobei die Rohstoffkosten von erobertem Gebiet zu erobertem Gebiet steigen. Einmal bezahlt, kann man dort sofort neue Gebäude und auch Verteidigungsanlagen wie Türme hochziehen. In vielen Arealen befinden sich allerdings Wölfe, Bären oder andere Gegner, die es nötig machen, dass man mit dem Ausbildungslager eine Kriegsmeute aufstellt. Hierzu schickt man - wie gewohnt - normale Dorfbewohner in das Gebäude und schon dienen sie als Krieger. Kämpfe gehen im Gegensatz zum Siedler-Klassiker ziemlich direkt vonstatten, da sich die Kriegsmeute gezielt wie in einem Echtzeit-Strategiespiel befehligen lässt - und selbst die normalen Wikinger lassen es sich oftmals nicht nehmen, in einen Kampf einzugreifen. Verwundete Wikinger verringern jedoch die Gesamtzufriedenheit, weswegen es sinnvoll ist, einen Heiler zu haben, der die Wunden versorgt.

So breitet man sich über die Karte aus und sammelt mehr bzw. andere Ressourcen, um wiederum neue Gebäude bauen zu können. Und sobald der Winter kommt, bleibt zu hoffen, dass sich genügend Nahrung und Holz im Lager befinden, denn wenn es schneit, geht die Produktionseffizienz beider Ressourcen in den Keller.

Verwundete Krieger lassen sich von Heilern verarzten.
Verwundete Krieger lassen sich von Heilern verarzten.

Mehr Tiefgang wäre schön

Der grundlegende Aufbau einer Partie bei Northgard wirkt sehr durchdacht und geht erstaunlich schnell. Nach 15 Minuten kann man problemlos vier Sektoren erobert und den ersten Winter überstanden haben. Auch die grundlegenden Ressourcen sind zügig beschafft und trotzdem ist im wuselnden Wikingerreich dank des Mikromanagements der Einwohner einiges zu tun. Es zahlt sich aus, dass man seine Einwohner direkt steuern und ihnen die Aufgaben zuweisen oder sie davon abziehen kann.

Da aber auf spezialisierte Waren, Waffen und Werkzeuge weitgehend verzichtet wurde, ist der Aufbauteil bislang eher übersichtlich und bietet nicht allzu viel Tiefgang. Nach mehreren Partien ist der Ablauf bekannt und wiederholt sich, weswegen sich Routine im zügigen Aufbaualltag und trotz des gut eingestimmten Spieltempos einstellt. Auch die unterschiedlichen Clans/Fraktionen, für die man sich vor dem Start einer Partie entscheiden kann, schaffen es (noch) nicht, das Spielprinzip zu verfeinern oder nachhaltig anzureichern. Daher bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Clans präsentieren, die die Entwickler im Laufe der Early-Access-Phase einbauen wollen. Eine Story-Kampagne und ein Mehrspieler-Modus sollen ebenfalls folgen.

 

AUSBLICK



Schon die ersten Early-Access-Partien in Northgard sind eine Freude für Aufbau-Strategen. Der Bau der eigenen Siedlung geht schnell und problemlos von der Hand, die Wikinger wuseln ansehnlich durch die malerische Umgebung und sowohl das Spieltempo als auch die steigende Komplexität (Rohstoffe, Gebiete) sind vorbildlich. Dazu gesellen sich mehrere Siegbedingungen, unterschiedliche Feindestypen, eine clevere Direktsteuerung, Forschung, Handel und viel mehr. Die Vorzeichen sind prinzipiell gut. Sie wären aber noch besser, wenn sich nach mehreren Partien nicht Routine einstellen würde. Hier merkt man schon, dass das Wirtschaftssystem nicht so tiefgängig wie in anderen Genre-Vertretern ist - zumal die spielerischen Unterschiede zwischen den Clans eher mager ausfallen. Im Early-Access-Verlauf wollen die Entwickler eine Story-Kampagne und einen Mehrspieler-Modus einbauen und hoffentlich schaffen sie es noch, die Spieltiefe im späteren Verlauf auszubauen. Bis dahin muss ich meine Vorfreude etwas zügeln. Dennoch ist das Fundament von Northgard wirklich gelungen.

Einschätzung: gut
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Kommentare

harry56 schrieb am
Ich muss mich immer noch mal an den ersten Teil wagen, hab ihn auf Steam und auf der X1, aber so ein Spiel möchte ich auch intensiv zocken und mich richtig drauf einlassen.
???????
rDy2Die schrieb am
Meine Fresse wieso kann man kein nicht Comic-Artiges RTS heutzutage haben, genau das selbe gilt für jedes einzelne NICHT Action-RPG das auf den Markt kommt(gibts natürlich auch nicht gerade in massen), ich könnte kotzen.
Fargard schrieb am
Also auch absolut kein neues Cultures, hm, schade.
johndoe452118 schrieb am
Ca3desnox hat geschrieben: ?23.03.2017 18:21 Können wir bitte aufhören Alles ab Siedler 5 als Siedlerklassiker oder Siedlerprinzip zu bezeichnen? Das Siedler-Prinzip sind 1/2 oder 3/4 nämlich lange direkte Warenketten, wie z.B. auch in Valhalla Hills.
Northgard ist eher ein Militarisiertes Banished mit einer Hexagonalen Civilisation Karte. Ja Regionen aus Stronghold 2 oder eben Siedler 6/7. Und Ressourcen und -abbau wie Aber of Empires.
Den sechsten Teil würde ich allerdings als sehr nah an den Klassikern bezeichnen. Aber ansonsten stimme ich dir zu. Wenn man Northgard kauft, weil man sich in Siedler 1/2-Zeiten zurück versetzt fühlen möchte, wird man enttäuscht werden. Ich finde Northgard extrem langweilig und habe sogar ein Steam Refund beantragt. Da fehlt einfach zu viel (bislang).
Ca3desnox schrieb am
Können wir bitte aufhören Alles ab Siedler 5 als Siedlerklassiker oder Siedlerprinzip zu bezeichnen? Das Siedler-Prinzip sind 1/2 oder 3/4 nämlich lange direkte Warenketten, wie z.B. auch in Valhalla Hills.
Northgard ist eher ein Militarisiertes Banished mit einer Hexagonalen Civilisation Karte. Ja Regionen aus Stronghold 2 oder eben Siedler 6/7. Und Ressourcen und -abbau wie Age of Empires.
Zum Spiel:
Imho nicht zu vergleichen mit Valhalla Hills, da es keine Produktionsketten gibt und echte gleichwertige Gegner(neben neutralen Monstern/Tieren).
Ich finde die Spieldauer von 1-2 Stunden ist sehr angenehm, obwohl die Tatsache, dass man auch ohne Totale Vernichtung Gewinnen kann, für mich Gewöhnung bedeutet hat.
Das wichtigste finde ich ist, dass man mal abgesehen von den ersten paar Minuten immer Entscheidungen treffen muss und auch mal sich eingestehen muss, dass die Siegbedingung auf die man hingearbeitet nicht schnell genug erreichbar ist und seine Strategie anpassen muss.
Anm.f.d.Red.: Meistens gibt es auch noch ein Kartenfeld mit besonderer Siegbedinung(Tore Helheims, Tree of Yallgr*)
*oder so ähnlich
schrieb am