Die Beta-Version
Die nachfolgenden Einschätzungen basieren vorwiegend auf der Beta-Version, bei der man nur einen kleinen Teil - und zwar den Auftakt - antesten kann. Viel mehr als zwei Stunden Spielzeit sind nicht nötig, um den Skelettkönig zu erschlagen und in der Regel sollten die Charaktere kaum über Stufe Zehn aufsteigen können - die finale Beschränkung liegt bei 60.
In dieser Vorschau werden einzelne Aspekte des Spiels (vgl. Überschriften) nach folgendem Muster eingeschätzt:
(+) = gut (-) = schlecht (+/-) = neutral |
Nach dem Kampf gegen den Skelettkönig und somit noch im ersten der vier Akte verbleibend, endet die Beta-Fassung. Zahlreiche wichtige Elemente wie höhere Schwierigkeitsgrade, aktive & passive Zusammenstellungen der Fähigkeiten, Edelsteine zur Gegenstandsverbesserung sowie Runensteine, mit denen sich die Fertigkeiten aufwändig spezialisieren lassen, sind nicht enthalten. Dennoch verrät dieser spielbareTeil, was bisher gut gelungen ist und was nicht.
Quest- und Story-Präsentation (-)
Bei der Quest- und Story-Präsentation hat mich Diablo III wirklich ernüchtert. Gerade die Interaktion bzw. die Gespräche mit Nicht-Spieler-Charakteren werden hauptsächlich durch Textfelder - mit aufwändiger Sprachausgabe - realisiert und dies wirkt doch ziemlich unspektakulär. Wer in diesem Bereich eine ähnlich cineastische Präsentation wie bei StarCraft II erwartet hat, wird enttäuscht - zugleich hätte solch eine aufwändige Darstellung etwaige inhaltliche Unzulänglichkeiten der Geschichte überdecken können, wie es schon beim Strategiespiel so prima funktioniert hat. Zumindest animierte Charakter-Portraits oder Nah-/Seitenansichten (evtl. mit Mimik und Gestik) hätten die Dialoge deutlich aufgewertet.
Video:
Die Krone des Königs (Quest)
Keine Frage, die Quest-Präsentation geht in Ordnung, aber wenn "Leah" im Vorbeirennen und im Kurzform runterleiert, dass sie von ihrer Mutter nicht viel wissen würde, weil sie früh verstorben sei, ihr Vater den Dämonen zum Opfer fiel und sie von Deckard Cain großgezogen wurde, dann werde ich das Gefühl nicht los, dass die Geschichte nebensächlich sei und irgendwie gehetzt abgespult werden muss. Ein ähnliches Gefühl stellt sich beim Erlösen bzw. Erschlagen von Haedrigs Ehefrau ein, das schnell und emotionsreduziert runtergeleiert wird. Man könnte es überspitzt zusammenfassen: "Meine Frau wurde gebissen und wird bald ein Zombie, aber ich kann sie nicht töten! Mach Du das mal, aber ich helf' trotzdem mit und danach schmiede ich Dir Waffen und Ausrüstung!" Letztendlich ist es mir schlichtweg egal, was mit Haedrigs Ehefrau passiert. Dass es wesentlich besser geht, zeigte zum Beispiel Bastion in erstaunlich bedrückender und herzzerreißender Weise am Ende. Insgesamt bleibt dennoch zu hoffen, dass sich die Quest- und Story-Präsentation in der weiteren Geschichte irgendwie verbessert (evtl. Zwischensequenzen?) oder stärker emotional wird.
Zudem sind elementare Dinge wie der
Nephalem Cube (Entzauberung), der
Stone of Recall (Teleportation zurück zur Stadt) und der
Cauldron of Jordan (Verkaufen von Gegenständen) nicht in die Story eingebunden. Man bekommt sie einfach und fertig. Natürlich ist es nicht einfach, in einem actionorientierten Hack&Slay mit Rollenspiel-Elementen, eine Story aufwändig in Szene zu setzen, doch trotzdem gibt es neue und innovative Möglichkeiten wie es - schon wieder -
Bastion mit dem sensationellen Erzähler vorgemacht hat. Hier bleibt Diablo III klassisch bis altbacken.
Bosskämpfe und Events (+)
Während es den Quests nicht gelingt, die erwartete oder geforderte Intensität zu vermitteln, schaffen dies zumindest die Events und Bosskämpfe. Stellenweise findet ihr in den zufallsgenerierten Bereichen (zufällig) platzierte Mini-Aufgaben, die auflockernd wirken und meist mit kleinen Ereignissen verbunden sind, z.B.
Video:
Bosskampf: Skelettkönig
einem dauerhaften Spawn von Skeletten zu überleben oder einem rastlosen Geist zu befrieden. Außerdem dürft ihr einen "Templar" befreien, der von anderen Kreaturen in Schach gehalten wird oder direkt vor euren Füßen stürzt ein Teil der Kathedrale ein, während Deckard Cain von Skeletten und fiesen Ansagen des Skelettkönigs gejagt wird. An diesen Stellen funkelt der Stern von Diablo III hell, u.a. weil die Welt lebendig, dynamisch und abwechslungsreich wirkt. Auch der Einzige bisher spielbare Bosskampf gegen den Skelettkönig kann überzeugen. Dieser ist zwar nicht sonderlich schwer zu besiegen, weil man als aufmerksamer Spieler seinen Attacken ausweichen kann, aber das Gefecht ist mehrere Minuten lang und aufwändig inszeniert.