Field Ops20.04.2006, Benjamin Schmädig
Field Ops

Vorschau:

Command & Conquer: Renegade hat die Pfade der Echtzeitstrategie verlassen und ließ euch in Ego-Perspektive antreten. Battlefield versuchte mit dem Commander-Modus ebenfalls, die Grenzen herkömmlicher Ego-Shooter zu durchbrechen. Aber was erwartet euch, wenn Publisher Freeze Interactive meint: "Battlefield trifft auf Command & Conquer"? Ein erster Blick auf das Spiel verrät, dass die Mixtur aufgehen könnte – falls die Entwickler noch an den Details schrauben…

Zu Land, über Wasser und in der Luft

Der Kampf gegen den Terrorismus ist ein gefundenes Fressen für Film und Spiel und auch hier müsst ihr auf vier authentischen Schauplätzen den Staatsfeinden das Handwerk legen. Um das zu erreichen, kommandiert ihr einen kleinen Trupp Soldaten, der aus mehreren Squads besteht und gelegentlich von Helden unterstützt wird. Letztere besitzen unterschiedliche Fähigkeiten und

Mehrspieler-Action in Chile: Die Iso-Perspektive bietet mehr Übersicht, im Kampf ist die Ego-Ansicht aber deutlich überlegen.
treten immer dann in Erscheinung, wenn ihr spezielle Ziele erfüllen müsst. Einer von ihnen kann z.B. Ziele per Lasermarkierung kennzeichnen, die euer Hauptquartier anschließend mit einem Luftschlag ausradiert. Den großen Krieg tragt ihr hier aber nicht aus – meist konzentriert ihr euch darauf, die kleinen Einheiten ins Zielgebiet zu manövrieren.

Wichtig ist dabei der kluge Einsatz eurer Soldaten: Scharfschützen bereinigen den Krisenherd aus der Ferne, Bazooka-Träger zerballern dank glaubwürdiger Physik größere Hindernisse, wohingegen Selbstmord-Terroristen ein Albtraum für eure Mannen sind. Falls grobe Zerstörung gefragt ist, könnt ihr außerdem in Panzern oder Hubschraubern Platz nehmen oder zivile Vehikel als Deckung benutzen. Gebt beim Vorrücken aber Acht: Ihr könnt zwar den gesamten Einsatzbereich einsehen, der Nebel des Krieges verschleiert aber die Stellung feindlicher Soldaten. Deshalb ist es hilfreich, in Formation zu marschieren. Der erste im Team deckt dann z.B. das Gebiet vor ihm, während alle nachrückenden Mannen die Flanken und den Rücken freihalten.

Mittendrin statt nur dabei

Wer mit Ego-Shootern nichts anfangen kann, darf die gesamte Zeit über als Feldherr über seinen Trupp walten – effektiver ist aber das direkte Steuern der Charaktere. Die Entwickler basteln u.a. an engen Gängen, in denen die Übersicht aus der isometrischen Perspektive leidet; ein Tastendruck genügt dann und schon seid ihr mitten im Kugelhagel. Selbst hier dürft ihr den Mitgliedern eures Squads

Ihr seid nicht nur zu Fuß unterwegs, sondern besetzt auch Panzer und Transporter.
übrigens Befehle geben, könnt aber nur grundlegende Aktionen wie "Mir nach!" verlangen. Wo die Widersacher im Taktik-Modus allerdings halbwegs glaubwürdig agieren, stellt deren geringer IQ keine Gefahr für Shooter-Profis dar: Die Gegner bewegen sich kaum vom Fleck und lassen sich selbst dann einfach umlegen, wenn sie hinter einer Deckung liegen.

Das macht sich vor allem in Mehrspieler-Partien negativ bemerkbar, wo Baller-Freaks ihren taktisch agierenden Kollegen haushoch überlegen sind. Im Vorteil sind deshalb Teams, bei denen Shooter-Fans und Taktik-Könner im Team vorgehen. Bis zu sechs menschliche Teilnehmer finden sich zu den Auseinandersetzungen ein, die übrigens vom Multiplayer-Krösus CounterStrike geprägt sind: Ihr müsst u.a. eine Bombe legen oder VIPs durch den Krisenherd eskortieren bzw. beides verhindern.  

Ausblick

Man darf gespannt sein: Die Mischung der bislang nur einzeln gesehenen Elemente macht Laune, sieht gut aus und fährt vor allem gegen menschliche Kontrahenten zur Hochform auf. Vor allem dann, wenn zwei gemeinsam agierende Spieler im Team antreten, reizt Field Ops seine Stärken aus. Sollten die Entwickler hingegen nicht an der Intelligenz der Gegner feilen, könnte Solo-Strategen eine abwechslungsreiche, Shooter-Freunde aber eine unausgewogene Erfahrung erwarten. Auch die Fülle der taktischen Entscheidungen beschränkt sich offenbar auf das Nötigste, denn das vorsichtige Vorrücken wird scheinbar nur gelegentlich von den Fähigkeiten der Scharfschützen oder Bazooka-Träger aufgelockert. Dafür findet der Kampf gegen den Terror in physikalisch korrekt berechneter Umgebung statt und spielt sich dem ersten Eindruck nach flotter als die Taktik-Konkurrenz.

Ersteindruck: befriedigend

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