Vorschau:
Der Wisch-Mob
Die Definition einer schweren Kindheit: Als Jungspund müsst ihr mit ansehen, wie euer Vater Opfer einer »Familienstreitigkeit« wird. Einige Jahre später seid ihr ein junger Mann und der Pate Don Corleone nimmt euch unter seine Fittiche – schließlich gibt es viele Nebenbuhler zu beseitigen, da sind zwei zusätzliche flinke Fäuste
gern gesehen. Doch vor der Klopperei steht das Figurendesign: Wie in mittlerweile vielen EA-Titeln dürft ihr auch hier euer digitales Alter Ego nach euren Wünschen gestalten. Bestimmt Augenfarbe, Winkel der Augenbrauen, Dicke des Kinns, Dunkelheit der Augenringe, Narben, Muttermale, Lippenfülle oder Kinnlänge, bevor es an die Wahl von Hosen, Anzügen, Hemden, Hosenträgern, Mützen, Sonnenbrillen oder Schuhen geht. Das Kampfsystem ist bestenfalls gewöhnungsbedürftig - und schlimmstenfalls einfach nur lästig.
Ist der Mafioso von Welt geschaffen, geht es auch schon los: Luca Brasi, ein Vertrauter des Paten, taucht als Retter in der Not auf, just als drei Schläger auf euch einprügeln wollen. Nach kurzer Argumentationsverstärkung befindet ihr euch im Tutorial, denn hier genügt es nicht auf Knöpfchen zu drücken, um die Bösewichter auszuschalten. Stattdessen visiert ihr euren Gegner durch Gedrückthalten der rechten Maustaste an und schlagt zu, indem ihr die Maus vor- und zurück bewegt! Diese ein wenig an die Fight Night-Serie erinnernde Wisch-Kontrollmethode mag auf Konsolen dank der Analogsticks funktionieren, aber auf dem PC wirkt es wie sinnloser Selbstzweck. Diese Unsinnigkeit zieht sich bislang leider durchs ganze Spiel: Beim Mafioso-Baukasten muss man z.B. die einzelnen Vorlagen unnötig sensibel per Mausbewegung auswählen, statt sie einfach durchzuklicken oder per Taste auszuwählen – hier sollte noch gehörig optimiert werden!
Ladendieb im Maßanzug
Neben den Prügeleien stehen noch weitere Dinge auf unserer ToDo-Liste, wie z.B. die Schutzgelderpressung: Da ein großer Teil der Gebäude und Geschäfte zugänglich ist, besucht ihr mal einen Fleischer, der sehr schutzbedürftig aussieht. Da er von seinem Glück aber noch
Die Gesichter sind größtenteils gut gelungen. |
Denn Verfolgungsjagden oder Fluchtfahrten gehören zum Handwerk eines Familienmitglieds: Mal müsst ihr der Polizei entkommen, mal einen Gegner dezent in den Gegenverkehr schubsen. Das funktioniert nach einiger Eingewöhnung
Ihr seid sehr oft im Auto unterwegs. |
Optisch bietet der Pate bislang eher triste und farbarme Bilder. |
Ausblick
Ernüchternd. Das ist das Adjektiv, das den Paten bislang am besten beschreibt. Dass die Technik zu weiten Teilen dem mittlerweile fast vier Jahre alten Mafia hilflos hinterherhumpelt, kann ich verschmerzen – hey, Eyecandy ist nicht alles! Aber was um Himmels Willen soll denn diese Steuerung? Was bei Fight Night oder Fahrenheit exzellent funktioniert, wirkt auf dem PC derzeit einfach noch lieblos, verkrampft und alles andere als intuitiv! Fans des Films dürften sich außerdem an den ausufernd vielen, teils drastischen Veränderungen des Plots stören, der dem Abenteuer weniger die Aura einer Filmumsetzung als einer vom Film inspirierten Adaption verleiht. Warten wir einfach mal ab, wie das Endresultat aussieht: Als großer Fan von Spielen im Mafia-bzw. GTA-Stil bin ich zwar optimistisch, gleichzeitig aber angesichts der schnell näher rückenden Veröffentlichung aber auch ziemlich skeptisch.
Ersteindruck: befriedigend
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