Ernüchterndes Prinzip
Das Spielprinzip sorgt jedoch nach dem fulminanten Intro zunächst für Ernüchterung: Hier erwartet euch der typische Mix aus Rohstoffsuche, Basisbau, Rekrutierung und Kampf. Also heißt es Arbeiter ausbilden, Gold, Edelsteine und Holz suchen sowie Kasernen hochziehen - alles wie gehabt. Die Menschen können ihre Truppen z.B. aus Kriegern, Pikenieren, Bogenschützen, Magiern und Reitern zusammenstellen. Das ist zwar nichts Schlechtes, aber der Aha-Effekt altbekannter Mechanismen raubt ein wenig von der anfänglichen Begeisterung des Intros.
Truppenkomfort?
Und bei genauerem Hinsehen vermisst man einige Details: Es gibt z.B. keine Alarmglocke, mit der ich meine Truppen automatisch Richtung Turm und Kaserne schicke. Auch Formationen, Sturmangriffe oder das gezielte Eingraben konnten wir nicht entdecken. Selbst einfache Routinen wie das "Beschützen" einer bestimmten Figur oder eines Gebäudes waren in unserer Fassung nicht zu sehen. Der Konkurrenztitel Kohan 2 bietet da mehr Truppenkomfort. Sehr ärgerlich ist auch, dass sich Kampfgruppen nicht optional an der langsamsten Einheit orientieren. So marschieren eure Recken manchmal unorganisiert in langer Linie zum Ziel, was sie natürlich verwundbarer macht.
Biedere Schlachten
Die ersten Überfälle und größeren Schlachten sahen zwar gut, aber keineswegs atemberaubend aus: Angesichts der adrenalinhaltigen Nahkampfduelle in Warhammer 40.000: Dawn of War , die für packendes Mittendringefühl sorgen, wirken die Gefechte hier recht bieder - selbst, wenn Oger ihre Opfer meterweit wegschleudern. Man kann erstens mit der Kamera noch nicht richtig ran an Stahl und Leder (der Zoom soll zum Release aktivierbar sein), und zweitens sind die Hieb- und Stichanimationen wenig abwechslungsreich. Auch die monotonen Klimpergeräusche beim Fechten machen der Soundeffektabteilung keine Ehre. Und die horrenden Ladezeiten, die selbst auf Highend-Systemen auftauchten, sollten noch angepasst werden. Wir sind gespannt, was hier bis zur Testfassung an Feintuning investiert wird. Immerhin sollen bis zu 400 kämpfende Einheiten gleichzeitig berechnet werden.