Vorschau: TimeShift (Shooter)

von Marcel Kleffmann



TimeShift
Entwickler:
Publisher: Sierra
Release:
02.11.2007
02.11.2007
07.12.2007
Spielinfo Bilder Videos
Was verbindet ihr mit Max Payne außer Lederjacke, Shooter und Film-Noir? Genau, die  Zeitlupe als grandioses Stilmittel üppiger Schussduelle. Viele Spiele haben in der Folge auf den Effekt der Verlangsamung gesetzt, darunter erst kürzlich F.E.A.R. oder Total Overdose. Ihr wollt noch mehr Slow-Motion? Dann stellt die Zeitmaschine auf Mai 2006 oder wartet ganz konventionell auf TimeShift.

Zeitreise-Geschichten

Wie sagte Grampa Simpson so schön in einem Halloween-Special: "Homer, wenn du jemals rückwärts in der Zeit reist, dann verändere bloß nichts!". Diesen fast philosophischen Hinweis hat der pensionierte Colonel Michael Swift wohl nicht beherzigt, als er von der US-Regierung dazu auserkoren wurde die Zeitkontroll-Einheit ("Quanten-Anzug") und die Zeitmaschine ("Quanten-Transporter") zu testen. Seine erste Probereise führte ins Jahr 1900, dort sollte er lediglich eine Sonde platzieren, veränderte aber ungewollt die Zeitlinie. Kaum in seine
Futuristische Blechdosen wollen Michael Swift an den Kragen. Da hilft nur die Blau-Bolzen-Armbrust!
Gegenwart zurückgekehrt, traut der Chrononaut seinen Augen nicht: Alles ist verändert! Nicht nur, dass die flächendeckend ruinierte Heimatstadt von dem Tyrannen Krone belagert wird, nein, hordenweise mysteriöse Elite-Soldaten wollen ihm ans Leder.

Viel Action und Physik

Was Michael Swift angestellt hat und warum er gejagt wird, erlebt ihr in mehr als 30 Einsätzen, in denen es vorrangig auf den flinken Ballerfinger ankommt. In recht linearen Levels nietet ihr reihenweise feindliche Soldaten in Egosicht um und verwendet dazu ein überraschend vielfältiges Waffenarsenal. So dürft ihr neben den obligatorischen Maschinengewehren eine Bolzenschussknarre mit blau blitzenden Projektilen abfeuern oder den Flammenspucker ins Feld führen, der viele lodernde Geschosse auf die Feinde schleudert.

Bei all diesen Gefechten hinterlassen die computergesteuerten Fieslinge eine ordentliche Figur, da sie regelmäßig in Deckung verharren und selten die 
Downloads & Videos

Download: Demo #1 (577 MB)

Video: E3 2005 Trailer (Laufzeit: 2:17 Min.)
Video: Trailer 1 (Laufzeit: 1:32 min)
Video: Trailer 2 (Laufzeit: 1:58 Min.)
Video: Trailer 3 (Gameplay) (Laufzeit: 9:31 Min.)
Video: Gameplay (CES 2006) (Laufzeit: 2:22 min)

Video: Stop Time (Laufzeit: 1:15 min)
Video: Reverse Time (Laufzeit: 1:05 Min.)
Video: Zeitlupe (Laufzeit: 1:03 Min.)
Video: Produzent K. Peschel (Laufzeit: 2:07 Min.)

schützenden Areale verlassen. Eine koordinierte und kluge Team-Vorgehensweise wie bei Far Cry ist bei den Gegnern allerdings nicht zu beobachten. Dafür trumpft die Physik-Engine mit realistischen Querschlägern auf, da die Schüsse von metallischen Gegenständen abprallen und in eine andere Richtung ablenkt werden. Mit etwas Übung könnt ihr sogar um Ecken feuern.

Chronische Spielereien

Zum Glück steckt Mr. Swift noch in seinem Quanten-Anzug, der ihm nach kurzer Aufladezeit drei zeitmanipulatorische Funktionen zur Verfügung stellt. Am häufigsten wird die Verlangsamung eingesetzt, die ähnlich wie bei Max Payne oder F.E.A.R., die Geschwindigkeit der Gegner verringert, während ihr euch in Echtzeit bewegt – sehr cool: sogar die Soundeffekte und Gespräche werden langsam wiedergegeben. In der Zeitlupe habt ihr genügend Zeit, die Feinde auszuschalten, die Gegend nach Deckung abzusuchen oder garstigen Geschossen wie Raketen aus dem Weg zu gehen. Letzteres ist eine ziemlich ungewöhnliche Spielerei, sowohl im positiven und negativen Sinne. Stellt euch vor: Ihr lauft durch einen langen Raum und plötzlich fahren sechs Raketenwerfer-Geschütze aus der Decke, die euch mit Knallkörpern eindecken. Beim ersten Versuch werdet ihr dermaßen überrascht sein, dass euer Lebensbalken schnell die Nullmarke erreicht. 
Die oliv-blaue Aura (mit Verzerrungseffekt) zeigt an, dass die Zeit gerade manipuliert wird.
Der zweite Anlauf, vorhandenes Quicksave vorausgesetzt, klappt beinahe perfekt, obwohl man unter Umständen den sicheren Bereich am Ende verfehlt und noch eine Rakete abbekommt. Dieses Trial & Error zieht sich durch alle bisher angespielten Levels und ist eher frustrierend als motivierend, zwar weisen gelegentliche Einblendungen auf die Gefahren hin, im hektischen Actionfluss bleiben die Mini-Infos auf der Strecke. Darüber hinaus dürfen sich alle Hobby-Chrononauten auf die konsequente Weiterentwicklung der Zeitverlangsamung freuen: den Timestop. Hierbei wird die Zeit für sechs Sekunden eingefroren und ihr könnt euch schadensbefreit durch loderndes Feuer oder elektrische Entladungen bewegen.

Zurückspulen!

Last but not least dürft ihr die Zeit rückwärts laufen lassen und euch dabei vorwärts bewegen. Klingt verwirrend? Ist es auch. Ein Beispiel schafft da Abhilfe: Wenn ihr über eine eingleisige Brücke lauft und euch ein Zug entgegenkommt, fährt bei aktivierter Rückspul-Funktion der Zug zurück zu seinem Ausgangspunkt, während ihr euch weiterhin vorwärts durch die Zeit und über die Brücke bewegt.

   
 

AUSBLICK



Nach dem eher durchwachsenden Will Rock versucht es Saber Interactive diesmal mit der Integration der Zeitmanipulation – scheinbar mit mittelprächtigem Erfolg. Die zahllosen Feuergefechte sind dank der guten KI durchaus unterhaltsam und sobald ihr die Zeitlupe anschaltet, steigt der Spielspaß. Allerdings nur, bis ihr zu einer der zahlreichen Trial-&-Error-Passagen kommt und über den Umweg des virtuellen Ablebens herausfindet, wie es weitergeht. Diese unnötigen Design-Schnitzer stören bisher den Spielfluss. Es bleibt zu hoffen, dass diese Einlagen in der Vollversion nicht so häufig vorkommen. Außerdem sollte bis zur Veröffentlichung an der Performance gewerkelt werden, denn die Engine leidet unter chronischem Frameraten-Schluckauf.Ersteindruck: befriedigend

Kommentare

dazlious schrieb am
sehr netter artikel. trifft auf jedenfall zu
schrieb am