Evil Twin16.02.2001, Jörg Luibl
Evil Twin

Vorschau:

Who the f*** is böser? Evil ist in. Ein kleines Mädchen namens Alice hat es vorgemacht, und jetzt legt ein kleiner Junge namens Cyprien nach. Auch er begibt sich in eine Alptraumwelt, um seine Freunde zu befreien und kann sich in den düsteren Helden seiner Träume verwandeln - Super Cyprien. 23 Mitarbeiter werkeln seit einigen Jahren bei In Utero an Evil Twin (ab 5,01€ bei kaufen) für PC, PS2 und Dreamcast - wir haben die PC-Version mal angespielt und verraten Euch, ob er Rayman & Co gefährlich werden kann!

Who the f*** is böser? Evil ist in. Ein kleines Mädchen namens Alice hat es vorgemacht, und jetzt legt ein kleiner Junge namens Cyprien nach. Auch er begibt sich in eine Alptraumwelt, um seine Freunde zu befreien. Doch statt langer Messer und Zauberkärtchen kann sich Cyprien in den düsteren Helden seiner Träume verwandeln - Super Cyprien. 23 Mitarbeiter werkeln seit einigen Jahren bei In Utero an Evil Twin, das zunächst als TV-Cartoon geplant war. Doch der französische Publisher Ubi Soft erkannte das Potenzial der Story und verpflichtete das Team, um ein außergewöhnliches Spiel für PC, PS2 und Dreamcast zu produzieren.

Story

Eigentlich sollte es ein richtig toller Geburtstag für Cyprien werden. Doch nicht genug damit, dass der Junge Vollwaise ist, wird dieser Tag zum Alptraum: Alle seine Freunde verschwinden plötzlich und werden in ihren eigenen Traumwelten gefangen gehalten. Cyprien ist zwar verzweifelt, aber genauso entschlossen, seine Freunde wieder zu befreien. Dabei hilft ihm der düstere aber schlagfertige Held aus seinen Träumen - Super Cyprien, sein Evil Twin. Cyprien macht sich auf den Weg in die Alptraumwelten seiner Freunde, um den Urheber der Alpträume zu stellen.

Gameplay

Ihr werdet mit Cyprien eine Entdeckungsreise durch insgesamt acht skurrile Alptraumwelten machen, allesamt Inseln in den Köpfen Eurer Freunde. Jede Welt ist in einzelne Abschnitte aufgeteilt, die Evil Twin auf insgesamt 76 Level bringen. Große Levels, düstere Optik und dunkle Farben bestimmen die Szenerie. Die Inspiration für Atmosphäre und Level-Design gewannen die Entwickler übrigens aus Filmen wie "Nightmare before Christmas" oder "Der Zauberer von Oz".

Das Gameplay bietet klassische Jump&Run-Kost: Es darf also fleißig gerannt, gehüpft und geschossen werden. Die Zeiten putziger Gegner sind jedoch vorbei: Cyprien hat es mit total abgedrehten und blutrünstigen Monstern zu tun, darunter Halb-Menschen (im wahrsten Sinne des Wortes)oder verrückte Zauberer . Am Ende eines Levels warten bizarre Endgegner auf Euch - Horror-Mutationen von Lehrern, Bekannten und Verwandten. Und welcher Preis lockt für den Fleiß? Besiegt Ihr z.B. den Obermotz auf der Schul-Insel, erhaltet Ihr ein Papierflugzeug, mit dem Ihr aus 1st-Person-Sicht auf Monsterjagd gehen könnt - coole Sache.

Rayman hatte ja schon alle Fäuste voll zu tun und konnte sich mit seinen Energie-Bällen Respekt verschaffen. Cyprien setzt lieber auf seine Steinschleuder, die er im weiteren Spielverlauf mit Power-Ups verstärken kann. Wenn er es allerdings mit besonders mächtigen Gestalten zu tun hat, kann sich der kleine Junge -für kurze Zeit- in sein schlagfertiges Alter Ego Super Cyprien verwandeln: Der zerbrechlich wirkende Junge mit den zerschlissenen Jeans mutiert dann selbst zu einer Art Horror-Superheld mit weißem Haar und rot-leuchtenden Augen, seine Kleidung erstrahlt in leichtem Silberglanz und das halbe Gesicht wird von einer Maske verzerrt.

Selbst hartgesottenen Alptraumwesen dürfte Super Cyprien das Fürchten lehren, denn er kann nicht nur höher springen und schneller laufen, sondern auch Feuerbälle und Blitze auf seine Gegner werfen. Nur eins kann der Superheld nicht: reden. Um Rätsel und Gespräche muss sich Cyprien also auch im Traum selbst kümmern.

Insgesamt wird es 100 verschiedene Charaktere geben, von denen etwa 60 auch einem Gespräch nicht abgeneigt sind. Evil Twin sollte mit einer gehörigen Portion Adventure (40% laut Entwickler) gewürzt sein, von der wir allerdings in der Preview-Fassung noch nicht viel gesehen haben. Ein nettes Feature von Evil Twin ist die Freispiel-Option, die Ihr von Konsolen-Games kennt: Über das Internet könnt Ihr freigespielte Goodies downloaden.

Grafik

Die Story soll im Endstadium durch mehr als 200(!) In-Game-Sequenzen vorangetrieben werden, um Dramatik und Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Die Spielwelt ist vollständig in 3D gehalten und Ihr steuert Cyprien in altbewährter 3rd-Person-Perspektive. Aber ab und zu soll das gute, alte Side-Scrolling (Pitfall, Mario) zum Einsatz kommen, um spezielle Abschnitte übersichtlicher zu gestalten.

Jede der acht Inseln wird mit komplett neuen Texturen aufwarten, um Euch keinen billigen Abklatsch vorheriger Locations zu servieren. Insgesamt macht die Grafik zwar einen herrlich düsteren, aber im Detail teilweise verwaschenen und unausgereiften Eindruck. Feintuning ist bitter nötig, um so manche Location nicht mit einem unübersichtlichen Wust an sich ähnelnden Texturen zu überladen.

Ausblick

Das selbstgesteckte Ziel von Entwickler In Utero war es, Euch in eine faszinierende Geschichte mit bizarrer Atmosphäre eintauchen zu lassen. Nicht das Gameplay, sondern Grafik und Story sollten Evil Twin von der Konkurrenz abheben und Euch ein nie da gewesenes Spielerlebnis bescheren. Die Grafik erzeugt zwar eine überzeugend düstere Stimmung, aber bleibt im Detail eher durchschnittlich. Und selbst die recht interessante Story vermag nicht so zu faszinieren, dass man die Jump&Run-Standardkost als Mittel zum Zweck des Atmosphäregenusses hinnimmt. Evil Twin hat gute Ansätze, aber wirkt im Preview-Zustand nicht hitverdächtig.

Release: September 2001(PC/DC/PS2)

Entwickler: In Utero

Publisher: Ubi Soft

Screenshots: Mehr gibts hier !

Zum Interview (engl.) mit In Utero!

Ausblick

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