Vorschau: Diablo 3 (Rollenspiel)

von Marcel Kleffmann



Diablo 3 (Rollenspiel) von Activision Blizzard
Diablo 3
Entwickler:
Release:
03.09.2013
15.05.2012
03.09.2013
kein Termin
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Spielinfo Bilder Videos
Am 15. Mai erscheint Diablo III. Aber wie gut ist es? Kann es als Hack`n Slay begeistern? Abseits des ebenso rasanten wie brachialen Kampfsystems sowie der grassierenden Sammelwut rund um neue Ausrüstung zeigten sich bisher auch einige Schwachstellen, die Blizzard Entertainment eigentlich hätte ausmanövrieren können...

Die Beta-Version

Die nachfolgenden Einschätzungen basieren vorwiegend auf der Beta-Version, bei der man nur einen kleinen Teil - und zwar den Auftakt - antesten kann. Viel mehr als zwei Stunden Spielzeit sind nicht nötig, um den Skelettkönig zu erschlagen und in der Regel sollten die Charaktere kaum über Stufe Zehn aufsteigen können - die finale Beschränkung liegt bei 60. 
In dieser Vorschau werden einzelne Aspekte des Spiels (vgl. Überschriften) nach folgendem Muster eingeschätzt:

(+) = gut
(-) = schlecht
(+/-) = neutral
Nach dem Kampf gegen den Skelettkönig und somit noch im ersten der vier Akte verbleibend, endet die Beta-Fassung. Zahlreiche wichtige Elemente wie höhere Schwierigkeitsgrade, aktive & passive Zusammenstellungen der Fähigkeiten, Edelsteine zur Gegenstandsverbesserung sowie Runensteine, mit denen sich die Fertigkeiten aufwändig spezialisieren lassen, sind nicht enthalten. Dennoch verrät dieser spielbareTeil, was bisher gut gelungen ist und was nicht.

Quest- und Story-Präsentation (-)

Bei der Quest- und Story-Präsentation hat mich Diablo III wirklich ernüchtert. Gerade die Interaktion bzw. die Gespräche mit Nicht-Spieler-Charakteren werden hauptsächlich durch Textfelder - mit aufwändiger Sprachausgabe - realisiert und dies wirkt doch ziemlich unspektakulär. Wer in diesem Bereich eine ähnlich cineastische Präsentation wie bei StarCraft II erwartet hat, wird enttäuscht - zugleich hätte solch eine aufwändige Darstellung etwaige inhaltliche Unzulänglichkeiten der Geschichte überdecken können, wie es schon beim Strategiespiel so prima funktioniert hat. Zumindest animierte Charakter-Portraits oder Nah-/Seitenansichten (evtl. mit Mimik und Gestik) hätten die Dialoge deutlich aufgewertet.
Video
Die Krone des Königs (Quest)


Keine Frage, die Quest-Präsentation geht in Ordnung, aber wenn "Leah" im Vorbeirennen und im Kurzform runterleiert, dass sie von ihrer Mutter nicht viel wissen würde, weil sie früh verstorben sei, ihr Vater den Dämonen zum Opfer fiel und sie von Deckard Cain großgezogen wurde, dann werde ich das Gefühl nicht los, dass die Geschichte nebensächlich sei und irgendwie gehetzt abgespult werden muss. Ein ähnliches Gefühl stellt sich beim Erlösen bzw. Erschlagen von Haedrigs Ehefrau ein, das schnell und emotionsreduziert runtergeleiert wird. Man könnte es überspitzt zusammenfassen: "Meine Frau wurde gebissen und wird bald ein Zombie, aber ich kann sie nicht töten! Mach Du das mal, aber ich helf' trotzdem mit und danach schmiede ich Dir Waffen und Ausrüstung!" Letztendlich ist es mir schlichtweg egal, was mit Haedrigs Ehefrau passiert. Dass es wesentlich besser geht, zeigte zum Beispiel Bastion in erstaunlich bedrückender und herzzerreißender Weise am Ende. Insgesamt bleibt dennoch zu hoffen, dass sich die Quest- und Story-Präsentation in der weiteren Geschichte irgendwie verbessert (evtl. Zwischensequenzen?) oder stärker emotional wird.

Zudem sind elementare Dinge wie der Nephalem Cube (Entzauberung), der Stone of Recall (Teleportation zurück zur Stadt) und der Cauldron of Jordan (Verkaufen von Gegenständen) nicht in die Story eingebunden. Man bekommt sie einfach und fertig. Natürlich ist es nicht einfach, in einem actionorientierten Hack&Slay mit Rollenspiel-Elementen, eine Story aufwändig in Szene zu setzen, doch trotzdem gibt es neue und innovative Möglichkeiten wie es - schon wieder - Bastion mit dem sensationellen Erzähler vorgemacht hat. Hier bleibt Diablo III klassisch bis altbacken.

Bosskämpfe und Events (+)

Während es den Quests nicht gelingt, die erwartete oder geforderte Intensität zu vermitteln, schaffen dies zumindest die Events und Bosskämpfe. Stellenweise findet ihr in den zufallsgenerierten Bereichen (zufällig) platzierte Mini-Aufgaben, die auflockernd wirken und meist mit kleinen Ereignissen verbunden sind, z.B.
Video
Bosskampf: Skelettkönig
einem dauerhaften Spawn von Skeletten zu überleben oder einem rastlosen Geist zu befrieden. Außerdem dürft ihr einen "Templar" befreien, der von anderen Kreaturen in Schach gehalten wird oder direkt vor euren Füßen stürzt ein Teil der Kathedrale ein, während Deckard Cain von Skeletten und fiesen Ansagen des Skelettkönigs gejagt wird. An diesen Stellen funkelt der Stern von Diablo III hell, u.a. weil die Welt lebendig, dynamisch und abwechslungsreich wirkt. Auch der Einzige bisher spielbare Bosskampf gegen den Skelettkönig kann überzeugen. Dieser ist zwar nicht sonderlich schwer zu besiegen, weil man als aufmerksamer Spieler seinen Attacken ausweichen kann, aber das Gefecht ist mehrere Minuten lang und aufwändig inszeniert.
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Kommentare

JunkieXXL schrieb am
Diablo 2 sieht aus wie der Inhalt einer Kotztüte. Teil 3, naja, ich mein bei den 2D-Spielen ist Grafik sowieso nicht so wichtig. Allerdings muss man sagen: Technikstand 2006. Das ist einfach so. Genau wie Starcraft 2.
Hab mir vorhin auch Diablo 3 gekauft. 49 Euro bei Saturrrrrn.
Oshikai schrieb am
So, hab mein Exemplar.. jetzt nur noch auf 0 Uhr warten !! :D
Howdie schrieb am
Erynhir hat geschrieben:Och, ich finde dass auch Diablo II heute noch gut aussieht, abgesehen von der Auflösung.
Auf einem 24" Monitor wiegt das aber leider sehr sehr schwer. Entweder Briefmarke oder Pixelalarm.^^
Erynhir schrieb am
JunkieXXL hat geschrieben:DIe Grafik ist vor allem in technischer Hinsicht zu bemängeln. Technisch scheint es nicht besser zu sein als Titan Quest aus dem Jahre 2006.
Ja, basiert ja beides auf DirectX9. Natürlich könnten die Figuren mit etwas mehr Polygonen ausgestattet sein und die Texturen einen Tick schärfer.
Aber ich finde wenn man das Spiel spielt, dann fällt das gar nicht auf, der Gesamteindruck ist doch sehr gut. Die Animationen, die Lichtstimmung (die von diesem Injector eher zerstört wird), die Architektur, die vielen kleinen Details, das alles greift meines Erachtens nach so perfekt ineinander dass ein hervoragendes stimmiges Gesamtbild dadurch entsteht, typisch Blizzard halt.
Howdie hat geschrieben: Schau dir D2 an. Sieht aus heutiger Sicht furchtbar aus, macht aber eben noch eine Menge Laune. ;)
Och, ich finde dass auch Diablo II heute noch gut aussieht, abgesehen von der Auflösung.
Howdie schrieb am
JunkieXXL hat geschrieben:DIe Grafik ist vor allem in technischer Hinsicht zu bemängeln. Technisch scheint es nicht besser zu sein als Titan Quest aus dem Jahre 2006.
Ja, bloß dass Grafik eben nicht nur Technik, sondern in erster Linie Design ist. Gibt genug Spiele die noch auf Sprites basieren und trotzdem schöner sind als viele Egoshooter mit Highend-Grafik. Und ob einem der Stil gefällt ist eben Geschmackssache. Ich persönlich finde es (trotz ordentlichem Rechner) gut, dass D3 eben nicht auf High-End-PCs setzt. Darum geht es auch gar nicht. Schau dir D2 an. Sieht aus heutiger Sicht furchtbar aus, macht aber eben noch eine Menge Laune. ;)
D3 muss in erster Linie durchs Gameplay überzeugen, da es eben kein Einmal-Durch-Und-Fertig-Spiel ist. Da nützt Eye-Candy nix. Da muss Substanz her.
schrieb am

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