Vorschau: SpellForce 2: Shadow Wars (Taktik & Strategie)

von Jörg Luibl



SpellForce 2: Shadow Wars
Entwickler:
Release:
12.03.2010
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ab 9,90€
Spielinfo Bilder Videos
Anfang April bedroht ein Pakt aus Dunkelelfen und Schattenwesen die Welt von Eo. Das deutsche Team von Phenomic setzt erneut auf die konsequente Vermischung von Echtzeit-Strategie und Rollenspiel: Feldherr meets Held, RTS meets RPG. Trotz des enormen Umfangs und der an sich guten Idee konnte uns der Vorgänger im November 2003 nicht begeistern. Jetzt sind fast drei Jahre ins Land gezogen, der Nachfolger klopft an - hat er bessere Chancen?

Abenteurer & Feldherr

Phenomic bleibt der Philosophie der Zweigleisigkeit treu: Auch SpellForce 2 will euch sowohl Rollenspiel als auch Strategie anbieten. Das soll einerseits Feldherren die Möglichkeit geben, Armeen zu führen und trotzdem Teil einer epischen Story zu sein. Gleichzeitig will man Abenteurern die Möglichkeit geben, Quests zu lösen und trotzdem Teil eines epischen Krieges zu sein. Aber kann man tatsächlich so unterschiedliche Erwartungshaltungen mit einem Titel befriedigen? Vor allem
Ein Kampfzauberer auf einem Greif zieht für die Clans in die Schlacht. Alle Video & Trailer zum Spiel findet ihr hier!
wenn es zum Release im April Alternativen wie The Elder Scrolls 4: Oblivion oder Der Herr der Ringe: Die Schlacht um Mittelerde 2 gibt? Im Konsolenbereich gibt es gelungene Ansätze wie etwa das rundenbasierte Fire Emblem: Path of Radiance auf dem GameCube, das sowohl eine Geschichte rund um Helden erzählen als auch einen epischen Krieg inszenieren konnte. Aber in Echtzeit auf dem PC?

KnightShift (4P-Wertung: 68%) hatte das mal vor drei Jahren versucht, konnte aber nicht einschlagen. Dann kam SpellForce (4P-Wertung: 74%) und viele Pressekollegen waren hellauf begeistert. Manche sprachen sogar von einer Revolution. Ein ganz neues Genre sollte anno 2003 aus der Taufe gehoben worden sein: RPS. Role-Playing-Strategy.  Bei uns wollte der Funke der Begeisterung hingegen nicht so recht überspringen, denn die Mischung ging nicht auf. Ein kleiner Rückblick auf Auszüge das Fazits von damals, damit klar wird, warum das Spiel bei uns nicht in der Top 10, sondern im guten Mittelfeld landete:

"(...) Klar hat der neue Mix aus Helden- und Feldherren-Alltag seinen Reiz. Satte 100 Stunden Spielzeit, dutzende Zauber, zahllose Waffen und sechs Völker warten auf euch. Und die stimmungsvollen Tag- und Nachtwechsel sorgen zusammen mit dem epischen Soundtrack für eine klasse Kulisse. Aber weder anspruchsvolle Rollen- noch Strategiespieler werden die dilettantischen Fehler verschmerzen, die Spellforce klar in die zweite Spielspaß-Liga befördern: Die Story ist schwach (...). Die Identifikation mit dem Helden ist Fehlanzeige, denn weder die platten Dialoge noch die Quests können dem Runenkrieger Leben einhauchen. Ambitionierte Feldherren werden sich besonders über die verkorksten Formationen, die strunzdumme KI und die 08/15-Taktiken ärgern. Außerdem ist der Aufbau sehr zäh und das Missions-Schema fast immer gleich. Ein Armutszeugnis sind zudem die fehlenden Zufalls-Schlachten gegen die KI sowie ein einziger Spielmodus für Online-Duelle. Unterm Strich sorgen die hohe Langzeitmotivation, die Einsteigerfreundlichkeit, die hübsche Optik und die schier endlosen Levelmöglichkeiten à la Diablo noch für eine sanfte Landung im Mittelmaß.(...)"

Lobenswerte Verbesserungen

Und diesmal? Noch können wir hier natürlich kein Fazit ziehen. Auch dieser erste Eindruck fußt angesichts eines Epos, das auf 60 Stunden ausgegelegt ist, noch auf einem Bruchteil an Spielerfahrung - ich habe erst das Tutorial und drei Missionen der Kampagne spielen können. Dennoch sind Tendenzen auch schon nach wenigen Stunden klar erkennbar: Einen menschlichen Helden (andere Rassen sind leider nicht wählbar) geformt, gerüstet, benannt und los gehts gegen Orks, Eisgolems, Skelette und Riesen. Zwar wird man nicht in eine Traumkulisse à la The Elder Scrolls 4: Oblivion abtauchen und selbst im Strategiespielbereich gibt es in Sachen Bodenkörnigkeit und Plastizität noch schönere Welten, aber diese Fantasy ist bunt, märchenhaft und kann sich in ihrer Vielfalt sehen lassen. Im Laufe der Karriere formt ihr euch aus über 100 Fähigkeiten einen Recken nach Maß, der dann irgendwann an die 30 Talente vereint - hier sind quasi alle Berufe möglich, vom Magiespezialisten über den schwer gepanzerten Paladin bis hin zum wendigen Allrounder mit Bogen.

Ihr besucht Städte, Katakomben und Täler in der klassischen Fantasy-Welt von Eo: Ein Auftrag führte mich z.B. hinab in die Tiefe einer Zwergenmine, in der ein ruheloser Geist sein Unwesen trieb; man musste Hebel finden, Schätze heben und geschickt in kleiner Gruppe kämpfen. Ein anderer führte mich auf eine weite Ebene, auf der man gleich mehrere Orklager ausheben musste; inklusive Mehrfrontenkrieg und fieser Hinterhalte. Schon früh merkt man, dass die Entwickler die
Fachwerk & Fantasy: Ihr seid auch in einigen Stätden unterwegs. Einen Flug über die Städte serviert euch dieser Trailer!
Missionen deutlicher entweder in Richtung Rollenspiel oder Echtzeit-Strategie konzipiert haben - eine gute Entscheidung, die gegenüber dem Vorgänger für klarere Linien im Spiel sorgt.

Außerdem zeichnet sich ab, dass SpellForce 2 noch andere Dinge besser macht: Übersichtlichkeit, Steuerung, Transparenz. Die Laufwege sind kürzer, die Wegfindung funktioniert genauer, das Tagebuch ist besser strukturiert. Vor allem dem Item-Überschuss wurde entgegen gewirkt, da nur noch Bossgegner wertvolle Gegenstände hinterlassen. Auch das elendig lange Reisen zwischen den Regionen fällt weg, da man die Bindstones jetzt von jedem Ort der Karte erreichen kann.

Und anstatt für die Charakterentwicklung umständlich viele Details zu managen, kann man jetzt innerhalb des Skill-Trees komfortabel zwischen den Bereichen Magie und Kampf leveln - die alten Klassen gibt`s nicht mehr. Das neue System erinnert in seiner Einfachheit an WarCraft 3 & Co und erleichtert vor allem angehenden Zauberern die Arbeit, da man Sprüche endlich automatisch beim Aufstieg erhält. Kurzum: SpellForce 2 ist seinem Vorgänger grafisch, technisch und in Sachen Komfort überlegen. Doch waren das die Stolpersteine 2003?
         
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Kommentare

johndoe478604#1 schrieb am
4P|T@xtchef hat geschrieben:, was sie evtl. mit Hans, Kevin oder Ulf machen könnten.
Was ? Was macht man mit mir ? :wink:
4P|T@xtchef hat geschrieben:
Warte ab, bis du Oblivion siehst. :wink:
Pah, wir habens ja gesehen !
Warte lieber DU ab, bis du Gothic 3 siehst 8)
johndoe-freename-94375 schrieb am
Also ich bin einfach nur der Meinung das hier einfach subjektiv alles zusammengebraut wird und spellforce2 einfach nur runtergebuht wird.
Wer des spiel net leiden kann, der sollte auch keine Rezesion schreiben und ich finde das in der Rezesion der gröte stuss steht des ich je gelesen hab. Und zu der leichtigkeit, Spellforce2 Ki ist so fordern, das man jede Karte manchmal mehre ansätze braucht weil der Ki gezielt immer die scwächste stelle der siedlung angreift un in keine riesenarmee reinrennt.
johndoe-freename-94375 schrieb am
Also ich fand den ersten überhaupt net schlecht ich hatte sogar viele stunden fiebernten Spielspaß, kann nich verstehen was im der Rezesion hier steht :(
MasterOdin schrieb am
Sehe ich genauso wie garfunkel. Ich habe schon diverse Strategie- und Rollenspiele gespielt, doch keines hat mich so gefesselt wie SpellForce. Gerade das im Bericht oft erwähnte "Schlacht um Mittelerde 2" war für mich sehr enttäuschend, die KI war so dumm und Strategie hab ich auch vermisst. SF fesselt mich einfach in einer unglaublich lebendigen Spielwelt, ich frage mich, wo da diee Seele fehlen soll.
Bommelchen schrieb am
Seh ich auch so Sick, Mainstream eben, das beste Beispiel ist wow, bleibt nur zu hoffen das the elder mich lange beschäftigen wird. Somit ist es auch ein gutes Beispiel was in Sachen komplexität und Erfolg auch auf der anderen Seite möglich ist.
schrieb am