Warhammer 40.000: Dawn of War02.09.2004, Jörg Luibl
Warhammer 40.000: Dawn of War

Vorschau: Lang bebe das Schlachtfeld! Das Team von Relic Entertainment wird mit Warhammer 40.000: Dawn of War ein Strategie-Gemetzel mit namhafter Lizenz inszenieren!

Lang bebe das Schlachtfeld! Das Team von Relic Entertainment wird mit Warhammer 40.000: Dawn of War ein Strategie-Gemetzel mit namhafter Lizenz inszenieren: Schon am 30. September soll es zwischen Space und Chaos Marines, Orks und Eldar blutig zur Sache gehen. Wir haben kräftig mitgemischt und sind begeistert!

Blutiges Feuerwerk

Ein tonnenschwerer Stahlkoloss stampft Blei spuckend über das Schlachtfeld, mäht reihenweise verzweifelt feuernde Orks nieder, schleudert sie mit Tritten durch die Luft. Wer nicht flüchten kann, wird von mächtigen Pranken gepackt, aufgespießt und von rasiermesserscharfen Wirbelklingen in der Luft zerstückelt - willkommen in der blutigen Welt von Warhammer 40.000: Dawn of War . Selbst beim starken Heranzoomen verblüfft das futuristische Gemetzel mit martialischen Kampfdetails vom schnellen Messerhieb bis zum feurigen Raketenrückschlag. Und wer will, kann sich das Ganze auch in Zeitlupe ansehen.

Das Schlachtfeld bebt!

Was das Team von Relic Entertainment auf dem Schlachtfeld an Figurendesign und Animationsdetails abfackelt sieht selbst auf älteren GeForce3-Rechnern ohne Shaderpomp & Co klasse aus: Egal ob tödliche Flammenwerfer, üble Mörser, schnelle Jetpack-Stoßtrupps, Scharfschützen-Jäger, Mega-Panzer oder schwere Artillerie - es bebt, qualmt und donnert an allen Ecken und Enden. Weder WarCraft 3 noch Codename Panzers oder Ground Control 2 können hier mithalten. Lediglich das für Ende 2004 angekündigte Der Herr der Ringe: Schlacht um Mittelerde  scheint mit ähnlich spektakulär inszenierten Massengefechten auftrumpfen zu können.

Spaßgesellschaft? Nein, diese grünen Herrschaften lechzen nach Blutgesellschaft.

Action-Strategie

Homeworld war ein stilvolles Epos für kühle Strategen, Warhammer ist ein brachiales Epos für heißblütige Kämpfer. Trotz Basenbau und Rohstoffgewinnung steht die gnadenlose Action ganz klar im Vordergrund. Statt planerischer Weitsicht ist schnelle Taktik gefragt, denn man muss mit seinen Kommandotrupps gezielt Punkte und Artefakte auf der Karte erobern, um weitere Soldaten oder Spezialeinheiten produzieren zu können - ähnlich wie in Ground Control 2 . Ihr könnt eure Squads von Moral spendenden Führungsoffizieren samt Spezialttacken leiten lassen und sie sogar auf dem Schlachtfeld wieder aufstocken oder mit Raketenwerfern, Granaten & Co bestücken. Damit eure Befehle in der Hektik nicht untergehen, gibt`s sogar eine Pausefunktion.

Laser von rechts, Granate von links - Warhammer katapultiert euch in das Getümmel an vorderster Front.

Leider bietet Warhammer weder Formationen noch Wettereinflüsse oder Erfahrungspunkte. Dafür positionieren sich die Truppen insgesamt ganz klug und ihr könnt auf Knopfdruck bestimmen, ob Nahkampf oder Fernkampf favorisiert werden soll. Gebäude lassen sich allerdings nicht besetzen und ein physikalisches Schadenssystem à la Soldiers vermisst man ebenfalls; diese beiden Features hätten dem Spiel den letzten pompösen Pfeffer verpasst - schade. Immerhin könnt ihr Mulden in der Landschaft nutzen, um eure Truppen zu verstecken; das verschafft ihnen Deckungs- und Schussvorteile.

 

Düsteres Epos

In der epischen Kampagne geht es um Stolz, Ehre und Verrat. Ihr übernehmt hier lediglich die Space Marines und führt den neuen Orden der Blood Ravens an, der von den marodierenden Orks bedroht wird. Im Laufe der Zeit begegnet ihr den listigen Eldar und euren finsteren Erzfeinden: den Chaos Marines.  Der neue Clan wurde sogar, wie auch einige Einheiten des Spiels, in die Tabletop- und Pen&Paper-Welt des Fantasy-Universums aufgenommen.

Heiß und fettig: Orkgeröstetes frisch von der Schlachtplatte...

Die mit vielen Intrigen gespickte Story stammt aus der Feder von Relics Lead Designer Jay Wilson und soll euch 15 bis 20 Stunden mit dem Schicksal der Welt beschäftigen. Erzählt wird sie über stimmungsvolle Zwischensequenzen in Spielgrafik, die zwar mit coolem Figurendesign punkten, aber in Sachen Gestik und Mimik noch etwas hölzern wirken. Auch die Lippenbewegungen waren noch nicht an die Sprache angepasst. Ob man dramaturgisch an WarCraft 3 oder Ground Control 2 rankommt, wird unser Test klären.

Mehrspielerspaß

Im Multiplayermodus warten vier Schwierigkeitsgrade und satte acht Siegbedingungen auf euch. Letztere ermöglichen sowohl einfache Deathmatches als auch territoriale Schlachten, die das kluge Erobern oder Duelle gegen die Zeit fordern. Zwei bis acht Spieler dürfen über LAN oder Internet antreten - sogar Turniere lassen sich aufsetzen.

Dieser feurige Schwertkämpfer gehört zu den Boss-Einheiten, die jedes Volk beschwören kann, wenn es sich Artefakte sichert.

Malen wie die Profis

Mit dem integrierten Army-Painter könnt ihr übrigens jedes noch so kleine Detail eurer Truppen verändern: Egal ob Augen, Schulterlogo oder Rüstungsfarbe - alles lässt sich anhand eines 3D-Modells kinderleicht modifizieren. Wer schon mal Miniaturen angemalt hat, wird sich sofort über die vielen Möglichkeiten und die drehbaren 3D-Modelle freuen. Insbesondere Fans der Pen&Paper-Vorlage von Games Workshop dürften so besser auf ihre Kosten kommen. 

Ausblick

Wow, was für ein grandioses Gemetzel! Ich kenne kein einziges Echtzeit-Strategiespiel, das den Kampf so spektakulär inszeniert: Egal ob Machete, Motorsäge oder MG - Warhammer 40.000 zelebriert die blutigen Schlachten wie ein Hollywood-Blockbuster. Die ausgefeilten Animationen und das coole Figurendesign der vier Völker toppen alles, was derzeit im Genre kreucht und fleucht. Unter der explosiven Oberfläche verbirgt sich zwar auf den ersten Blick der klassische Mix aus Basenbau, Rohstoffsuche und Truppenproduktion. Aber dank des dynamischen Aufrüstens, der strategischen Siegpunkte und der effektiven Spezialfähigkeiten entsteht ein ebenso actionreiches wie taktisch forderndes Spielgefühl. Schade ist nur, dass Gebäude, Wetter und Erfahrung keine Rolle spielen. Trotzdem: Im Multiplayer-Bereich ist Dawn of War jetzt schon hitverdächtig. Die Kampagne, die Fähigkeiten, die Balance der Völker sowie die KI nehmen wir im Test unter die Lupe!

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