Vorschau: Just Cause 4 (Action-Adventure)

von Mathias Oertel



Just Cause 4 (Action-Adventure) von Square Enix
Ein Spiel wie eine Naturgewalt
Entwickler:
Publisher: Square Enix
Release:
04.12.2018
04.12.2018
04.12.2018
04.12.2018
04.12.2018
Erhältlich: Digital, Einzelhandel
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Spielinfo Bilder Videos

Es dauert nicht mehr lange, bis Diktatoren-Schreck Rico Rodriguez erneut Wingsuit, Greifhaken und ein beeindruckendes Arsenal an Waffen einpackt, um wieder einmal für Recht und (Un-)Ordnung zu sorgen. Doch nachdem sich das vom New Yorker Avalanche-Studio entwickelte Just Cause 3 in der riesigen Welt verlor, muss der Anfang Dezember erscheinende Nachfolger wieder zulegen. Wir haben für die Vorschau einige explosive Stunden mit Just Cause 4 verbracht.



Alles neu für Rico

Omar Shakir, der Narrative Director von Just Cause 3 und 4 brachte es schnell auf den Punkt: Mit dem jüngsten Teil hat der New Yorker Ableger der kürzlich von Nordisk Film übernommenen Avalanche Studios sein bislang ambitioniertestes Projekt in der Mache. Nicht nur, weil man in dem fiktiven südamerikanischen Land Solís versucht, viele erzählerisch offene Elemente rund um Rico Rodriguez, seine Familie und seine Freunde zu bündeln und zu einem packenden Ende zu führen. Sondern auch, weil man vieles renoviert oder komplett neu eingebaut hat: den Kampf, das Fahrzeugverhalten und vor allem das dynamische Wetter, das von der hauseigenen Apex Engine mit korrekten physikalischen Auswirkungen dargestellt werden soll. Und das alles nicht mehr in einer Insel-Welt wie in den bisherigen Teilen, sondern auf einer weitgehend durchgängigen Landmasse, die über die vier Biome Regenwald, Wüste, Gebirge sowie Grünland verfügt. Dass jede dieser Zonen mit spezifischen Wetterphänomenen wie Sandstürmen, Blizzards oder Tornados ausgestattet wurden, die auch spielerisch Einfluss nehmen sollen und eigene Missionsstränge haben, sorgt definitiv für Neugier.

Dass Avalanches Apex-Engine stimmungsvolle Panoramen sowie eindrucksvolle Explosionen abbilden kann, ist keine Überraschung.
Dass Avalanches Apex-Engine stimmungsvolle Panoramen sowie eindrucksvolle Explosionen abbilden kann, ist keine Überraschung.
Doch für mich viel wichtiger ist, ob man nicht nur die Kulisse aufgepeppt hat, sondern die Mankos des Vorgängers in Angriff genommen hat. Denn obwohl Just Cause 3 so gut aussah wie kein anderer Teil der Serie, hatte man den spielerischen Fokus verloren. Die Action war nach wie vor imposant sowie explosiv inszeniert. Doch sowohl bei der Geschichte als auch der Charakterzeichnung machte man einen bis mehrere Schritte zurück. Zudem verlief die Befreiung der einzelnen Gebiete beim Kampf gegen die extrem schwache KI stets zu gleichförmig, während die Nebenaktivitäten zwar spielerisch motiviert wurden, sich aber unter dem Strich nur als weitgehend belangloser Zeitvertreib oder Füllmaterial für Komplettierer etablieren konnten.

Doch nur Just Cause 3.5?

Da man spielmechanisch auf den Vorgänger aufbaut, dürften sich Veteranen schnell in die nahezu identische Steuerung einfinden. Der Wechsel von Fallschirm und Wingsuit sorgt zusammen mit der Greifhakenmechanik weiterhin dafür, dass man eine ansprechende Alternative für die Fortbewegung in dem riesigen Gebiet von Solís hat. Doch natürlich kann auch man auch das breite Spektrum an Fahrzeugen nutzen, das von Autos über Transporter und Motorräder bis hin zu militärischem Gerät wie Panzern, Kampfjets oder Helikoptern reicht. Klemmt man sich hinter das Steuer der Vehikel, stellt man fest, dass die Physik einen trägeren Eindruck hinterlässt als noch in Teil 3 – und das wirkt sich definitiv positiv aus. Das Gewicht der jeweiligen Fahrzeuge ist besser spürbar, so dass auch die unterschiedlichen Fahrmodelle bemerkbar sind und im Gegensatz zu Just Cause 3 das Geschwindigkeitsgefühl intensiver wirkt – vor allem, wenn man die Boliden bei einem Wechsel des Untergrunds nicht mehr so einfach unter Kontrolle halten kann.

Das Fahrverhalten wurde überarbeitet, präsentiert sich nun träger als in den Vorgängern und hinterlässt damit einen mechanisch besseren Eindruck.
Das Fahrverhalten wurde überarbeitet, präsentiert sich nun träger als in den Vorgängern und hinterlässt damit einen mechanisch besseren Eindruck.
In einem Punkt ist der mehrere Wochen alte Build, der auf dem Vorschau-Event zur Verfügung stand, allerdings nur unwesentlich weiter als der mittlerweile gut drei Jahre alte letzte Abenteuer-Urlaub von Rico Rodriguez: Der KI. Und da sind nicht einmal die weiterhin eher auf „Kanonenfutter“ eingestellten Gegner das Problem, da sie dies durch Masse wettmachen können. Es betrifft vielmehr die Kollegen, die mit einem unterwegs sind. Während sie hinsichtlich Verteidigung und Treffsicherheit durchaus eine Hilfe sind, sorgt ihre Wegfindung für Sorgenfalten. In Missionen, in denen man z.B. inhaftierte Rebellen befreien und sie zu einem Evakuierungspunkt begleiten muss, ist es ärgerlich, wenn sie auf halbem Weg irgendwo stehenbleiben, dadurch unter Beschuss geraten und dann nicht einmal eine Deckung aufsuchen. Das dadurch nötige Babysitting bremst die ansonsten angenehme Dynamik aus und ist definitiv ein Punkt, den Avalanche in den Griff kriegen muss – zumal man den Mitläufern auch keine Befehle geben kann. Noch gravierender ist es, wenn sie hinter dem Steuer eines Fahrzeugs sitzen und man das Vehikel wie z.B. einen LKW von der Ladefläche aus beschützen muss. Hier kann es nämlich passieren, dass sie nach einer Kollision massive Probleme haben, wieder auf die Straße oder die richtige Route zu finden, so dass sie einem mit Rumeiern die letzten Geduldsfäden abkauen, während man die verfolgenden Fahrzeuge eines nach dem anderen in gleißenden Explosionen aufgehen lässt. Zudem könnte die Zivilbevölkerung durchaus panischer reagieren, wenn ein Geschoss neben ihnen einschlägt oder ein Helikopter-Wrack beinahe auf ihnen landet.

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Kommentare

Kant ist tot! schrieb am
Kann mich dem Tenor hier nur anschließen. Teil 3 war echt ein Rückschritt zum Vorgänger. Fahrzeugsteuerung katastrophal aber auch das Missionsdesign schlecht, die Welt öde und langweilig. Verstehe auch nicht, warum die Story so sinnlos unlustig sein muss. Also nicht falsch verstehen, ich erwarte da schon wenig und das Spiel braucht keine gute Story, um zu funktionieren. Aber wenn das eh schon alles so überzeichnet ist, dann kann man das doch auch etwas lustiger hinbekommen. Ich glaube, das wurde auch versucht aber es wirkte für mich immer einfach nur daneben und hat nicht funktioniert. Auch die Schussgefechte waren nicht wirklich spaßig, die ganzen Mechaniken wirkten irgendwie so halbgar auf mich. Aber bei einer ordentlichen Verbesserung der ganzen Kritikpunkte wäre ich schon an einem neuen Teil interessiert.
2komma9 schrieb am
Just Cause verzeihe ich so einige Schwächen, die die Serie zu Hauf hat. Das einzige was mir aber richtig auf den Zeiger ging, war die Fahrphysik, welche so richtig Spaßbefreit ist. Wenn diese endlich mal zum etwas herumfahren einlädt, dann wäre das für mich ein riesiger Fortschritt. Etwas trägeres Fahrgefühl klingt in diesem Fall sehr gut.
Vielleicht gebe ich dem Teil 4 dann noch ne Chance. Immerhin war zwischen Teil 2 und 3 kein Fortschritt zu spüren. Ganz im Gegenteil, in Teil 3 gabs einige Rückschritte, wie schon von einigen zu Recht angemerkt.
superboss schrieb am
hab Teil 3 nicht gespielt und freu mich drauf. Teil 2 hatte mir mit seiner übertriebene Action und der abwechslungsreichen Welt gut gefallen. Dazu gab es einige nette Orte und Sehenswürdigkeiten.
Wenn Teil 4 ähnlich und besser wird, dürfte ich damit meinen Spaß haben
Eisenherz schrieb am
Wobei mir Mad Max viel besser gefallen hat als JC 3. Die Welt war deutlich kleiner, aber interessanter. Und die Fahrzeugsteuerung war zumindest auf dem PC angenehm. Zumindest hab ich sie nie als störend wahrgenommen. Fand ich angemessen träge.
Gesichtselfmeter schrieb am
James Dean hat geschrieben: ?08.11.2018 17:58
Klemmt man sich hinter das Steuer der Vehikel, stellt man fest, dass die Physik einen trägeren Eindruck hinterlässt als noch in Teil 3
Die Physik in Teil 3 war doch schon totaler Scheiß, das Beschleunigen fühlte sich total seltsam an und das Lenken war quasi unmöglich. In Just Cause 2 habe ich die Fahrzeugherausforderungen geliebt, aber in JC3 waren sie einfach nur eine Strafe. Wenn es jetzt noch träger sein soll: Fahren die Autos nur geradeaus mit Wegfahrsperre?
Ernsthaft, diese Fahrzeugphysik in Teil 3 war das Schlimmste, was ich je an Fahrzeugphysik in irgendeinem Spiel erleben durfte. Habe mehrmals mit dem Gedanken gespielt, den Titel abzubrechen.
Ich hoffe auch, dass das Erobern von Gebieten wieder Spaß macht. Der kam in Teil 3 nicht so ganz auf, da gab es dann pro Bereich 3-5 Lokalitäten, die man sich schnappen konnte, und das war es dann gewesen. Teil 2 konnte da noch mit 369 Siedlungen punkten. Von wirklichen Großstädten bishin zu kleinen Fischerdörfern mit 4 Hütten war da echt alles dabei.
Hach ja, ich muss echt mal wieder JC2 anschmeißen. Da konnte man noch beim Schießen zoomen, ohne es skillen zu müssen.
Was für ein dummes Drecksgame Teil 3 doch gewesen ist ...

Na dann musst Du unbedingt Mad Max bis zu dem Punkt spielen, wo Du Rennen in den Arenen fährst. :mrgreen:
Aber ja, Just Cause 3 fühlte sich in allen Belangen nicht richtig an. Ballern machte irgendwie auch keinen Spass.
Trotzdem habe ich irgendwie Bock auf JC4, weils der komplette Gegenentwurf zu RDR2 wird. Mal schauen, was die Tests zu Performance und generellen Spielbarkeit sagen.
schrieb am

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