Vorschau: Schnitzeljagd nach Erinnerungen
Eine farblose Hypnose
Ich sehe ein Pendel vor meinen Augen. Es schwingt hin und her. Irgendwoher erklingt eine beruhigende Stimme. Sie fordert mich auf, mich zu entspannen. Die wahrgenommene Umgebung, ein Wohnzimmer, ist vollkommen farbentleert. Alles ist in Schwarz und Weiß. Ich schaue mich um. Der vermeintliche Couchsessel verwandelt sich bei näherer Betrachtung in einen Rollstuhl. Eine Infusion ist zu erkennen. Das Herzklopfen wird lauter und schneller. Die Atmung beschleunigt sich und die Sicht verschwimmt. Die Stimme aus dem Off sagt, ich müsse mich beruhigen und meine Pillen nehmen. Ich suche die Pillendose auf dem Tisch und nehme eine Kapsel, obgleich ein eingeblendeter Texthinweis das Gegenteil von mir verlangt... Ein Lob erklingt. Atmung und Puls beruhigen sich.
Was war passiert?
Psycho-Horror aus der Ich-Perspektive
So spielt sich die Demo von The Shattering. Das Erstlingswerk des polnischen Startups SuperSexySoftware ist ein Psycho-Horror-Abenteuer, wird aus der Ego-Perspektive gespielt wird und soll 2018 mit Unterstützung von Deck 13 für PC erscheinen. Es geht alles um versteckte oder verdrängte Erinnerungen, die durch zu findende Hinweise wieder zusammengesetzt werden. Bisher mussten allerdings nur die richtigen Gegenstände gefunden werden und schon setzte sich die Veränderung des Raumes in Gang. Es bleibt daher abzuwarten, inwieweit die Rätsel als zentrales Element für Abwechslung sowie Herausforderung sorgen können.
Ausblick
The Shattering macht mich ernsthaft neugierig! Mithilfe der minimalistischen Schwarz-Weiß-Grafik, dem tollen Sounddesign und der Stimme aus dem Off wird eine ziemlich intensive Atmosphäre erzeugt. Die Schnitzeljagd nach Erinnerungen war interessant und spannend, aber so richtige Gruselstimmung kam in dem Psycho-Horror-Abenteuer bisher nicht auf. Es bleibt daher abzuwarten, wie sich die Geschichte weiter präsentieren wird und ob die Rätsel komplexer oder aufwändiger werden. Letzteres ist eigentlich unumgänglich. Gut finde ich es jedenfalls, dass die Entwickler auf billige Jump-Scares verzichten wollen, sondern den "Horror" mit anderen Mitteln erzeugen wollen. Das Szenario würde es hergeben, die Geschichte hoffentlich auch.
Einschätzung: befriedigend
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