The Crew 225.08.2017, Jan Wöbbeking

Vorschau: Wasser, Luft, Asphalt

Ubisoft begibt sich ein zweites Mal auf eine Rennsportreise durch die USA. Während im Vorgänger die Gangstergeschichte das Geschehen einrahmte, scheint diesmal die freie Erkundung der kompletten Vereinigten Staaten im Mittelpunkt zu stehen – inklusive Flugzeug- und Speedboat-Rennen. Spritzig oder zu viel des Guten?

Dreifaltigkeit des Rennsports?

Wer wollte nicht schon mal mit dem Boot über die Highways der USA düsen? Moment mal: Boot + Straße? Ja, in The Crew 2 (ab 10,99€ bei kaufen) darf man jederzeit von Auto zum Flug- oder Wasserfahrzeug wechseln, um die komplette USA zu erkunden. Schaltet man auf dem Asphalt zum Speedboat um, rutscht man zwar lediglich ein Weilchen über die Straße, während der Fahrer genervt aus dem Fenster glotzt – aber möglich ist es! Zu Beginn meiner Spielsession konnte ich ein wenig mit dem Wechsel zwischen den drei wesentlichen Vehikel-Klassen herumspielen und mir die Welt anschauen – auf Wunsch auch in einem umfangreichen Foto- und Videoschnittmodus. Letzterer schneidet automatisch die vergangenen zehn Minuten mit, wenn man mit Vehikeln wie dem Nissan GTR oder einem Porsche GT3 RS unterwegs ist. Einer der Boliden aus dem Fuhrpark lässt sich dabei als Lieblingswagen markieren.

Ein Blick auf den blitzschnellen Alpha Grand Prix.
Im Vergleich zum Vorgänger macht die Technik einen Riesensprung: Zoomt man stufenlos zur Karte heraus, wirkt das Panorama beeindruckend! Laut den Entwicklern steht es dem Spieler frei, fast allenorts Veranstaltungen beizutreten – unser Gamescom-Grüppchen stürzte sich zunächst in ein Motocross-Rennen auf Zweirädern, dann in ein Driftrennen durch New York, um schließlich mit einer Runde Alpha GP im entsprechenden Einsitzer-Prototypen abzuschließen, der laut Ubisoft erstmals in einem Spiel auftaucht. Beim Motocross machte sich zunächst einmal die rüpelhafte KI bemerkbar, welche mich einmal sogar sauber abräumte. Auch die Kollisionsabfrage war in der Gamescom-Demo noch nicht überall am Rand aktiv – davon abgesehen war es aber eine schöne Abwechslung, blitzschnell durch die Pampa zu brettern und ab und zu Überschläge zu starten.

Sehr arcadelastig

Nicht warm geworden bin ich mit dem Driftrennen auf Asphalt, bei dem ich auch beim zweiten Anlauf nicht wirklich ein Gefühl fürs Fahrzeug gewann und weit hinter der Punktevorgabe blieb. Vielleicht liegt es aber wie in Forza Horizon 3 an standardmäßig aktivierten Fahrhilfen, die das Schliddern erschweren. Allgemein steuerten sich fast sämtliche Vehikel für meinen Geschmack etwas zu arcadelastig, so dass ich mich selbst bei sehr späten Bremspunkten fast immer retten konnte. Ich hoffe auf ähnlich viele Konfigurationsmöglichkeiten der Steuerung und Hilfen wie in Playgrounds Titel. Beim abschließenden Ausflug auf die Rennpiste mit dem windschnittigen Alpha-Prototypen machte es dagegen wieder richtig Laune, extrem schnell bremsen und beschleunigen zu können, so dass es mir in den Kurven beinahe schon im Magen kribbelte - ein echtes Highlight für Geschwindigkeitsfanatiker!

Ausblick

Das Konzept von The Crew 2 ist genau mein Ding: Wenn man schon nicht im realen Leben eine ausgiebige Rundreise durch die Vereinigten Staaten unternehmen kann, ist es eine coole Alternative, sich den Traum in einem derart variantenreichen Rennspiel zu erfüllen. Besonders gut gefällt mir der Abwechslungsreichtum der Vehikel, wobei ich die Flug- und Wasserrennen leider noch nicht ausprobieren konnte. Grafisch kann die offene Welt schon jetzt um Welten mehr begeistern als die zu Beginn ziemlich schwache Kulisse des Vorgängers – und auch einige Disziplinen wie die Alpha-Rennen gefallen mir schon bestens. Die Steuerung normaler Straßenwagen ist allerdings selbst mir als Arcade-Freund zu gutmütig. In die unberechenbare Driftsteuerung konnte ich mich bisher ebenfalls nicht hineinfühlen. Hoffentlich lässt mich Ubisoft nach meinen Vorlieben in den Optionen in punkto Fahrhilfen nachhelfen. Ich freue mich jedenfalls auf den bunten Trip durch die Staaten.

Einschätzung: gut

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