DragonBall FighterZ26.08.2017, Jan Wöbbeking

Vorschau: Zeit für einen Neuanfang

Eine Sache, der man sich im Dragonball-Universum absolut sicher sein kann, ist, dass es nie seine wahnwitzige Geschwindigkeit verliert. Das war in Dimps 3D-Titeln so und wird auch vom neuen Entwickler Arc System Works (Guilty Gear, Blazblue) in Dragonball Fighter Z so übernommen. Vom Tempo und den einsteigerfreundlichen Spezialattacken abgesehen macht das klassische 2D-Prügespiel aber einiges anders.

Was geht hier eigentlich ab?

Unsere ersten Matches gestalteten sich noch reichlich verwirrend: Statt sich auch mal an den Himmel zurückzuziehen oder hinter eine Felsnadel zu flüchten, entlädt sich die rasend schnelle Wut der galaktischen Krieger von Akira Toriyama diesmal gnadenlos in einem kleinen Areal. Batsch, flatsch, batsch, fünf fette Blitze zucken über den Schirm, eine Kombo, ein Energiestrahl. Dann noch ein schnelle Abklatschen für einen Tag-Team-Move – und am Ende all dieser Attacken ist gerade mal eine Sekunde vergangen. Entspannen geht anders.

Auch Arc System Works geizt nicht mit bunten Blitzen.
Nach ein paar Minuten und ein paar Blicken auf die Knopfbelegung erkannten wir aber schon ein wenig besser, wie der Hase läuft. Statt die Finger bei komplexen Stickdrehungen zu verrenken, lassen sich fette Spezialattacken erneut durch einfache Knopfdrücke starten, die zum Teil an entsprechende Energieleisten gekoppelt sind. Wie zu erwarten weicht das Spielgefühl stark von den 3D-Titeln ab und erinnert eher an andere einsteigerfreundliche 2D-Prügler. Da die grimmigen Superkrieger nicht in einem weitläufigen Areal unterwegs sind, können die Entwickler die Hintergründe aber mit mehr hübschen Details vollkleistern.

Schlagkräftiges Trio

Die typischen im Wind wippenden Kugelbäume, Hochhäuser und anderen bekannten Elemente bringen Leben in die Kulissen und fangen den charakteristischen Stil der Mangas und Anime-Serien passend ein. Ein zentrales Element ist die Zusammenstellung des Dreierteams, von dem ein Vertreter zur Zeit im Ring wütet. Ist etwa Kuririn (bzw. Krillin) an der Reihe, kann er mit Hilfe seiner Spezialfähigkeit magische Bohnen einschmeißen, um sich zu heilen. Oder er wirft sie außerhalb des Rings, um angeschlagene Kollegen aufzupäppeln.

Ich box dich gelb und blau!
Die Entwickler nutzten das Beispiel auf der Gamescom, um zu verdeutlichen, an welchen Ecken sie an der Balance schrauben, damit auch schwächere Figuren auf glaubwürdige Weise zu attraktiven Teammitgliedern werden können. Android 17 wiederum soll im Kampf zusammen mit seiner Schwester Android 18 auftauchen – um mit gemeinsamen Moves mehr Schaden anzurichten. Am anderen Ende des Power-Spektrums wurde auch eine siebenstufige SSGSS-Attacke präsentiert, bei der natürlich das komplettte Bild in Blitze getaucht wurde: Die entsprechend aufgemotzen Varianten von Son-Goku und Vegeta aus der neuen Serie „Dragon Ball Super“ treten als eigene Figuren mit speziellen Movesets auf - zusätzlich zu ihren bereits angekündigten Super-Sayajin-Versionen. Vorbesteller werden übrigens bevorzugt, denn sie müssen die beiden neuen Kraftprotze nicht erst freispielen. Für gesellige Naturen lässt sich online ein Match mit sechs Spielern starten, welche abwechselnd als Tag-Team-Partner in den Kampf kommen. In der Lobby darf zudem wieder ein ganzes Grüppchen von Spielern herumlungern, um zu chatten, sich mit gesammelten Stickern zu beleidigen und sich ab und zu in ein leuchtendes Gemetzel zu stürzen.

Backpfeifen für alle!

Was hat es mit der neuen "verbotenen" Geschichte auf sich, die einen eigenen Modus bekommt? Bandai Namco wollte in Köln noch nicht mehr offenbaren als dieses Bild.
Zudem versorgt man Kenner der beiden letzten Dragonball-Titel wieder mit einer Oberwelt, die allerdings deutlich kleiner ausfällt. Die Avatare der Spieler sind diesmal Chibi-Figürchen im Kopffüßer-Format, die über einen kleinen Platz wandeln, miteinander interagieren und neue Randbereiche freischalten. Statt erneut lediglich bekannte Geschichten aus den diversen Serien zu remixen, hat sich Namco Bandai diesmal dazu entschlossen, einen Modus mit einer frisch ausgedachten „verbotenen“ Story mitzuliefern. Leider gab sich der Publisher noch reichlich nebulös und zeigte nur ein Gruppenbild in einer apokalyptisch anmutenden Düster-Kulisse in der bekannte Gesichter noch grimmiger als gewohnt in die Kamera blickten.

Ausblick

So viele Blitze schon so früh am Morgen? An meinem ersten Termin des Tages fühlte ich mich in Dragonball FighterZ zunächst überfordert. Doch nach ein paar Minuten stellte ich fest, dass das Spiel Dragonball-typisch deutlich einsteigerfreundlicher daherkommt als die meisten Konkurrenztitel. Das Auslösen von Spezialattacken geht hier wieder leichter von der Hand; aufgrund der hohen Geschwindigkeit muss man natürlich trotzdem auf Zack sein und am besten blitzschnelle Reflexe besitzen. Wie gut die galaktischen Krieger letztendlich zueinander und zu den kleineren 2D-Arenen passen, muss sich noch zeigen. Als Erscheinungstermin ist der Februar 2018 angesetzt, dann erscheint das Spiel für PS4, Xbox One und PC. Käufer einer Xbox One X oder PlayStation Pro sollen übrigens von einer höheren Auflösung profitieren, die aber nicht genauer spezifiziert wurde. Die Kulissen fangen den Zeichentrickstil des Vorbild bereits passend ein – und da mit Arc System Works ein erfahrenes Team hinterm Spiel steckt, bin ich guter Dinge für das finale Produkt.

Einschätzung: gut

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