Unreal Tournament 303.06.2005, Marcel Kleffmann
Unreal Tournament 3

Vorschau:

2003, 2004, 2007 - irgendwer konnte hier nicht richtig zählen. Und das ist auch gut so, denn Epic Games lässt sich diesmal Zeit für den nächsten Unreal Tournament-Teil. Mit Retro-Gameplay, fantastischer Optik und Sprachsteuerung will das Spiel erneut in den Olymp der Multiplayer-Shooter vorstoßen. Wie stehen die Chancen?

Blaue Kugeln zuckeln durch die Luft und hinter uns löst ein blauer Blitz eine Detonation mit Schockwelle aus. Unser Mitstreiter wird mitgerissen, fliegt durch die Luft und landet unsanft auf dem Boden. Wir stecken den Raketenwerfer weg, nehmen die Flak-Cannon in die Hand und springen hinter der Häuserecke hervor. Da steht er: der Feind! Mit einer glühenden Flak-Salve pusten wir ihn von der Bildfläche, bevor plötzlich ein Panzer um die Ecke rasselt und mit gewaltigen Schüssen den Boden erbeben lässt...

Der Raketenwerfer ist bereit...

Mittelpunkt: Conquest

Diese Szene stammt nicht etwa aus dem beliebten Onslaught, sondern aus Conquest, dem neuen Spielmodus in Unreal Tournament 2007. Kurz gesagt ist Conquest eine stark auf Teamplay ausgelegte Mischung aus Assault und Onslaught mit zwei rivalisierenden Parteien. Um das Ganze interessanter zu machen, bekommen beide Gruppierungen unterschiedliche Ziele vorgesetzt und somit ist eine Conquest-Partie nicht nur auf bloßes Angreifen und Verteidigen beschränkt. Dies führt zu abwechslungsreichen Schlachtszenen und verlagert die Brennpunkte ständig von einem Ort zum anderen. Insbesondere deshalb, weil die Teams entscheiden können, welches Ziel vorrangig absolviert werden soll.

Startpunkt bei den Conquest-Karten ist meist eine Basis-Anlage, die ein Teil des Teams unter Umständen mit stationären Geschützen oder frei platzierbaren Waffenplattformen verteidigen kann. Die anderen Mitspieler bemühen sich um das Lösen der Auftragsziele oder um die Tyridium-Ressourcensuche. Dieser abgebaute Rohstoff liefert Energie für die Basisanlage und die Fahrzeuge. Je größer also das besetzte Territorium, desto mehr Ressourcen stehen euch zur Verfügung und diesmal gibt es verdammt große Levels. Die Schauplätze sind vier- bis sechsmal so groß wie im Vorgänger und per Steaming-Technologie wird die Map direkt während der Partie geladen.

Aufgrund der Komplexität des Conquest-Modus sollen euch die Partien sehr lange beschäftigen und ständige Front-Wechsel bieten. Damit auch alle Mitspieler genau wissen, wo gerade die Hütte brennt, denken die Entwickler über einen

Feuerkraft ohne Ende mit dem Panzer.
Commander-Modus nach. Um sich schnell auf den großen Maps zu bewegen und möglichst sofort zur Action gelangen gibt es wie im Onslaught eine Sprungmöglichkeit direkt zum gewünschten Zielgebiet.

Kein Assault und Double Domination mehr

Für diesen viel versprechend klingenden Modus werden altbekannte Spielvarianten aus dem Konzept verbannt. So wird es in Unreal Tournament 2007 weder einen Assault-Modus noch Double Domination geben - ob Bombing Run enthalten bleibt, ist bislang unklar. Onslaught, Deathmatch, Team-Deathmatch, Capture-the-Flag und der eben vorgestellte Conquest-Modus sind folglich mit von der Partie.

Mehr Onslaught

Auch der Onslaught-Modus wird erweitert und zwar durch mehr und flexibel steuerbare Fahrzeuge. Neben den bekannten Vehikeln (u.a. Buggy - jetzt mit Selbstzerstörungsmöglichkeit sowie ein neues Hoverboard) der Axon Corp. wird es ein ganzes Arsenal an neuen Fortbewegungsmitteln geben, die insektenartige Züge zeigen. Somit haben die Teams zum Rundenstart die Wahl, ob sie lieber zu Axon- oder Insekten-Vehikeln greifen möchten.      

Am Waffenarsenal ändert sich im Laufe der Entwicklung noch einiges, aber die FLAK-Cannon wird es definitiv mit in das finale Spiel schaffen und die uns vorgestellte Version enthielt bereits Shock Rifle, Raketenwerfer, Redeemer, Link Gun, AVRiL, Scharfschützengewehr, Dual Enforcers und den Stinger (von Unreal 1 und Unreal Championship 2 ersetzt die Minigun). Geplant ist außerdem die ominöse Canister Gun, die Granatwerfer, Minenleger und die Bio Rifle vereint.

Hommage an das alte UT

Fans des ersten Unreal Tournament wird es freuen, denn die 2007-Auflage lehnt sich an den Urvater an. Sämtliche Gefechte

Die Unreal Engine 3.0 macht es möglich: Grafik-Pracht sonder Gleichen und das in Echtzeit-Berechnung.
sollen dichter zusammenrücken und nicht mehr auf so große Distanz stattfinden (Close Combat). Gleichzeitig kehren die Kämpfe auf den Boden zurück und arten nicht mehr in akrobatische Sprungorgien aus, obwohl das Dodge- sowie Doppelsprung-System weiterhin bestehen bleibt. Fans von Deck 17 kommen ebenfalls auf ihre Kosten.

Singleplayer mit konstantem Team

Obwohl das Spiel natürlich auf Multiplayer-Gefechte setzt und diesmal ein globales Rankingsystem mit Zentral-Server für Clan-Statistiken mit sich bringen wird, gibt es einen umfangreichen Singleplayer-Modus. Hier führt ihr ein Team an und eure Mitstreiter sind logischerweise computergesteuerte Bots, die pro Match an Erfahrung gewinnen. Diese erlangten Talentpunkte könnt ihr in einem Mini-RPG-System in spezielle Fähigkeiten der Teamkollegen investieren und sie so verbessern. Also erschafft ihr euch ein individuelles Team, beispielsweise mit spezialisieren Scharfschützen. Zudem könnt ihr den KI-Kollegen per Spracherkennung Befehle zurufen, die eure Bots dann erkennen, ausführen und sogar passend darauf Antworten. Aber nicht nur ihr redet auf dem Schlachtfeld, die Mitkämpfer geben Positionen und sonstige Meldungen von sich. Damit diese hochgesteckten Ziele auch einwandfrei funktionieren, legen die Entwickler viel Wert auf die Intelligenz der Bots, insbesondere in Bezug auf die Fahrzeuge-Nutzung.

Unreal Engine 3.0

Das ganze Szenario verpacken die Entwickler in die phänomenale Unreal-Engine 3.0, die nicht nur extrem große Levels auf die Monitore zaubert, sondern ebenso fantastische Charakter-Modelle, bei denen man förmlich die Falten auf der Stirn erkennen kann. Dank der hoch detaillierten Texturen könnt ihr sogar Risse in Häuserwänden oder im Asphalt sehen. Wenn der teilweise reflektierende Boden die Lichter der Laserwaffen im abendlichen Sonnenuntergangs zurückwirft, ist es wirklich schwierig, sich auf die Fights zu konzentrieren, weil man sich an dem Anblick nicht satt sehen kann. Das klingt jetzt irgendwie als könne kein Rechner die nötige Power aufbringen, aber so groß kann der Hardware-Hunger gar nicht sein, da das Spiel auf der E3 u.a. auf einem Notebook lief. 

Ausblick

Aye Caramba! Was Epic Games da auf der E3 gezeigt hat, ist einfach atemberaubend! Mal abgesehen von der fantastischen Kulisse haben sich die Entwickler für den 2007er-Spross einige clevere Ideen einfallen lassen. Allen voran natürlich der interessant klingende Conquest-Modus sowie die Retro-Besinnung auf das Gameplay des ersten Teils. Auch die Aufstockung des Fuhrparks und der Einzelspielerteil mit den verbesserbaren KI-Soldaten lassen auf klasse Unterhaltung hoffen. Wenn jetzt noch die Systemanforderungen moderat ausfallen und das Level-Design an alte Stärken anknüpfen kann, dann wird Unreal Tournament 2007 im nächsten Jahr für mächtig Furore sorgen.

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