Far Cry 515.06.2017, Benjamin Schmädig

Vorschau: Mit Dame und Hund

Ach, Far Cry... Ich weiß, dass das womöglich zynisch klingt, aber ich freue mich jedes Mal auf das jeweils neue Spiel und das ist beim fünften Teil nicht anders. Warum? Weil der Shooter mit seiner schnellen, vielseitigen, taktischen Action im Kern einer der besten ist, die es gibt. Die offene Welt drumherum verkam seit Teil drei allerdings zu einem belanglosen Themenpark – und genau das macht die Vorschau zu einer Messedemo so knifflig: Von der offenen Welt ist beim kurzen Anspielen naturgemäß wenig zu sehen. Nur einen kleinen Ausblick darauf habe ich schon erhalten...

Gemeinsam gegen den Fanatismus

Das Gute gleich vorweg: Die grandiose Action hat sich seit dem direkten Vorgänger (Primal klammere ich als spielerisch stark veränderten Ableger mal aus) kaum verändert. Genau wie in Kyrat hebt man auch in dem in Montana verorteten, fiktiven Hope County feindliche Lager aus, indem man mit roher Gewalt durchs Zentrum marschiert, die Gegner aus sicherer Distanz ausschaltet oder sich heimlich anschleicht, um sie lautlos oder gar im Nahkampf

Kleiner Helfer, große Unterstützung: Boomer tötet Gegner und apportiert Waffen.
umzubringen. Im Fall der E3-Demo war eine kleine Ortschaft das Ziel, wo die als Bösewichte eingesetzten religiösen Fanatiker vermeintlich Ungläubige umbringen. Rettet man die Opfer, erhält man etwas mehr Beute, Ziel war aber das Erobern der Siedlung.

Aufgrund des Szenarios spielt der Kampf in Häusern und aus Gebäuden heraus dabei eine größere Rolle als bisher, was dem Spielfluss guttut und dabei hilft, sich ungesehen zu bewegen. Hinzu kommen außerdem Begleiter, von denen später bis zu zwei gleichzeitig zur Verfügung stehen, während in ich mich in der Demo für einen entscheiden musste: dem Piloten einer kleinen und selbstverständlich bewaffneten Propellermaschine (die Option für Radaumacher), Scharfschützin Grace sowie einem Hund, der Feinde attackiert und deren Waffen zum Spieler trägt, wenn die Munition knapp wird. Den Kläffer kann man sogar tätscheln – aaaww!

„Fass!“

Beim ersten Spielen fiel meine Wahl auf den Vierbeiner, Boomer, der Feinde tatsächlich zuverlässig zu Tode beißt. Dafür visiert man das Ziel einfach an und drückt auf dem Digikreuz nach links. So bin ich recht flott ums Dorf geschlichen, aufs Dach der Kirche und durch Fenster geklettert, um die

Der schnelle, abwechslungsreiche und taktische Shooter ist einmal mehr klasse!
wenigen Fanatiker des sehr kleinen Ortes schnell zu erledigen.

Beim zweiten Spielen war mir hingegen Grace eine große Hilfe, denn nachdem ich sie auf einen Wasserturm beordert und die Aufmerksamkeit aller Feinde auf  mich gezogen hatte (nur mit Baseball-Schläger ist es gar nicht so einfach, unentdeckt zu bleiben), habe ich die Gegner in das Areal gelockt, das die Scharfschützin überblicken konnte; sie hat die ankommenden Ziele dann einfach der Reihe nach ausgeschaltet.

Im Guten wie im Schlechten bietet Far Cry 5 (ab 11,00€ bei GP_logo_black_rgb kaufen) als Shooter praktisch keine Überraschungen – die Begleiter wirken allerdings wie eine sehr gelungene Ergänzung, zumal sie Spieler wiederbeleben, falls mal fast alle Stricke reißen. Besonders Scharfschützen müssen jetzt übrigens die neuen physikalisch glaubwürdigeren Flugbahnen aller Geschosse mit einrechnen.

Ein paar hundert Pferdestärken > ein Elefant

Das Dorf war befreit, die Kneipe wieder offen – also habe ich mir einen Truck geschnappt, mehrmals kräftig auf die Hupe gedrückt (oder zieht man immer noch an einem Seil?) und habe die Pickup-Trucks einiger Gegner überrollt. Elefanten...pft! So bin ich zu einem Flugplatz gefahren, habe mich in eine kleine Propellermaschine gesetzt, um damit sowohl stationäre Ziele als auch einen Konvoi sowie anschließend ein feindliches Flugzeug zu zerstören. Starten und landen ist dabei absurd einfach, aber das geht in Ordnung. Laune machen die neuen Vehikel allemal; dabei habe ich noch nicht einmal den mit gefährlichem landwirtschaftlichen Gerät bestückten Traktor erwähnt.

Wilde und Haustiere

Und die offene Welt? Die war zu sehen, aber dank der Kürze der Zeit eben nicht spürbar. Allerdings konnte ich einen der Entwickler fragen, wie sie gestaltet sein wird, und zumindest in der Theorie gefielen mir die Antworten mehr als ich erwartet hatte.

Die neuen Vehikel, darunter Traktor, Truck und Propellermaschine machen mächtig Laune.

Grundsätzlich ändert sich dabei nichts: Man jagt noch immer Tiere, erledigt Nebenmissionen und verbessert seine Ausrüstung. Erstens tut man das aber wahlweise gemeinsam mit einem Kumpel und zweitens gibt es im Detail durchaus Neuerungen. So dienen Tiere nicht mehr als Ressource zum Herstellen besserer Ausrüstung – dafür verwendet man Materialien, die man u.a. bei Gegnern und in Häusern findet. Man kann z.B. Bären oder Wölfe aber auf verschiedene Art für sich nutzen. Der Entwickler an meiner Seite hielt sich sehr bedeckt, deutete aber an, dass man Tiere etwa aufscheuchen und in Ortschaften locken könne.

Wölfe sollen außerdem nicht mehr direkt attackieren, sondern nehmen schnell Reißaus und greifen eher aus dem Hinterhalt an. Der Punkt ist: Die Fauna soll glaubwürdiger, lebendiger und vielseitiger sein als bisher, zumal diesmal auch Nutztiere eine prominente Rolle spielen. Gebiete, in denen sich Raubtiere aufhalten, werden zudem auf Schildern am Wegesrand vermerkt, so dass man nicht mehr stur die Karte nach bestimmten Biosphären abgrasen muss. Ach, und man kann – dem Schauplatz sei Dank – sogar angeln gehen.

Ausblick

Wie gesagt: knifflig. Der Shooter ist nach wie vor exzellent, auch bzw. weil sich dem kurzen Eindruck nach wenig daran verändert hat. Ich war sofort wieder drin in dem dynamischen Flow aus Verstecken, Schuss- sowie Stellungswechseln und empfand das Ausschalten einzelner Gegner durch die neuen Begleiter als willkommene Hilfe. Ich habe außerdem versucht Informationen über die offene Welt zu erhalten, doch über die kann ich mir aufgrund der bisherigen Info-Fetzen noch kein Urteil erlauben und klammere sie aus dieser Vorschau deshalb größtenteils aus. Ob sie erneut als aufdringliche Dauerbeschallung für Spieler dient, die ständig beschäftigt sein wollen? Den bisherigen Information nach gestaltet Ubisoft die Fauna zumindest abwechslungsreicher und einem Entwickler zufolge auch weniger aufdringlich als in Far Cry 4 – wie immer gilt: Ich bin gespannt!

Einschätzung: gut

0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.